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Re: 6 Flaschen müssen es sein

Verfasst: Mo 28. Jun 2021, 22:30
von amateur des vins
jessesmaria hat geschrieben:Beispiel: Sämtliche Weine, die amateur des vins bisher in seinem GG vs. 1G Vergleich hat gegeneinander antreten lassen, kann ich bei Lobenberg bestellen (bis auf eine Ausnahme: Emrich-Schönleber, Halgans; außerdem natürlich oft nur noch 2020).
Hach, wenn Du wüßtest... Waren's 3 Händler, oder 4, bis ich alles aus 2019 beisammen hatte? Aber grundsätzlich hast Du natürlich recht. /offtopic

Re: 6 Flaschen müssen es sein

Verfasst: Mo 28. Jun 2021, 22:36
von Bernd Schulz
jessesmaria hat geschrieben: Spannende Weine, auf die ich – ganz unabhängig von Lobenberg – stoße, oft z. B. durch Tipps hier im Forum, finde ich im Endeffekt sehr häufig dort.
Beispiel: Sämtliche Weine, die amateur des vins bisher in seinem GG vs. 1G Vergleich hat gegeneinander antreten lassen, kann ich bei Lobenberg bestellen (bis auf eine Ausnahme: Emrich-Schönleber, Halgans; außerdem natürlich oft nur noch 2020). Selbst die günstigeren Vergleichsobjekte bekomme ich dort als Einzelflasche.
Jaja, die Bedürfnisse gestalten sich nun mal unterschiedlich ;). Ich habe Karstens Vergleichsnotizen mit Interesse gelesen, aber in mir regt sich nicht das geringste Verlangen, die betreffenden Weine zu ordern. Unter anderen auch mangels finanzieller Masse latürnich - das gebe ich gerne zu! Aber eben nur unter anderem; selbst zu der Zeit, in der mir mein mittlerweile verstorbener Vater die Riesling-GGs von Wittmann, Rebholz, Christmann, Bassermann-Jordan etc. kistenweise zum Geburtstag und zu Weihnachten geschenkt hat, fand ich die VDP-Etikettentrinkerei :twisted: nur bedingt befriedigend. Wenn ich mir mittlerweile gerne mal einen griechischen Retsina oder einen slowenischen Muskateller bei Vinocentral bestelle, geschieht das nicht alleine aus meiner (sich gerade etwas bessernden) finanziellen Situation heraus...

Und auf Deutschland beschränkt: Die Weine von Müllen, Weingart, Corvers-Kauter, Kauer, Schäffer, Kröber, Lisa Bunn, Bott, Knauss etc...... lassen sich bezeichnenderweise im Lobenberg-Programm nicht finden......

Herzliche Grüße

Bernd

Re: 6 Flaschen müssen es sein

Verfasst: Mo 28. Jun 2021, 22:54
von EThC
Bernd Schulz hat geschrieben:selbst zu der Zeit, in der mir mein mittlerweile verstorbener Vater die Riesling-GGs von Wittmann, Rebholz, Christmann, Bassermann-Jordan etc. kistenweise zum Geburtstag und zu Weihnachten geschenkt hat, fand ich die VDP-Etikettentrinkerei :twisted: nur bedingt befriedigend.
...na ja, immer nur GG, da würd's mir auch schnell langweilig werden... :lol:

Re: 6 Flaschen müssen es sein

Verfasst: Mo 28. Jun 2021, 23:19
von amateur des vins
Tja, Bernd - für Dich war's Etikettentrinkerei, ich erkenne die Qualität. :P :lol:

...die ich übrigens bei Müllen nur bedingt und bei Schäffer kaum zu finden vermochte.

Jede Jeck un' so... :D

Re: 6 Flaschen müssen es sein

Verfasst: Di 29. Jun 2021, 00:24
von jessesmaria
Anderes Beispiel: Piemontesische Weine, die ich gerade sehr gerne trinke.

Aus den aktuellen Threads im Piemont-Bereich die jeweils letzten Empfehlungen, Erwähnungen bzw. VKNs...

- Giacomo Conterno, Barbera d'Alba Vigna Francia 2018: gibt's nicht, aber den Barbera d'Alba Francia 2018 gibt's.
- Cavallotto, Barolo Bricco Boschis 2017: gibt's
- Nervi - Giacomo Conterno, Gattinara Molsino 2016: gibt's

Lobenberg ist also nicht nur für deutsche Weine interessant. In der Tat, häufig bringt mich gerade das Forum zu Lobenberg. :shock:

Aber was Deutschland betrifft: Es wäre ganz vermessen, mir da ein Urteil zu bilden, da ich die "Weine von Müllen, Weingart, Corvers-Kauter, Schäffer, Kröber, Lisa Bunn, Bott" leider noch immer gar nicht kenne. Könnte ich die bei Lobenberg bestellen, hätte ich schon längst Einzelflaschen davon gegen die "Blue Chips" antreten lassen, vorzugsweise blind, und könnte mir selbst ein Urteil bilden. So bin ich nur irritiert davon, dass Weine allein aufgrund ihres Renommees uninteressanter sein sollen, als andere. (Das scheint mir mit eben der Pauschalität und Kausalität geurteilt, gegen die man sich eigentlich richtet – nämlich, dass renommierte Weine per se die besseren sind –, nur mit umgekehrten Vorzeichen, nicht?)

