Allerdings gehören sie ja auch zu den Phenolen, welche "...die gesundheitsschädigende Tätigkeit von Bakterien und Viren hemmen. ..." also wohl auch deswegen gewollt?!
Den Phenolen schreibt man auch die positive Wirkung auf die Gesundheit zu. Ich bekomme dazu demnächst noch nähere Informationen von einer Ökotrophologin.
Was ist das für ein Buch? Das Gerbstoffe/Tannine nicht bitter sein dürfen, halte ich für Unsinn. Ich hatte schon bittere Noten in Rotweinen, die ich angenehm fand.
die Tannine schmeckst du wirklich nicht, sondern dü fühlst sie tatsächlich am Gaumen, daher gehören sie aber schon zum Gaumeneindruck dazu.
Die Frage, was dabei gefällt, ist ein weites Feld.
Das adstringierende Tannin verweist meist auf "Babymord" (Flasche um Jahre zu jung aufgemacht), das nimmt man nur in Kauf, wenn man mit einigermaßen Erfahrung dabei ist sehr jungen Weine einschätzen zu wollen ( z.B. Kaufentscheidung für die Zukunft fällen). Lagerfähigkeit ersetze ich mal hier durch Lagernotwendigkeit...
Das "pelzige Gefühl" ist dann wie bei allen Gefühlen eher sehr subjektiv. Zu Viel des Guten ist dann auch nicht mehr gut.
Raue, körnige Tannine machen weniger Spaß als eher feinere - das ist dann wirklich, als wenn du mit der Hand über die symbolisch gemeinten Materialien gehst (nur beim Wein hast du es an Gaumen) - fahre über grobes Sandpapier und es ist nicht sonderlich nett, fahre über Samt oder Seide und es fühlt sich gut an. Wenn du diese Gefühle am Gaumen vom Tannin her assoziierst, dann kannst du durchaus Gefallen am Tannin entwickeln.
Was ich z.B. nicht mag, sind austrocknende Tannine (wenn du nach dem Schluck Wein ein enorm trocknendes Gefühl am Gaumen hast und meinst, ganz doll Durst zu haben). Wenn wir jetzt zum Babymord zurück kommen und zu meinem Wort Lagernotwendigkeit - oft ist es bei adstringentem Tannin nicht vorhersehbar, wie es sich abschmilzt, mit Pech hast du nach einigen Jahren ein Tannin was austrocknend wirkt und dann ist der ganz große Spaß meist nicht dabei...
Die Bitternote dagegen ist auch wieder individuell unterschiedlich - ich halte es da mit Birte , ein dezentes Bittermandelaroma kann positiv wirken, Kaffee-, Espresso-, Bitterschokoladenoten mag ich durchaus, aber wenn es zu viel des Guten ist, dann ist es auch nicht mehr meins. Ich kenne aber auch Leute, die das generell eher ablehnen, vielleicht gehört der Verfasser des Buches auch dazu.
So gut hab ich das noch nie erklärt bekommen... also zählen Tannine eben schon zum Gesamteindruck... super dann werde ich demnächst mal auf körnige und samtige Tannine achten!! Ich bin bei mir übrigens der Meinung, dass die Tannine eher meine Zähne "stumpf" machen... oder ist das wieder eine andere Sache?