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Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Do 13. Okt 2011, 14:21
von Moulis
Weil du den 2011er schon hast :shock:

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Do 13. Okt 2011, 14:43
von Markus Vahlefeld
Haha, den hatte ich gar nicht gesehen... NATÜRLICH meinte ich 2001 ;)

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Mo 17. Okt 2011, 11:31
von sorgenbrecher
am wochenende hatte ich u.a. folgende weine im glas:

chateauneuf du pape 2000 (clos de l'oratoire des papes/ogier)
kein fruchtmonster, sondern im gegenteil eher sehr zurückhaltende kirsch- und pflaumenfrucht und dafür dominierende tabak- und ledernoten mit leichten gewürzen und einer deutlichen säurestruktur. für liebhaber eher klassisch zurückhaltender c9dp ein guter wert, allerdings insgesamt etwas unharmonisch und mit recht kurzem abgang.
angenehm, aber nichts, was man suchen muss.

plan pegau, lot 2009
johannisbeeren, kirschen, etwas pflaumen, dazu wunderbare erdige noten und im abgang viel dunkle schokolade, das ganze getragen von einer sehr angenehmen säure. erstaunlich komplex und wunderbar zu trinken ohne gefahr zu laufen nach einem glas bereits satt zu sein.
für € 7,50 ab hof gekauft und in dieser preisklasse ein außerordentlich guter wert, der als "alltagswein" tauglich ist.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Di 18. Okt 2011, 16:24
von nougat
Erdener Prälat hat geschrieben:Und noch ein paar Nachträge:
Bild
Hatte den gestern in einer Rhone-Probe. Nach dem Blick aufs Jahr rechnete ich mit einem fetten Ding, das kaum laufen kann. Zu meiner Überraschung dann ein ganz feiner und geradliniger Wein. Sehr saubere klare Nase, keinerlei Stall oder Schweiß, auch nicht zu ‚warm’, dafür viel Frische. Da wirkt nichts aufgesetzt. Elegant und komplex in der Nase und am Gaumen, ohne dick aufzutragen. Die Kraft geht in die Länge. Sehr schön Balance mit feinen Tanninen. Kann mich dem Erdener Prälat nur anschließen, 18+ Pkt.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Fr 28. Okt 2011, 20:03
von austria_traveller
Guten Abend Forum,
Gerade im Glas: Cotes du Rhone St. Damien Vieilles Vignes 2006; die letzte Flasche von diesem Wein.
Schwarzrot im Glas steht er vor mir, undurchsichtig, am Gaumen dann leichte Süße, nicht wirklich moussierend, aber einen leichten Anflug von diesem Gefühl spüre ich ganz hinten am Gaumen, druckvoll, dicht, durch die leichte Säure aber nicht breit, die Säure lenkt den Wein ganz leicht in die richtige Bahn, etwas Kirsch, schöne ausgeprägte, aber für mich nicht näher definierbare Frucht, nicht komplex, eher einfach gestrickt, macht Lust auf mehr. Mittellanger Angang.
Der passt wirklich vorzüglich zu Pollo con olive e salvia - einfaches Essen & einfacher Wein; sehr trinkig. 92 GP.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 30. Okt 2011, 15:51
von innauen
Hallo,

Beaucastel ist zweifelsone C9dP, Coudoulet de Beaucastel ist dagegen nur so etwas wie der kleine Bruder, liegt aber in der gleichen Gegend. Hier die Werbung dazu von der Beaucastel-Homepage:

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Coudoulet de Beaucastel Rouge

Château de Beaucastel liegt fünf Kilometer südöstlich von Orange, an der nördlichen Grenze der Appellation Châteauneuf-du-Pape. Das 30 Hektar große Weingut Coudoulet de Beaucastel befindet sich genau im Osten des Beaucastel Weinguts, auf der anderen Seite der Autobahn A7. Es oft als Baby von Beaucastel bezeichnet, denn untersucht man den Boden von Coudoulet, so entdeckt man zahlreiche Parallelen zu dem von Beaucastel. Er besteht aus einer maritimen Molasse-Schicht aus der Miozän-Zeit, überlagert von runden Kieselsteinen aus dem alpinen Diluvium. Diese Kieselstein-Schicht beeinflusst entscheidend die Weine von Beaucastel. Sie speichert tagsüber die intensive Wärme der Mittelmeer-Sonne und gibt sie den Reben nachts langsam wieder ab. Die Reben können so im Frühjahr gut wachsen. Im Laufe eines langen Mittelmeer-Sommers kann gelegentlich auch Wassermangel auftreten und die Reben beanspruchen.

Das Weingut von Beaucastel hat in den 30 Jahren des biologischen Anbaus damit keine Probleme. Die Reben von Beaucastel können Trockenperioden unbeschadet überstehen, denn sie haben auf dem porösen und durchlüfteten Boden ein Wurzelsystem entwickelt, das tief in den Boden dringt und leicht Wasser findet.

Coudoulet und Beaucastel verdanken beide ihre Lagerfähigkeit dem großen Mourvèdre-Anteil (30%), der in der End-Cuvée steckt. Mourvèdre bringt Leder-, Tabak- und Gewürzaromen. Die Rebstöcke von Coudoulet und Beaucastel liegen jeweils an der nördlichen Anbaugrenze für Mourvègdre. Der Grund hierfür liegt darin, dass eine Rebsorte ausdrucksvoller ist, wenn sie aus den kühleren Anbauregionen stammt.
Die zweite Hauptrebsorte, Grenache, verleiht dem Coudoulet seine Harmonie und seine intensive Frucht, typisch für die Weine der Côtes du Rhône. Syrah und Cinsault, die jeweils 20% der Assemblage ausmachen, sorgen für die Tannine und die aromatische Komplexität des Coudoulet.
Nach einer sorgfältigen Handlese werden die Trauben in den Keller gebracht, wo sie wie beim Rotwein von Beaucastel erhitzt werden. Die Mazeration erfolgt etwa 12 Tage lang in Emailletanks, bevor der Vorlauf abläuft und der Most leicht mit pneumatischen Pressen gepresst wird.

