Hallo Manfred,
ja, das war eine einwandfreie Flasche: überhaupt nix "medizinales" oder was in die Richtung gehen könnte. Sicherlich erste feine Reifenoten in der Nase: vermutlich auch nicht Jedermann´s Sache, ich liebe es! Und so trinkig, sowas sollte man nur aus der Magnum trinken.
Viele Grüße,
Jochen
F.X. Pichler
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Re: F.X. Pichler
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Re: F.X. Pichler
Konnte heute dann irgendwie nicht widerstehen - nach Jochen´s mundwässernder Notiz und urlaubsbedingt/ Hitze relativ vielen Leichtgewichten in den letzten 3 Wochen (bis hin zu rose

Wurde dann ein G. Veltliner, Smaragd (da war das Weingut noch Mitglied der Vinea) Liebenberg 2020 (ja, Lieben... nicht Loiben...). Diesen Wein gibt es m.Wissens nach dem JG 2020 nicht mehr im Portfolio (eigenartigerweise hat es mit 2021 dann plötzlich bei Prager wieder einen Liebenberg ?! - Pachtverträge ?, keine Ahnung). Ich mag diese Lage jedenfalls sehr (auch von Alzinger).
Kennwerte soweit bekannt Alk. 13,0% laut Etikett, im Mund auch genauso (eben überhaupt nicht auffällig) wahrnehmbar. Der Wein ist offen, glockenklar im besten Sinne, gelbfruchtig mit leichter Exotik und ordentlicher Extraktsüße (ich mag das, Zuckerwert würde mich da echt interessieren, so ganz knochentrocken erscheint er mir nicht) - der immer wieder zitierte Blüten- Akazienhonig ist da irgendwie wirklich passend.
Auch im Mund neben der sich entwickelnden Mineralik - Urgestein, die gelbfruchtige Exotik, berauschender Trinkfluss und sehr lange. Hätte in dem nicht so heißen Jahrgang vielleicht einen Ticken mehr (wahrnehmbare) Säure erwartet (auch lagenbedingt), aber klarer Fall von "perfect fit for me".
Super Wein, auch ich wäre da locker bei 94 Punkten, vielleicht sogar auch 95.
Wollte eigentlich den im Anmarsch befindlichen JG 2023 bei den großen Wachaunamen eher außen vor lassen, Preisentwicklung gefällt mir gar nicht



Schönen Sonntag und ich freue mich auf den nächsten Schluck FX Veltliner,
LG
Manfred
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Re: F.X. Pichler
F.X. Pichler, Riesling Loibner Berg Smaragd 2004
Getrunken im Rahmen eines Verkostungsabends!
Strahlend gelbe Farbe, aber völlig trüb im Glas! Nach dem ersten Schreck eine verführerisch frische Riesling-Nase. Gelbe Früchte, Marille, Pfirsich. Eine gewisse Salzigkeit auf der Zunge, viel Druck am Gaumen, frischer Gesamteindruck, aber dennoch nicht ohne Volumen. Eine positive Überraschung, auch wenn sich mittlerweile durchgesprochen hat, dass sich das zunächst als regnerisch und schwierig bezeichnete Jahr 2004 als gar nicht einmal so übel herausgestellt hat. Sehr schön trinkbar im Moment und hat sicher noch eine lange Zeit vor sich!
93-94 Punkte
PS: Flight-Partner waren der sicher unter seinem Wert geschlagene, möglicherweise fehlerhafte Riesling Achleithen 2011 von Rudi Pichler und der viel (mind. um 10 Jahre) zu junge Riesling Loibner Reserve 2015 von Alzinger. Die Sache ging klar an den 2004er Loibner Berg von F.X. Pichler
Getrunken im Rahmen eines Verkostungsabends!
Strahlend gelbe Farbe, aber völlig trüb im Glas! Nach dem ersten Schreck eine verführerisch frische Riesling-Nase. Gelbe Früchte, Marille, Pfirsich. Eine gewisse Salzigkeit auf der Zunge, viel Druck am Gaumen, frischer Gesamteindruck, aber dennoch nicht ohne Volumen. Eine positive Überraschung, auch wenn sich mittlerweile durchgesprochen hat, dass sich das zunächst als regnerisch und schwierig bezeichnete Jahr 2004 als gar nicht einmal so übel herausgestellt hat. Sehr schön trinkbar im Moment und hat sicher noch eine lange Zeit vor sich!
