amateur des vins hat geschrieben:jessesmaria hat geschrieben:So bin ich nur irritiert davon, dass Weine allein aufgrund ihres Renommees uninteressanter sein sollen, als andere. (Das scheint mir mit eben der Pauschalität und Kausalität geurteilt, gegen die man sich eigentlich richtet – nämlich, dass renommierte Weine per se die besseren sind –, nur mit umgekehrten Vorzeichen, nicht?)
Sind sie nicht.
Das ist in der einen Richtung genauso anfällig für
confirmation bias wie in der anderen.
Das liegt auf der Hand, deshalb bin ich ja Freund von Blindtastings. (In diesem Fall wäre das sehr interessant, dann stünde das Thema nicht mehr immer im Raum.)
austria_traveller hat geschrieben:Ich würd mal sagen die Jungs sind schwer abgehoben.
Ich würde mal sagen, einfach Marktpositionierung.
Der durchschnittliche Preis für eine Flasche Wein, die in Deutschland über die Ladentheke geht, liegt bei € 2,92 – pro Liter. Selbst die meisten Fachhändler verkaufen überwiegend Weine im einstelligen Bereich. Da muss sich Lobenberg nicht auch noch einreihen. So setzt er sich ab. Einem Feinkostladen würde man doch auch nicht Abgehobenheit vorwerfen, wenn er kein Olivenöl für 3,99€ im Sortiment hat. Oder einem Möbelgeschäft, das keine Möbel zu Baumarktpreisen verkauft, etc.
Mir ist das 10x lieber als so ein ekelhaftes und manipulatives Marketing wie bei Belvini:
- Dem Verkäufer wird suggeriert, er spart zwei Drittel des Preises.
- Der Wein wird mit 99 Punkten beworben, als könne er besser nicht sein – die Punkte sind aber vom Händler selbst!
- Da mit man sich nicht zu schlau macht, hat man natürlich nur 24 Stunden Zeit, soll möglichst die Gunst der Stunde nutzen und quasi reflexartig bestellen. (Tatsächlich gilt das Angebot aber länger, siehe Kleingedrucktes)
- Ein "Spitzenkoch" bürgt noch für die Qualität des Weins - als scheinbar (bzw. auf den ersten Blick) unabhängige Referenz, tatsächlich aber (siehe unten) "BELViNi.DE Culinary Department Manager".
Dann doch lieber Lobenberg.