Meine Vermutung wäre, dass die meisten Silvaner, gerade bei den fränkischen Topproduzenten auf felsigem bzw. Kalkterroir angebaut werden, um die für trockene Silvaner typische Mineralik zu erhalten, so dass sie dann halbtrocken mangels Fruchtfülle keine so gute Figur machen.Rieslingfan hat geschrieben: ↑So 7. Jul 2024, 17:40Es bleibt aber die Frage, weshalb solche Rebsorten in der Regel stets trocken ausgebaut werden?
Rebsorten und Restsüße
Re: Rebsorten und Restsüße
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Re: Rebsorten und Restsüße
...das ist m.E. irrelevant, Silvaner hat halt im Klassik-Bereich eher Fruchtaromen aus dem Steinobstbereich, gerne auch etwas Birne und bei den besseren auch Grapefruit oder so, das ist halt hauptsächlich Frucht, die gerne in die Breite führt, wenn da nicht genügend Säure dagegensteht. Bei agrumenlastigeren Weinen ist die entsprechende Aromatik frischemäßig schon fast die halbe Miete, da kann man sich dann auch etwas mehr Zucker erlauben, sofern er denn gut eingewoben ist. Aber wenn dann -wie bei Weißburgunder und Co.- auch noch Melone und sonstige Exotik dazu kommt, ist der Weg in die Breite schon fast vorprogrammiert, wenn man auch noch signifikante Mengen Restzucker zuläßt...Dionisos hat geschrieben: ↑So 7. Jul 2024, 18:14 Meine Vermutung wäre, dass die meisten Silvaner, gerade bei den fränkischen Topproduzenten auf felsigem bzw. Kalkterroir angebaut werden, um die für trockene Silvaner typische Mineralik zu erhalten, so dass sie dann halbtrocken mangels Fruchtfülle keine so gute Figur machen.

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Re: Rebsorten und Restsüße
Birne ja, unbedingt, auch sonstige Kernobstnoten - aber Steinobst habe ich bei den mir bislang untergekommenen Silvanern ehrlich gesagt kaum wahrgenommen.
Ich zitiere mal aus dem Glossar von Wein-Plus - hier heißt es zu den geschmacklichen Grundeigenschaften der Sorte Silvaner kurz und knapp:
Gemäß all meinen Erfahrungen mit der Sorte, die bis zu meinem ersten Frankenurlaub anno 1986 zurückreichen (damals waren wir in Iphofen im Zehntkeller und beim Weingut Arnold), trifft diese Beschreibung den Nagel auf den Kopf."Sie erbringt eher neutral schmeckende Weißweine mit dezenten Kernobstnoten (meist Birne), aber vor allem vegetabilen Aromen, die im Alter noch deutlicher werden und die fruchtigen Töne oft verdrängen."
Und der "eher neutrale" Charakter in Kombination mit den "vegetabilen Noten" erklärt für meine Begriffe auch bestens, warum der halbtrockene Ausbau in aller Regel nicht zum Silvaner passt.
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Re: Rebsorten und Restsüße
...bei den jüngeren und / oder einfacheren Silvanvern ja, aber was leicht Gereiftes aus der Liga Erste Lage und aufwärts bildet schon gerne steinobstige Aromen aus, gerne auch über der Adipositas-Grenze...Bernd Schulz hat geschrieben: ↑So 7. Jul 2024, 22:41 aber Steinobst habe ich bei den mir bislang untergekommenen Silvanern ehrlich gesagt kaum wahrgenommen.
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Re: Rebsorten und Restsüße
Das mag sein. In der Liga Erste Lage und aufwärts bin ich bekanntlich selten unterwegs. Da kennst du dich weit besser aus als ich; außerdem habe ich Silvaner bislang fast nur jung getrunken.
Wenn ich mir meine Verkostungsnotiz eines recht konzentrierten und höherpreisigeren Silvaners anschaue, finde ich da tatsächlich "gelbe Früchte".

Interessanterweise habe ich damals aber auch "wenig sortentypisch" notiert. Wie auch immer: Wenn man versucht hätte, aus dem Ausgangsmaterial für diesen Wein etwas Halbtrockenes zu machen, wäre dabei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein ziemliches Monster herausgekommen.
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Re: Rebsorten und Restsüße
...wenn Silvaner älter wird, generiert er häufig torfige, auch gerne gelbpilzige Noten, dann noch Zucker dazu und es fängt unweigerlich das Kleben an...Bernd Schulz hat geschrieben: ↑Mo 8. Jul 2024, 21:20 Das mag sein. In der Liga Erste Lage und aufwärts bin ich bekanntlich selten unterwegs. Da kennst du dich weit besser aus als ich; außerdem habe ich Silvaner bislang fast nur jung getrunken.

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