93-94 Punkte
PS: Flight-Partner waren der sicher unter seinem Wert geschlagene, möglicherweise fehlerhafte Riesling Achleithen 2011 von Rudi Pichler und der viel (mind. um 10 Jahre) zu junge Riesling Loibner Reserve 2015 von Alzinger. Die Sache ging klar an den 2004er Loibner Berg von F.X. Pichler
Schöne Grüße, Markus
Re: F.X. Pichler
Heute zur geschmorten Kalbstelze - FX Pichler Grüner Veltliner Smaragd, Steinertal 2019
Nach dem eher enttäuschenden (verstörenden) Erlebnis mit dem Knoll´schen Schütt GV vor einigen Wochen - ich bin mit 2019 versöhnt!
Großartiger Veltliner, keine Zwischen- oder Schwächephase. Der Wein kann von jetzt an nur mehr noch komplexer und feiner werden, aber heute bereits ein wunderbares Trinkerlebnis. Die Flasche ist nahezu verdampft ...
Gelbfruchtig, für den warmen jahrgang fast "kühler"Eindruck, Extraktsüße in schöner Harmonie mt der Säure. Sehr elegant und am schönsten einfach diese Zartheit und Mineralität des Steinertals. Mehr und mehr bei FXP meine bevorzugte Lage, gerade in warmen (in dem Fall eher sogar heißen) Jahren.
Gebe dem locker 95 Punkte, einfach ein g...er Wein.
LG
Manfred
Nach dem eher enttäuschenden (verstörenden) Erlebnis mit dem Knoll´schen Schütt GV vor einigen Wochen - ich bin mit 2019 versöhnt!

Großartiger Veltliner, keine Zwischen- oder Schwächephase. Der Wein kann von jetzt an nur mehr noch komplexer und feiner werden, aber heute bereits ein wunderbares Trinkerlebnis. Die Flasche ist nahezu verdampft ...
Gelbfruchtig, für den warmen jahrgang fast "kühler"Eindruck, Extraktsüße in schöner Harmonie mt der Säure. Sehr elegant und am schönsten einfach diese Zartheit und Mineralität des Steinertals. Mehr und mehr bei FXP meine bevorzugte Lage, gerade in warmen (in dem Fall eher sogar heißen) Jahren.
Gebe dem locker 95 Punkte, einfach ein g...er Wein.
LG
Manfred
Re: F.X. Pichler
Zum sehr feinen Gala Dinner die Tage im Gasteinertal einen FX GV Loibenberg 2023 probiert (eigentlich probieren "müssen", auch um Jochen mal einen Eindruck zu 2023 geben zu können
, Rechnung folgt
).
War ganz wunderbar und ich wirklich positiv überrascht, dass der doch eher heiße Jahrgang + Loibenberg (eine der bekanntermaßen wärmsten Lagen) ein so feines und trinkiges Ergebnis ergeben haben. Irrer Trinkfluss mit zurückgenommener klassischer Aromatik (alles sehr sehr fein!), Mineralität blitzt auf. Alles in den Kinder (Baby-) Schuhen, mit einer Stunde in der Karaffe wäre insbesondere der Geruchseindruck wahrscheinlich noch intensiver gewesen, die Zeit hatten wir einfach nicht.
Die weitere Intensität & Komplexität wird natürlich mit den Jahren noch kommen aber fraglos mit hohem Genuss schon jetzt zu trinken. Und, für mich als bekennden Smaragd Fan (wenngleich das ja gar keiner ist ...) ohne merkliche Schwere und Breite früherer Jahre, gerade für einen so jugendlichen Wein dieser Weinkategorie. Ich würde da auch gleich zumindest die 94 zücken, könnte auch noch höher gehen.
Also, Jahrgang 2023 nach der Erfahrung - Daumen hoch
LG
Manfred


War ganz wunderbar und ich wirklich positiv überrascht, dass der doch eher heiße Jahrgang + Loibenberg (eine der bekanntermaßen wärmsten Lagen) ein so feines und trinkiges Ergebnis ergeben haben. Irrer Trinkfluss mit zurückgenommener klassischer Aromatik (alles sehr sehr fein!), Mineralität blitzt auf. Alles in den Kinder (Baby-) Schuhen, mit einer Stunde in der Karaffe wäre insbesondere der Geruchseindruck wahrscheinlich noch intensiver gewesen, die Zeit hatten wir einfach nicht.
