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Hallo Martin,

danke schön für Deine VKNs. Vor allem der Ducru B. war ja wohl sehr gut. Wie interessant, dann immer auch mal wieder fast gegenteilige Meinungen zu lesen (z. B. Wineterminator: "Ein großer, üppiger, ausladender Wein war 2003 Ducru Beaucaillou mit viel Cassis, Mokka und wenig Rückrat, eine hedonistische, aber auch etwas alkoholisch wirkende Weinoperette für den frühen Genuss, passt perfekt in jede Kalifornien-Probe – 92/100."). Wein wird von jedem anders wahr genommen, was auch gut so ist. Schade nur, dass ich gerade keinen 2003er zur Hand habe, um den Daumen zu Deiner oder des Terminators Richtung zu heben.

Hallo Ingo,

habe gerade einem Mittrinker Dein Zitat vom Terminator gezeigt. Er konnte auch nur den Kopf schütteln. Natürlich wurde auch am Probenabend unter den ca. 15 Teilnehmern diskutiert. Und wie immer ging es bei der Kür um die pers. Favoriten kontrovers zu. Da waren z.B. noch 2000er Baron, 96er Comtesse, 82er Lynch-Bages, 85er VCC in der Diskussion. Alles großartige Weine, alle Argumente nachvollziehbar. Und obwohl der 03er Ducru noch viel zu jung ist, um alles zu zeigen, habe ich seine Fahne hochgehalten. Am Schluss waren nochmals Quervergleiche angesagt, um sich zu vergewissern. Ein wie vom Wineterminator beschriebener Stil wäre unter den 27 klassischen Bdx sofort aufgefallen. Die kritisierte 03er Charakteristik traf noch am ehesten auf den Prieure Lichine zu. Aber Proben sind Momentaufnahmen und manchmal sind die zeitlich und im Kontext unterschiedlichen Eindrücke ernüchternd. Siehe meine Revision zum 03er Barton.

Grüße
Martin

so, mal wieder einen 2003er geöffnet:



Grüße,

wolf

Interessant wolf, genau den hab ich auch gerade im Glas, den

2003 Château Meyney
St. Estèphe

und es hat fast den Eindruck, also ob meine Flasche noch nicht ganz so weit gereift ist wie Deine, zunächst habe ich eine wunderbare Nase mit viel Kirsche, auch Nelke, ein wenig Liebstöckel, dann am Gaumen anfangs angenehme fast weiche Süße, dann bauen sich aber noch recht präsente Tannine auf, weiters haben wir feine Holzwürze, seidige Textur, Soja. Über fehlende Säure kann ich mich eigentlich nicht beklagen, der Abgang ist mittellang und tannindominiert.

In jedem Fall ist das kein typischer Meyney, dafür ist er zu schmeichelnd, aber ein Wein der absolut Trinkspaß bereitet.

Herr susa hat ihn mir übrigens erst mal blind zum probieren gegeben und dann um die Sache direkt spannend zu machen aus dem Syrahglas (das allerdings eher, um Handspülaufkommen zu sparen, vorher gab es einen Gigondas ) - ich war im ersten Moment noch nicht mal auf Bordeaux gekommen, ich dachte er will mich mit irgendso einem Bdx-Blend-Piraten foppen .

lieben Gruß
susa

Hallo Forum,
Ich dezimiere ZZt. auch gerade meine sehr geringer Bordeaux-Schätze. Gerade im Glas:
Chateau Thieuly, Reserve Francis Courselle 2003
Viel Schmelz in der Nase, im Mund dann nasses Holz, wenig Tannine, würzig - keines dieser dropsigen Bordeaux-Monster, etwas Rauch und Kaffee, leicht adstringierend, etwas spitze Säure, kurzer Abgang - 87 GP.
Für mich ein guter Einstieg in Bordeaux, PLV geht voll in Ordnung, habe damals um die € 10 bezahlt.
Macht Spaß !

Nachtrag: im Laufe des Abends kommt auch noch ein wenig Fruchtsüße dazu, der den Wein immer trinkiger macht.

Ganzes Poulet im Ofen und feiner Bordeaux im Glas!
Belissle Mondotte 2003 St. Emilion:

Leichte ziegelrote Aufhellungen. In der Nase Preiselbeeren, Himbeeren, Brommbeeren, dahinter Rauch und immens viel schwarzer Trüffel! Geniales Bouquet! Im Gaumen schlank, rotbeerig, Teer aber trotzdem rotbeerig. Kräftige Säure bei eher schlankem Körper, dann noch leicht trocknende sehr feine Tannine. Langer, trüffeliger Abgang!
Trinken jetzt-2017

Von mir 91 Gpoints und ein 03er, der wohl eher nach 01 schmeckt!

Heute Abend im Glas:

Chateau Mont-Perat 2003, 1.Cote Bordeaux
1 h im Glas dekantiert.

Nase: sehr dunkles purpur, ohne Reiferand
Gaumen: Maulbeeren, Himbeeren, etwas Minze, Kakao, Kaffee, im Hintergrund ein Hauch von Röstaromen. Herrlich für einen BDX aus 2003.
Elegant strukturiert und harmonisch Rund. Mokkanoten gepaart mit deutlicher rotbeeriger Frucht. Die Säure ist ausbalanciert, passt sehr gut zum Tanningerüst und der deutlichen Fruchtaromatik. Ein langer Abgang mit viel roten und schwarzen Beeren sowie Kaffee rundet den Genuß dieses preislich attraktiven Weins ab.

Der Wein ist sehr gut gelungen, und voll auf dem Reifehöhepunkt. In dieser Form gebe ich ihm noch 4-5 Jahre und verdiente 90FW Punkte geben.
Bravo

Gute Weine müssen nicht teuer sein.

Hallo Armin,

der hatte mir schon als 1998er gefallen, weiß gar nicht, ob ich den schon ausgetrunken hab.

Und nun meldet sich ein absoluter Bordeaux-Neuling zu Wort

Ich habe eben einen 2003er geöffnet, der mir beim Kauf letztes Jahr im Oktober so gar nicht gefiel (@ susa; Du erinnerst Dich vielleicht - Du hast mir damals zu noch max. 2 Jahren Lagerzeit geraten ). Es ist ein Bordeaux Supérieur vom Chateau Font-Merlet, bestehend aus Merlot und Carbernet Sauvignon.
Ich zitiere mal von meiner Verkostungsnotiz vom 23.10.2010: " Duft wunderbar; aber der Geschmack ernüchternd. Recht herb und knarzig, woran jedoch m.E. nach nicht die Tannine schuld waren, sehr verhaltend Kirsche und dunkle Beeren, etwas Rauch. In der geöffneten Flasche wurde er im Laufe des Abends ein klein wenig zugänglicher."

Und nun habe ich eben aus Neugier die zweite Flasche geöffnet und siehe da: Nun bekomme ich eine leise Ahnung, was einen Bordeaux ausmacht Sehr vollmundig, Kirsche, dunkle Beeren und eben typisches Cabernet-Sauvignon-Aroma, kräftige, aber weiche Tannine, rauchig, sehr gehaltvoll, langer Abgang.
Richtig gut ist er nun - zumindest für jemand, der keine Ahnung vom Bordeaux hat

Viele Grüße - Allegro

hallo allegro (ist das dein richtiger vorname),

gerade in 2003 gibt es viele tolle kleinere weine im bordelais finde ich (wie auch 2000). schön, dass sich dir die welt der bdx weine (abseits der grossen und teuren brummen) damit eröffnet hat...viele grüsse, martin