Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
stollinger hat geschrieben:Pontet Canet mit einem Evp um die 80€.
Und damit 30% unter 2018.Ein Zeichen setzen oder Geldnot?.
Ich weiß nun nicht ob das Weingut die letzten Jahre immer mit bei den ersten Veröffentlichungen war, aber es ist vielleicht zu hoffen, das dieser Preis einige Mitbewerber unter Druck setzt.
Es kommt jetzt etwas Spannung auf, wobei ich persönlich das ziemlich gelasse sehe, meine Kiste CL 19 ist gebucht, und das war es .
Mit der Preisveröffentlichung von Pontet Canet 2019 verwirklicht sich zum ersten Mal seit vielen Jahren (genaugenommen seit dem Jahrgang 2008) die Hoffnung nach einer Preiskorrektur in einem hervorragenden Jahrgang. Auch wenn bisher kaum jemand die großen Weine probieren konnte, läßt die Verkostung der bisherigen 2019er (in meinem Fall bisher etwa 40, in den nächsten Tagen werden etwa 120 weitere folgen) nur Gutes von den großen Terroirs erwarten.
Die Familie Tesseron ist immer für eine Überraschung gut; jenseits der Frage, ob andere Weingüter entsprechend nachziehen werden, kann man in einer "relative-value-Analyse" eigentlich zu keinem anderen Ergebnis kommen, als dass es sich hier um ein "must-buy" handelt, sofern man die Stilistik mag und das Preisniveau überhaupt "bekömmlich" ist.
Ich glaube kaum, dass die Preise für 2019 in der Breite die gleiche Signalkraft haben werden, wie jetzt bei Pontet-Canet. Da aber doch die meisten Bordeaux-Kunden ohnehin viel Wein im Keller haben, ist es wohl eher von Vorteil, wenn die Entscheidung, wo und wo nicht man der Versuchung nachgeben sollte, nicht ganz so schwer fällt.
Ich jedenfalls meine, Bordeaux habe es dem prinzipiell nicht abgeneigten Kunden schon lange nicht mehr so leicht gemacht, wie man es heuer seit heute erwarten darf.
Bei Pontet-Canet sollte man überdies nicht vergessen, dass der Jahrgang 2019 das Ende der Ära Tesseron/Comme bedeutet und man ihn folglich später entsprechend als "finale Ernte" wird würdigen wollen.
Parker bzw. Lisa Perotti Brown hebt den Pontet Canet ebenfalls in den Himmel, jetzt fehlen eigentlich nur noch Galloni und Neal Martin, wobei der Wein eigentlich jetzt schon ein Pflichtkauf ist.
Hannes85 hat geschrieben:Parker bzw. Lisa Perotti Brown hebt den Pontet Canet ebenfalls in den Himmel, jetzt fehlen eigentlich nur noch Galloni und Neal Martin, wobei der Wein eigentlich jetzt schon ein Pflichtkauf ist.
Hallo Hannes,
kennst du PC 2015 und 2016?
Anderer Ansatz: Vielleicht haben die Pauillac-BDX-Fans mittlerweile
erkannt, dass man ihnen nicht weiterhin die "Story vom Pferd" erzählen
kann und PC halt doch nicht in der Liga der Pichons, Lynch Bages
o. ä. nach ein paar wenigen gehypten RP-Jahrgängen mitspielen
kann.
Nur so eine Idee und werde jeder mit seinen 100 PP glücklich
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Pontet Canet produziert allemal große Weine, allerdings würde ich sie in ihrer sehr fruchtbetonten, zur Überreife neigenden Art nicht gerade als Pauillac-typisch einstufen (zumindest in der Jugend). Aber wahrscheinlich wird sich das große Terroir irgendwann auch durchsetzen. Ein Preis von 80-85 € ist in dieser Qualitätsliga in jedem Fall eine starke Ansage, schließlich kosten die Pichons in guten Jahren fast das Doppelte. Ich habe mich diesem Fakt nicht ganz verschließen können, auch wenn die Chance sehr klein ist, diesen Wein in seiner vollen Reife genießen zu dürfen .
Grüße
Hartmut
P.S. Galloni hat im Vinous-Forum auch schon einen Kommentar zum 19er PC abgegeben und der liest sich wahrlich nicht schlecht .
harti hat geschrieben:Pontet Canet produziert allemal große Weine, allerdings würde ich sie in ihrer sehr fruchtbetonten, zur Überreife neigenden Art nicht gerade als Pauillac-typisch einstufen (zumindest in der Jugend). ...
Hallo Harti,
was 2015 anbelangt, würde ich dir klar widersprechen, 2016 ja!
Um 2019 geht es ja hier, den dürftest auch du noch nicht im Glas
gehab haben ... Aber wahrscheinlich lese ich in den falschen Foren ...
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
CHF 78 (75€) für PC 2019 ist bei den Bewertungen natürlich extrem verlockend (auch wenn man auf Primeur-Verkostungen nicht allzu viel geben sollte, was gerade die in den letzten Jahren häufiger werdenden Extrem-Korrekturen nach der Abfüllung und später zeigen)
Zumindest sprechen die Zahlen bei CT eine deutliche Sprache, nämlich das der Preisansatz von PC sehr gut angenommen wird, also der Absatz in den ersten Tagen groß ist.
Das wird bei anderen Weingütern sicher gut beobachtet und sorgt für Kopfzerbrechen über die eigene Vorgehensweise bzgl. Preisfindung.
Ich finde das jetzt schon interessant, mal sehen wie die nächsten Offerten ausfallen.
Entgegen aller guten Vorsätze habe ich nun dann doch etwas aus 2019 subskribiert. Bin ein großer Fan von Pontet Canet, auch wenn mich 2015 und 2016 etwas ratlos zurückgelassen hatten. @Hannes: 2003 und 2012 bekommt man (ggf. auch auf ebay) immer wieder mal so günstig, dass das PLV lohnend ist. Sicher interessant, trotz der gerade angesprochenen Brüche in der Stilistik über die letzten Jahre. Und auch 2005 ist großartig, aktuell aber vermutlich eher vernagelt.
@Jochen: nu' schreib' mir mal nicht Pontet Canet 09 und 10 runter, ich kann die 100 P. da im Ansatz (ob's denn nun 97, 98, 99 oder 100 P. sind...) durchaus nachvollziehen. Auch auf Cellartracker sind die Bewertungen recht homogen begeistert.
Gruß
Uli
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