Die weitere Intensität & Komplexität wird natürlich mit den Jahren noch kommen aber fraglos mit hohem Genuss schon jetzt zu trinken. Und, für mich als bekennden Smaragd Fan (wenngleich das ja gar keiner ist ...) ohne merkliche Schwere und Breite früherer Jahre, gerade für einen so jugendlichen Wein dieser Weinkategorie. Ich würde da auch gleich zumindest die 94 zücken, könnte auch noch höher gehen.
Also, Jahrgang 2023 nach der Erfahrung - Daumen hoch

LG
Manfred
- Jochen R.
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Re: F.X. Pichler
Vielen Dank Manfred, jetzt habe ich Blut geleckt ...


Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Re: F.X. Pichler
Hallo,
musste mal wieder ein 21er sein, Wahl fiel auf den FXP Steinertal Grüner Veltliner.
Die schon bisher (für mich sonnenklare) Einschätzung dass bei GV dieser Jahrgang das Nonplusultra darstellt einmal mehr bestätigt. Geht aus der frisch geöffneten Flasche sofort im Glas auf - Vorlaufzeit im Dekanter würde ich empfehlen, denke da wäre er noch besser gekommen.
Neben der wunderschönen, nie unangenehm aufdringlichen Frucht, sticht für mich immer weider dieser mineralische Ausdruck hervor (gerade beim Steinertal von FX) und das in dem immer noch jungen Stadium.
In dem Jahrgang, der die Frische und Feinheit eines eher kühlen Jahres idealtypisch mit Reife und schönem Körper von warmen Jahren verbindet, ergibt das einen Easy going (im Sinne von traumhaften Trinkfluss, Verdampfungsgefahr!) Top-Veltliner mit echter Größe und Potenzial für viele Jahre.
Bei allem was es sonst in Ö an GV so gibt (sehr viel sehr Gutes, zu auch teilweise grandios-fairen Preisen) - an die Topteile der großen Wachauer kommt bei mir qualitativ schwer etwas vorbei, ich mag diesen (FX) Stil einfach und daher einmal mehr ein überschwengliches - FANTASTICO.
LG
Manfred
musste mal wieder ein 21er sein, Wahl fiel auf den FXP Steinertal Grüner Veltliner.
Die schon bisher (für mich sonnenklare) Einschätzung dass bei GV dieser Jahrgang das Nonplusultra darstellt einmal mehr bestätigt. Geht aus der frisch geöffneten Flasche sofort im Glas auf - Vorlaufzeit im Dekanter würde ich empfehlen, denke da wäre er noch besser gekommen.
Neben der wunderschönen, nie unangenehm aufdringlichen Frucht, sticht für mich immer weider dieser mineralische Ausdruck hervor (gerade beim Steinertal von FX) und das in dem immer noch jungen Stadium.
In dem Jahrgang, der die Frische und Feinheit eines eher kühlen Jahres idealtypisch mit Reife und schönem Körper von warmen Jahren verbindet, ergibt das einen Easy going (im Sinne von traumhaften Trinkfluss, Verdampfungsgefahr!) Top-Veltliner mit echter Größe und Potenzial für viele Jahre.
Bei allem was es sonst in Ö an GV so gibt (sehr viel sehr Gutes, zu auch teilweise grandios-fairen Preisen) - an die Topteile der großen Wachauer kommt bei mir qualitativ schwer etwas vorbei, ich mag diesen (FX) Stil einfach und daher einmal mehr ein überschwengliches - FANTASTICO.
LG
Manfred
- Jochen R.
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Re: F.X. Pichler
Danke Manfred für die tollen Notizen heute! Ich habe mir darauf spontan auch einen 21er GV aufgezogen, allerdings von E. Knoll ein Kreutles Smaragd. Das Kreutles ist natürlich eine kleinere Nummer, aber was dieser GV für damals schlappe 26,90 EUR abliefert ist echt beeindruckend. Hat sich im Vergleich zu den letzten beiden Flaschen von vor 2 bzw. 2,5 Jahren neu sortiert; keine Ahnung wann sich der verschließt - fürchte aber, dass das bald passieren wird. Deshalb toll, den nochmal so wunderbar erwischt zu haben! Sind mir locker 91-92 P. wert.