Re: 6 Flaschen müssen es sein

Verfasst: Di 29. Jun 2021, 01:09
von amateur des vins
jessesmaria hat geschrieben:So bin ich nur irritiert davon, dass Weine allein aufgrund ihres Renommees uninteressanter sein sollen, als andere. (Das scheint mir mit eben der Pauschalität und Kausalität geurteilt, gegen die man sich eigentlich richtet – nämlich, dass renommierte Weine per se die besseren sind –, nur mit umgekehrten Vorzeichen, nicht?)
Sind sie nicht.
Das ist in der einen Richtung genauso anfällig für confirmation bias wie in der anderen.

Re: 6 Flaschen müssen es sein

Verfasst: Di 29. Jun 2021, 07:24
von austria_traveller
Bernd Schulz hat geschrieben:im absoluten Alltagsbereich versuchen, also unter 15 Euro pro Flasche
Ich würd mal sagen die Jungs sind schwer abgehoben.
Scheinbar läuft das Geschäft zu gut, dass man sich so etwas erlauben kann

Re: 6 Flaschen müssen es sein

Verfasst: Di 29. Jun 2021, 08:16
von VillaGemma
Bernd Schulz hat geschrieben: Offenbar kann man sich bei Lobenberg nicht vorstellen, dass es auch Weinfreunde gibt, die durchaus darüber nachdenken müssen, ob sie einen "Alltagswein" für 5 oder für 7 oder einen solchen für 12 Euro kaufen - und erst recht darüber, wie viele Flaschen von letzterem sie mal einfach eben so "ohne Reue" aus dem Vorrat holen.
Bitte nicht falsch verstehen. Aber diese sorte Kunde spielt bei Lobenberg zu 99,9% keine Rolle, die überlegen müssen, ob sie eher für 47 oder 37 Euro bestellen sollen. Da gibt es andere Händler...mit anderem Sortiment. Du wirst keine Probleme haben, 2 Fl. vom weißen Pferdchen zu bestellen ;) ...und schon gar nicht als Mitglied.

Aber las ich nicht irgendwann, dass sie noch mit dem Lager dieses Jahr umziehen wollen und dass dann alles besser werden soll?

Re: 6 Flaschen müssen es sein

Verfasst: Di 29. Jun 2021, 08:45
von jessesmaria
amateur des vins hat geschrieben:
jessesmaria hat geschrieben:So bin ich nur irritiert davon, dass Weine allein aufgrund ihres Renommees uninteressanter sein sollen, als andere. (Das scheint mir mit eben der Pauschalität und Kausalität geurteilt, gegen die man sich eigentlich richtet – nämlich, dass renommierte Weine per se die besseren sind –, nur mit umgekehrten Vorzeichen, nicht?)
Sind sie nicht.
Das ist in der einen Richtung genauso anfällig für confirmation bias wie in der anderen.
Das liegt auf der Hand, deshalb bin ich ja Freund von Blindtastings. (In diesem Fall wäre das sehr interessant, dann stünde das Thema nicht mehr immer im Raum.)
austria_traveller hat geschrieben:Ich würd mal sagen die Jungs sind schwer abgehoben.
Ich würde mal sagen, einfach Marktpositionierung.

Der durchschnittliche Preis für eine Flasche Wein, die in Deutschland über die Ladentheke geht, liegt bei € 2,92 – pro Liter. Selbst die meisten Fachhändler verkaufen überwiegend Weine im einstelligen Bereich. Da muss sich Lobenberg nicht auch noch einreihen. So setzt er sich ab. Einem Feinkostladen würde man doch auch nicht Abgehobenheit vorwerfen, wenn er kein Olivenöl für 3,99€ im Sortiment hat. Oder einem Möbelgeschäft, das keine Möbel zu Baumarktpreisen verkauft, etc.

Mir ist das 10x lieber als so ein ekelhaftes und manipulatives Marketing wie bei Belvini:

- Dem Verkäufer wird suggeriert, er spart zwei Drittel des Preises.
- Der Wein wird mit 99 Punkten beworben, als könne er besser nicht sein – die Punkte sind aber vom Händler selbst!
- Da mit man sich nicht zu schlau macht, hat man natürlich nur 24 Stunden Zeit, soll möglichst die Gunst der Stunde nutzen und quasi reflexartig bestellen. (Tatsächlich gilt das Angebot aber länger, siehe Kleingedrucktes)
- Ein "Spitzenkoch" bürgt noch für die Qualität des Weins - als scheinbar (bzw. auf den ersten Blick) unabhängige Referenz, tatsächlich aber (siehe unten) "BELViNi.DE Culinary Department Manager".

Dann doch lieber Lobenberg.

Re: 6 Flaschen müssen es sein

Verfasst: Di 29. Jun 2021, 10:16
von EThC
jessesmaria hat geschrieben:Der durchschnittliche Preis für eine Flasche Wein, die in Deutschland über die Ladentheke geht, liegt bei € 2,92 – pro Liter.
...es ist immer wieder erstaunlich, wie hartnäckig sich dieser Wert im falschen Kontext hält. Diese Zahl bezieht sich ausschließlich auf Weine, die über Discounter bzw. den LEH verkauft werden und bezieht Weine aus anderen Quellen NICHT ein. Wird jährlich vom DIW ausgespuckt...