Cote de Beaune

[Oberpfälzer]

Hallo zusammen,

das ist aber schon Pech. Aus 2005 habe ich noch nichts enttäuschendes im Glas gehabt und selbst kleine Gewächse haben mir Spass bereitet.

[Herr S.]

Hallo Wolfgang,

ich kann mit diesem - nun ja - "Ausnhame"-Wein leben denn der Rest meiner 05er Burgunder ist im Gegensatz zu ihm vor dem Kauf durch die kritische Verkostung vor Ort gegangen. Vielleicht knüpfe ich bald mal einen meiner 05er Volnays auf um zu sehen was in dem Jahr wirklich auf die Flasche zu bringen war. Was meinst Du, ist ansonsten ist bei den 05ern - auch von der Cote de Beaune - Geduld noch erste (Wein-)Bürgerpflicht?!?

Viele Grüße,
Björn

[Dilbert]

Also ich fand die 2005 bisher alle eigentlich schon recht offen und zugänglich (habe mich teilweise schon gefragt, ob die Prognosen bezügl. langer Haltbarkeit überhaupt zutreffend sind ). Und neben einem Marsannay war das auch wirklich meine einzige Flasche (der erwähnte Joillot En Brescul), die mir bisher nicht zugesagt hat. Habe vor einiger Zeit mal den Chorey les Beaune von Tollot Beaut aus 2002 und 2005 gegengetrunken. Der 2002er eleganter und der 2005er kräftiger, dichter opulenter - klar der bessere Wein habe in mit 91 Punkten gewertet! 2005 sind aus meiner Sicht auch die einfachen Qualitäten wie "Bourgogne Pinot Noir" oft sehr gut gelungen, positive Beispiele hatte ich schon von Meo Camuzet und AF Gros!

Gruß,
Jochen

[Einzelflaschenfreund]

Am zweiten Weihnachtstag gab es bei uns (zunächst zu Jakobsmuscheln mit Blumenkohlpüree und dann zu Schweinefilet im Schinkelmantel mit Minischalotten) einen

Puligny-Montrachet, Premier Cru "Les Champs Canet" 2001 von Carillon.

Für einen neun Jahre alten Chardonnay vergleichsweise hell. Ein gleichermaßen fein balancierter wie kraftvoller Burgunder mit bester Struktur und feinen Bittermandelnoten. Große Länge. Nichts tat sich hervor, nichts blieb zurück, einfach ein Wein wie aus einem Guss.
In der VKN-Datenbank entdeckte ich dann gestern noch eine Notiz von mir zum "einfachen" Puligny-Montrachet des gleichen Erzeugers aus dem gleichen Jahrgang, geschrieben 2006. Ja, diese Qualität ist sicherlich kein Zufall.

Leider eine Einzelflasche, aber sie war jeden Euro wert. (Btw., der anschließend als "Spaßwein" ohne Essensbegleitung nachgeschobene Uhlen R 2006 von Heymann-Löwenstein ließ den Trinkfluss nicht stocken, aber wieder einmal merkte ich, dass die Restsüße der Löwenstein-Weine bei engem zeitlichen Zusammenhang mit wirklich trockenen Weißen schon sehr auffällig ist und mal mehr, mal weniger stören kann.).

Gruß
Guido

[Dilbert]

Hallo Guido,

die Pulignys von Carillon finde ich auch sehr gut - hatte den einfachen jetzt 2x und bisher noch keine Aussetzer.
Die eher helle Farbe könnte von dem recht dezenten Holzeinsatz herrühren, was die Weine aus meiner Sicht auch recht symphatisch macht!

Freue mich schon auf die 2005er!

Gruß,
Jochen

[Einzelflaschenfreund]

Hallo Jochen,

stimmt, auch der "Basis" - P-M ist schon sehr, sehr gelungen. Die Anführungszeichen sollen darauf hinweisen, dass man leider auch für Carillons Dorflage beinahe Premier Cru-Preise zahlt.

Ironische Fußnote: Den für diesen Anlass als Reserveflasche (und dann nicht benötigten) Meursault 2005 von Boillot öffneten wir ein paar Tage später. Ein Korkopfer der fiesesten Sorte ...

Gruß
Guido

[Dilbert]

stimmt, auch der "Basis" - P-M ist schon sehr, sehr gelungen. Die Anführungszeichen sollen darauf hinweisen, dass man leider auch für Carillons Dorflage beinahe Premier Cru-Preise zahlt.

Hallo Guido,

sieh's positiv: Bei Carrillon ist die Qualität der Dorflage schon so gut wie bei manch anderem Winzer der Premier Cru!!

Gruß,
Jochen

[octopussy]

Ein großes Mysterium in meinem Keller sind immer meine weißen Bourgognes. Ich bin ständig unsicher, ob ich da jetzt ran muss oder nicht. Ein letztes Jahr getrunkener 2003 Puligny Montrachet 1er Cru Les Referts von Sauzet war zwar noch nicht hinüber, aber jedenfalls definitiv über seinen Zenith hinweg (nun ist 2003 für weiße Burgunder auch kein gutes Jahr gewesen). Ich höre immer mal wieder etwas über das Phänomen der "premature oxydation" bei weißen Bourgognes und darüber, dass die heutzutage nicht mehr unbedingt für ein allzu langes Leben gemacht werden.

Wie sind die allgemeinen Erfahrungen mit weißen Bourgognes des letzten Jahrzehnts bzgl. der Lagerfähigkeit? Muss ich an einen Corton Charlemagne von 2002 z.B. jetzt schon ran? Gibt es irgendwelche Leitlinien oder ist alles abhängig vom Jahr, dem Mikro-Terroir, dem Erzeuger, etc. und deshalb überhaupt nicht verallgemeinerbar?

[Oberpfälzer]

Hallo zusammen,

heute einen superben Weissen im Glas:

Chassagne-Montrachet "Les Encegnieres" 2005, Jean-Claude Bachelet

Was für eine tolle Nase, sehr kräftig, ja beinahe laut, vielschichtig nach gelben Früchten, Mineralik, etwas Mandeln und Würze. Für mich eine tolle Chardonney-Nase.

Am Gaumen voluminös, lebhaft, kräftig, noch etwas körnige Gerbstoffe, recht gute Struktur; Kanpp sehr harmonisch (er hat Ecken und Kanten und ist kein Schmeichler, dafür steht die Säure und Herbe etwas weit hervor), vielschichtig. Sehr langer Abgang. Bei mir heute 92 OpfP und ein beeindruckendes Weinerlebnis. Mit etwa 30€ nicht billig aber für mich noch angemessen. Wird wohl noch weiter gut reifen.

[Herr S.]

Hallo zusammen,

gerade habe ich mal wieder eines dieser Erlebnisse im Glas die für mich den Reiz des Burgunds ausmachen.



Einfach super zu trinken, 90 Punkte von mir für dieses tolle Erlebnis! Es geht halt wenig über gut gereifte Burgunder.

Viele Grüße,
Björn