Viele Grüße,
Jochen
PS: Auf einen Dompi hätte ich fast noch mehr Lust gehabt; befindet sich aber auf der To-do-Liste.
Viele Grüße,
Jochen
PS: Auf einen Dompi hätte ich fast noch mehr Lust gehabt; befindet sich aber auf der To-do-Liste.
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Re: F.X. Pichler
...ich habe die Weine von FXP schon vor langer Zeit aus den Augen verloren, ganz im Gegensatz zu denen von Elisabeth Pichler und ihrem Mann Erich Krutzler. Die wenigen FX-Weine, die ich damals probiert habe, waren mir allesamt zu anstrengend. Hat sich die Stilistik in den letzten 10...15 Jahren ggf. grundlegend geändert?
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
https://ec1962.wordpress.com/
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Re: F.X. Pichler
Hallo Erich,
glauben heißt auch immer nicht wissen.
Also :
ich glaube, daß sich bei F.X. Pichler unter dem Einfluß der jungen Generation auch schon etwas geändert hat in puncto Stilistik.
Und ich glaube auch,daß die junge Frau Johanna Pichler als gelernte Winzerin dabei eine nicht unwesentliche Rolle spielt.
Sie stammt aus Rheinhessen in D und hat ihre Ausbildung im Wgt. Keller in Flörsheim-Dalsheim absolviert.
Letzteres weiß ich sogar sehr genau, denn ich habe vor ca. 20 Jahren anläßlich der Keller-open-Jahrgangspräsentation in Kellers Pavillongarten auf einer schönen Parkbank sitzen und genießen dürfen, die von den ehemaligen Azubis des Weinguts ( mit ihren Vornamen beschildert ) als Dankeschön für ihre wohl interessante und weiterführende Lehrzeit der Kellerfamilie geschenkt wurde.
Und da bei Kellers seit gut 10 Jahren die Weinerzeugung deutlich in Richtung Finesse zeigt mit moderaten Alk.-werten, kann ich mir gut vorstellen ( und jetzt kommt wieder "Glauben" statt "Wissen" ),daß die Kontakte nie abgerissen sind und auch im Hause F.X. Pichler den oft sehr hohen Alkoholwerten ( nicht zuletzt durch Botrytisbeeren bewußt produziert ) bei trockenen Weinen abgeschworen wurde zugunsten mehr Feinheit und Trinkfluss.
Gruß Ursus
glauben heißt auch immer nicht wissen.
Also :
ich glaube, daß sich bei F.X. Pichler unter dem Einfluß der jungen Generation auch schon etwas geändert hat in puncto Stilistik.
Und ich glaube auch,daß die junge Frau Johanna Pichler als gelernte Winzerin dabei eine nicht unwesentliche Rolle spielt.
Sie stammt aus Rheinhessen in D und hat ihre Ausbildung im Wgt. Keller in Flörsheim-Dalsheim absolviert.
Letzteres weiß ich sogar sehr genau, denn ich habe vor ca. 20 Jahren anläßlich der Keller-open-Jahrgangspräsentation in Kellers Pavillongarten auf einer schönen Parkbank sitzen und genießen dürfen, die von den ehemaligen Azubis des Weinguts ( mit ihren Vornamen beschildert ) als Dankeschön für ihre wohl interessante und weiterführende Lehrzeit der Kellerfamilie geschenkt wurde.
Und da bei Kellers seit gut 10 Jahren die Weinerzeugung deutlich in Richtung Finesse zeigt mit moderaten Alk.-werten, kann ich mir gut vorstellen ( und jetzt kommt wieder "Glauben" statt "Wissen" ),daß die Kontakte nie abgerissen sind und auch im Hause F.X. Pichler den oft sehr hohen Alkoholwerten ( nicht zuletzt durch Botrytisbeeren bewußt produziert ) bei trockenen Weinen abgeschworen wurde zugunsten mehr Feinheit und Trinkfluss.
Gruß Ursus