EThC hat geschrieben:Bernd Schulz hat geschrieben:Es gibt genug Leute, die Wein nicht deshalb kaufen, obwohl er teuer ist - sondern vielmehr deshalb, weil er teuer ist!
Da hast Du sicher Recht und ich kann mich an Aussagen von Winzern erinnern, die meinten, daß der Verkauf von manchen Weinen mit Anheben der Preise signifikant angezogen hat. Was nix kost' is halt auch nix!
Letztlich muß jeder selbst wissen, welche Preispolitik er einschlägt. Man darf diesbezüglich m.E. nur nicht zu sehr hin und her hüpfen, denn sonst steigt die Zahl der vergrämten Kunden wahrscheinlich mehr an als neue gewonnen werden können...
Ich denke Müllen wird es sehr schwer fallen die zum Teil erheblichen Preiserhöhungen auch tatsächlich mit Menge zu hinterlegen. Aktuell gibt es ja im „Weihnachtsangebot“ von Müllen auch die meisten Weine deutlich reduziert, insbesondere die hochpreisigen. Es würde mich für die Müllens sehr freuen wenn das Durchsetzen der höheren Preise nachhaltig klappt, aber ich bezweifle das sehr. Die Wein-Nerds wie hier zum großen Teil versammelt oder auch die „Punktetrinker“ sind meist keine besonders attraktiven Käufer. Sie kaufen von den besten Sachen ein paar wenige Flaschen, von der Massenware fast nix und sie verteilen ihr Budget auf viele verschiedene Winzer und Weine. Damit den zu erwartenden Wegfall von oft sehr preissensitiven Altkunden zu kompensieren, die richtig Menge abnehmen, ist schwierig. Nicht unmöglich, aber sehr, sehr schwer. Und dazu gehört idR eine Marketingstrategie, die über Jahre hinweg eine Entwicklung plant und permanent hinterfragt. Und auch wenn man den VDP nicht mag, ohne dessen Vermarktungspower international und mit dem ganzen GG-Brimborium wird das nix. Parker-Punkte hin oder her, da jeder weiß, dass 100PP für einen restsüßen deutschen Riesling was anderes sind als zB 100PP in Bordeaux, Burgund, Toskana oder Piemont...
Gruß, Marko.