Inhaltsangaben für Wein werden ab Ende 2023 obligatorisch

[Rieslingfan]

Zitat aus einem anderen Thema.

...da stellt sich mir die Frage, ob's hier ggf. eine Lücke im Gesetz bzw. der Verordnung gibt. Die Informationen müssen ja zum Zeitpunkt der Angebotslegung verfügbar sein, damit sich der Käufer vor seiner Kaufentscheidung entsprechend informieren kann und auch eine Subskription ist ja ein Kaufvertrag. Auch wenn die Weine noch nicht gefüllt sind, dürften ja schon Analysen vorliegen und die Liste der Zutaten sollte zu dem Zeitpunkt der Subskription ja schon final feststehen (oder doch nicht?). Oder führt das dann die Subskription ad absurdum? Fragen über Fragen...

Ein bekanntes, namhaftes Weingut aus N...Rheinhessen gibt im eigenen Shop selbst für die bereits erhältlichen 2024er Weine bisher keine Informationen über die Zutaten an und meine Anfrage dazu (ob ich es evtl. übersehen habe) wurde nicht beantwortet.

[austria_traveller]

Ein bekanntes, namhaftes Weingut aus N...Rheinhessen gibt im eigenen Shop selbst für die bereits erhältlichen 2024er Weine bisher keine Informationen über die Zutaten an und meine Anfrage dazu (ob ich es evtl. übersehen habe) wurde nicht beantwortet.

Nur so als Frage:
Willst du dort kaufen und interessiert dich das wirklich, oder willst du sie nur auf die Einhaltung des Gesetzes hinweisen ?

[EThC]

...wenn man Interesse an den Inhaltsstoffen der Weine von B-S (aka LB) aus N hat, muß man nur wenig im Netz suchen und findet bei Händlern (noch nicht allen!) die entsprechenden Angaben. Ich gehe mal davon aus, daß man beim Weingut diverse Prioritäten hat und die Heimseitenüberarbeitung nicht ganz oben steht. Bleibt nur zu hoffen, daß das Gut deswegen nicht in die Fänge von einem dieser Abmahnvereine gerät...

[Rieslingfan]

Willst du dort kaufen und interessiert dich das wirklich, oder willst du sie nur auf die Einhaltung des Gesetzes hinweisen ?

Ich habe dort schon Wein gekauft, daher haben mich die Inhaltsstoffe interessiert.

[Rieslingfan]

...wenn man Interesse an den Inhaltsstoffen der Weine von B-S (aka LB) aus N hat, muß man nur wenig im Netz suchen und findet bei Händlern (noch nicht allen!) die entsprechenden Angaben.

Ich kann nicht nachvollziehen auf welche Weingüter du dich hier beziehst, aber soweit ich es bisher beurteilen kann, weisen die Angaben bei den Händlern mitunter gravierende Fehler auf, da selbst bisher notwendige Angaben wie Alkoholgehalt nicht selten von Jahrgang zu Jahrgang einfach übernommen werden.

So weist z. B. C&D den Wittmann Riesling Estate 2024 mit 12,5%, anstatt korrekt mit 11,5% Alkohol aus. Bei den Zutaten wird nicht erwähnt, dass der 2024er auch Saccharose enthält. Die anderen Werte habe ich erst gar nicht verglichen.

[Rieslingfan]

Bei einigen Winzern taucht in der Zutatenliste "unter Schutzatmosphäre abgefüllt" auf.

Was muss ich mir im Bezug auf Wein darunter vorstellen, denn nach meinem Kenntnisstand müssen Zutaten gelistet werden, die im fertig abgefüllten Wein vorhanden sind?

[UlliB]

Bei einigen Winzern taucht in der Zutatenliste "unter Schutzatmosphäre abgefüllt" auf.

Was muss ich mir im Bezug auf Wein darunter vorstellen, denn nach meinem Kenntnisstand müssen Zutaten gelistet werden, die im fertig abgefüllten Wein vorhanden sind?

Das Abfüllen unter Schutzatmosphäre (genauer gesagt: unter einem Schutzgas) soll verhindern, dass der Wein beim Befüllen der Flasche Luftsauerstoff aufnimmt, was sonst unweigerlich geschieht. Der Sauerstoff kann sonst Bestandteile des Weins oxidieren und auf längere Sicht die Haltbarkeit negativ beeinflussen.

Als Schutzgas wird entweder Kohlendioxid oder Stickstoff verwendet, prinzipiell ebenfalls geeignete Edelgase wie Argon dürften aus Kostengründen kaum eingesetzt werden. Das Schutzgas verdrängt Luft aus der Flasche und verhindert die Luftaufnahme beim Abfüllprozess. Formal betrachtet verbleibt dabei ein Teil im Wein - von Kohlendioxid mehr als von Stickstoff, da Kohlendioxid sich in wässrigen Flüssigkeiten gut löst. Soweit ist im fertigen Wein vom Schutzgas schon noch etwas vorhanden, was dort allerdings ohnehin schon in kleinen Mengen vorhanden wäre. Aber darum geht es bei der Deklaration nicht - zugesetzt ist zugesetzt.

Bei den Weinen, bei denen ich mir die Zutatenliste bislang angesehen habe, war auch aufgeführt, welches Gas verwendet wird, unter "Packgase" oder "Verpackungsgase".

Gruß
Ulli

[Rieslingfan]

Danke für die Erklärung. Dabei stellt sich mir die Frage aus welchem Grund manche Winzer dies machen, andere dagegen nicht?

[UlliB]

Danke für die Erklärung. Dabei stellt sich mir die Frage aus welchem Grund manche Winzer dies machen, andere dagegen nicht?

Zum einen spielen ganz sicher die technischen Voraussetzungen eine Rolle. Die Abfüllanlage muss das können, und insbesondere ältere oder auch preisgünstigere Anlagen können das nicht.

Und zum anderen ist das ganz offensichtlich nicht unbedingt nötig, wobei das vermutlich von vielen Faktoren abhängt. Ich habe über 50 Jahre alte Weine im Keller, die mit Sicherheit ohne Schutzgas gefüllt worden und immer noch leben. Aber die wurden vermutlich zum Oxidationsschutz hoch geschwefelt, was man heute nicht mehr macht. Aber auch heute bezweifele ich, dass das in jedem Fall viel bringt. Aber wenn die Technik da ist, setzt man sie halt ein. Schaden tut das ganz sicher nicht.

Gruß
Ulli

[EThC]

...die meisten Packgase sind mWn nach ein Gemisch aus mehrheitlich N2 und der Rest CO2. Wenn letzterer Anteil etwas höher ist, kann der Wein nach dem Öffnen noch mehr oder weniger deutlich "bizzeln"...