Jede Rebsorte wird bis zum Ende der malolaktischen Gärung getrennt vinifiziert, dann erfolgt die Assemblage. Der junge Wein wird sechs Monate lang in großen Eichenfässern ausgebaut. Im März nach der Ernte wird der Wein mit Eiweiß geschönt und abgefüllt.

Anbaugebiet
Côtes du Rhône. Zwischen Orange und Avignon, im Osten des Weinguts Château de Beaucastel. Coudoulet de Beaucastel ist 30 Hektar groß.

Geologie
Maritime Molasse (Kalkstein) aus der Miozän-Zeit, überlagert von runden Kieselsteinen aus dem alpinen Diluvium.

Rebsorten
Grenache 30%, Mourvèdre 30%, Syrah 20%, Cinsault 20%.

Weinbereitung
Handlese, Selektion des Leseguts nach Ankunft im Keller.
Erhitzen der ganzen Trauben auf 80°C, Abkühlen auf 20°C;
klassische, 12tägige Mazeration in Emailletanks.
Der Vorlauf läuft ab, der Most aus dem Tank wird in pneumatischen Pressen gepresst.

Ausbau
Assemblage der verschiedenen Rebsorten, die nach der malolaktischen Gärung getrennt vinifiziert wurden. Sechsmonatiger Ausbau im Eichenfass. Abfüllung nach Schönung mit Eiweiß.

Verkostungsnotizen
Farbe: lebendig und billant.
Geruch: rote Früchte.
Geschmack: Mittelmeer-Vegetation wie Garrigue, Thymian.


Tyhmian? Den fand ich heute auch in meinem 2001er. Ein schöner Wein. Deutlich besser als zuletzt der 2006er und mit 88 Punkte wert. Aber die Weine, die unter Perrin verkauft werden, insbesondere der schöne Vinsobres "Les Cornuds", stehen diesem Wein nicht nach, sind aber günstiger zu bekommen.

Bild

Grüße,

wolf

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 30. Okt 2011, 17:55
von Grenache
innauen hat geschrieben:Beaucastel ist zweifelsone C9dP, Coudoulet de Beaucastel ist dagegen nur so etwas wie der kleine Bruder, liegt aber in der gleichen Gegend.
Château de Beaucastel in Courthézon ist zunächst grundsätzlich ein Weingut, das verschiedene Weine erzeugt und vertreibt. Für den Châteauneuf du Pape Rouge würde ich die normale Cuvée als kleinen Bruder von der Cuvée "Hommage à Jaques Perrin" bezeichnen, der CdR "Coudoulet de Beaucastel", ob Rot, Rosé oder Weiß, hat damit absolut nichts zu tun, das ist eine ganz andere Ebene, obwohl hier auch nicht schlecht.

Gruß, Grenache

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: So 11. Dez 2011, 22:46
von Grenache
Clos des Papes 2009 und 2002

2009 Clos des Papes, eben im Glas, seit langem mal wieder eine Cuvée die mehr oder weniger keine Fruchtphase hat und recht unzugänglich ist. Im Mai dieses Jahres vor Ort probiert, schon recht streng und opulent, zeigt sich dieser Wein inzwischen noch weiter verschlossen und bietet nicht unbedingt Trinkvergnügen. Sehr dicht, Kaffeenoten wie fast immer bei den jungen Weinen dieser Domäne, sehr kräftig, spielt aber seine 15% nicht aus. Bei diesem Wein ist warten angesagt.
2002 Clos des Papes, das ist der Jahrgang wo aufgrund der sintflutartigen Regenfälle und Gewitter während der Erntezeit einige Weinberge durch den Ort und die Weinkeller geschlämmt wurden. Bei dieser Domäne waren besonders die lieu dits des Syrah betroffen und dementsprechend leicht sind diese Weine, da diese Traube in der Cuvée weitgehend fehlt. Inzwischen hat der Wein seine Trinkfähigkeit optimal erreicht und bietet das Trinkvergnügen eines schmeichelnden Burgunders. Da gibt es Konsorten hier, die sind er Ansicht, daß die Winzer aus Châteauneuf-du Pape fuchsig werden, wenn sie diesen Vergleich hören. Das Gegenteil ist der Fall, Zitat Vincent Avril:"I take it as compliment when people are saying that Clos des Papes makes an almost Burgundy style wine". Gemeint ist hier die schmeichelde Art dieses Weines im besagten Jahrgang, recht leicht und fruchtig für einen Ch9dP aber eben ein wunderbares Trinkvergnügen für weniger als 30.-

Gruß, Grenache
.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Mo 12. Dez 2011, 08:50
von Moulis
Ausser dem Clos des Papes gibt es noch ein paar weitere sehr gelungene Weine.
Der Preis ist einfach gigantisch gut bei diesem pauschal als schlecht verurteiltem Jahrgang.
Ich hatte vor ein paar Jahren für den Clos des Papes 25€ bezahlt, der ist jeden Cent wert.

Re: Rhone - Châteauneuf du Pape

Verfasst: Mo 12. Dez 2011, 11:58
von sabul
# grenache
Wie lange sollte man den 2009er Clos des Papes Ihrer Meinung noch liegen lassen?

Der 2010er soll ja auch sehr gut gelungen sein, was man so hört. Haben Sie ihn schon probiert?

Grüße sabul