
Ich persönlich finde ja, dass gerade die 2008er im fruchtsüßen Kabinett-Bereich wirklich wieder in diese enorm klassisch anmutende Stachelbeer-Cassis-Richtung mit ein wenig Bodenwürze gehen. Ich muss zugeben, dass ich die "fetten" und vollfruchtigen Jahrgänge wie 2009 an der Mosel ohnehin ein wenig meide, weil ich halt hier den schlanken, eleganten Stil liebe, den es woanders nicht oder kaum gibt. Und da fand ich den Abtsberg wirklich sehr gelungen, gerade im Vergleich mit dem Saarsteiner (hab ich ja bei mir auf dem Blog "gegeneinander" probiert).
Den 2008er Abtsberg Alte Reben trocken hatte ich vor ein paar Monaten übrigens zu früh geöffnet, wie ich fand. Die Säure stand noch etwas neben der jungen Frucht, dann kam die Mineralität und hinten raus ein wenig Hühnersuppe ohne Salz. Okay, wirkt kurios als Beschreibung, aber ich meine damit einen kräuterigen, leicht gemüsigen Ton. Weil ich den Wein noch etwas unrund fand, habe ich den 2008er Abtsberg Superior schleunigst in den Keller geräumt zwecks harmonisierender Lagerung.