EThC hat geschrieben:thvins hat geschrieben:Wer da nach nur wenigen Weinen den Stab über ein ganzes Gebiet bricht, womöglich noch aus einem für die eigenen Vorlieben nicht geeigneten Jahrgang, der kommt aus der Vorurteilsfalle schwer wieder raus. Aber womöglich will er das dann auch gar nicht.
Mit dem "Vorurteil" tue ich mich hier schwer. Ausnahmen von der Regel gibt es praktisch überall und diese führen m.E. nicht dazu, daß man diejenigen, die nur die Regel und nicht die Ausnahme kennen, mit Recht in die "Vorurteilsecke" stecken sollte.
Ich selber freue mich häufig über die Ausnahmen von der Regel, vor allem eben aus solchen Gebieten, die normalerweise für mich wenig attraktiv sind. Aber ich muß halt auch Schwerpunkte setzen und darf mich nicht allzu sehr verzetteln, irgendwie muß man das ganze Zeug ja auch mal wegtrinken können. Deshalb ist das Priorat aktuell kein Thema, dem ich selbst aktiv nachgehe; wenn mich aber mal was Schönes von da ereilt, wunderbar!
Ich habe gerade erst gesehen, dass sich die Diskussion aus dem März ja noch weitergeführt hat
Erstmal @thvins : Ich hoffe doch, dass ich das Priorat nicht zu eindimensional dargestellt habe. Aber es ging ja tatsächlich um einen Wein, der mir im November zugeschickt wurde. Da ich auch noch den saisonalen Bezug erwähnt habe, wollte ich eigentlich dadurch einerseits bestätigen, dass es halt ein üppiger Wein, den man gut zu typischer Herbst-/Winterkost genießen kann (wobei der "La Cesta" '17 von Massard tatsächlich sogar recht gut runtergeht und sich seine 15% nicht anmerken lässt

). Ich bin mir sehr sicher, dass dieses Anbaugebiet (wie auch viele andere) deutlich vielschichtiger ist, als die typischen Schubladen einem normalerweise weiß machen möchten. Nur hilft das ja alles nicht bei einem Abo, wo man natürlich was Kuratiertes vorgesetzt bekommt.
@EThC ich habe dich nun auch komplett verstanden. Natürlich macht es keinen Sinn, sich über mehrere Monate Weine zuschicken zu lassen, die man am besten alle mit Fleisch bzw. ähnlich schwerer Kost genießen kann, wenn man selbiges wenig bis gar nicht isst (wobei im Januar, April, Juni, Juli, August und September auch Weißweine bzw. nicht so schwere Rote dabei waren). Zugegebenermaßen liegen bei mir deshalb auch zu viele "typische" Rote im Keller, während sich viele Weißweine erst gar nicht zur Ruhe legen können, sondern direkt ein Stockwerk weiter oben dann das Zeitliche segnen müssen
Insofern und auch um auf das Topic zurückzukommen: Ich kann das/ein Abo empfehlen, wenn man noch nicht so breit aufgestellt ist und gerne noch was Neues kennenlernen möchte. Und ich bin immer noch an dieser Stelle (trinke und kaufe erst seit 6 Jahren bewusst Wein) und finde es gut 1-3 Flaschen im Monat zusätzlich zugeschickt zu bekommen, zu denen mir eine kleine Geschichte erzählt wird. Dann richte ich danach den nächsten Einkauf auf dem Markt aus und koche mir was Feines, genieße den Wein und freue mich. Den Rest besorge ich mir ab und zu dann bei Lobenberg oder auch bei Thoma, wenn mir was Interessantes auffällt, oder ich unbedingt den neuen Jahrgang von XY haben möchte.