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Re: Zweite Themenwoche

Verfasst: Sa 12. Mai 2012, 21:08
von Oh Dae-Su
Hallo Alas,

ich werd noch einen Kékrfankos Szekzárd von Heimann trinken. Mal schaun wie der sich schlagen wird :) .
Ich glaub am Preis liegt das bei den Kékrfankos nicht. Die sind meistens eher günstig (meiner ca. 8 Euro). Nicht wie bei so manchem roten Cuvée oder Pinot aus Ungarn. Erfahrungen hab ich jedenfalls schon gute und nicht so sonderlich gute gemacht. Letztere leider in der Mehrzahl.
Der Grund dürfte mehr die eingeschränkte Verfügbarkeit sein. Gibt es meist nur sporadisch oder bei Spezialanbietern.

Auf deinen raren Blaufränker bin ich mal gespannt. Verratest du schon von wem die sind?

Warum der Christ seinen Wein Blaufränkich nennt kann ich dir leider nicht sagen :oops: . Sonst heissen die in den aller meisten Fällen in D schon Lemberger. Nur in Franken habe ich das zwei oder drei mal schon gesehen.

So jetzt geht es zurück zum BVB :D

Gruss

Chris

PS: Den andalusischen Lemberger (Acinipo) von Schatz, den du in deiner ersten Post erwähnt hast, habe ich (leider) schon mal probieren können. War ne ziemlich fiese Angelegenheit und der Preis ist absolut lachhaft. Wird nur von seinem Muskattrollinger noch übertroffen :P

Re: Zweite Themenwoche

Verfasst: Sa 12. Mai 2012, 23:48
von octopussy
Hallo zusammen,

die Themenwoche beginnt für mich mit dem 2009 Lemberger ** von Schnaitmann, von einem Winzer, derr vielleicht aktuell der Favorit in Presse, Blogs & Co. aus Württemberg ist. Der Weinhändler empfahlt mir stark den Trollinger und Lemberger, aber für die Themenwoche sollte es doch ein reinsortiger Lemberger sein.

Besonders viel Erfahrung habe ich mit Lemberger/Blaufränkisch/Kekfrankos ehrlich gesagt nicht, bislang habe ich vielleicht 10 oder so probiert. So richtig begeistert war ich jedenfalls von den Württemberger Lembergern bislang noch nicht. Mir sind die Weine manchmal etwas zu kernig mit ihrer deutlichen Säure und eher expressiven als eleganten Nase (so jedenfalls mein Eindruck bisher, runtergebrochen auf die für mich spürbarsten Charakteristika). Auch der Schnaitmann Lemberger ** ist ein eher kerniger Bursche, dessen doch recht heftige Säure das Trinken ohne Essen nicht zum Riesenvergnügen macht. Zum Essen (Chili con Carne mit vier Chilisorten) machte er sich hingegen recht gut, die Säure trat deutlich in den Hintergrund.

Kekfrankos aus Ungarn oder Slowenien habe ich übrigens noch nie getrunken, einen reinsortigen Blaufränkisch vielleicht ein oder zwei Mal. Insofern bin ich gespannt, wie mir der Weninger Blaufränkisch schmecken wird (vorher dürfte mich der Schnaitmann Lemberger noch ein paar Tage beschäftigen).

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P.S. Was macht eigentlich für euch einen guten Lemberger/Blaufränkisch aus?

Re: Zweite Themenwoche

Verfasst: So 13. Mai 2012, 10:06
von Tackleberry
octopussy hat geschrieben:P.S. Was macht eigentlich für euch einen guten Lemberger/Blaufränkisch aus?
Ich würd´ sagen Aromen von Kräutern und dunklen Beeren. Im Mund dann ein konzentrierter aber zugleich vielschichtiger Tropfen mit gut eingebunder Säure und milden Tanninen, die in einen langen Abgang münden.
So ungefähr!? ;)

Re: Zweite Themenwoche

Verfasst: So 13. Mai 2012, 11:10
von Jochen R.
octopussy hat geschrieben:So richtig begeistert war ich jedenfalls von den Württemberger Lembergern bislang noch nicht. Mir sind die Weine manchmal etwas zu kernig mit ihrer deutlichen Säure und eher expressiven als eleganten Nase (so jedenfalls mein Eindruck bisher, runtergebrochen auf die für mich spürbarsten Charakteristika). Auch der Schnaitmann Lemberger ** ist ein eher kerniger Bursche, dessen doch recht heftige Säure das Trinken ohne Essen nicht zum Riesenvergnügen macht.
Hallo Stephan,
es gibt m. M. durchaus elegante württ. Lemberger mit den von Tackleberry beschriebenen Eigenschaften. Wie z. B. die HADES von Jürgen Ellwanger oder der Schnaitmann Lämmler GG.
Ist halt eine andere Preisklasse als der ** von Schnaitmann, aber auch eine andere Liga.

Viele Grüße,
Jochen

Re: Zweite Themenwoche

Verfasst: So 13. Mai 2012, 11:34
von Tackleberry
Jochen R. hat geschrieben:
octopussy hat geschrieben:So richtig begeistert war ich jedenfalls von den Württemberger Lembergern bislang noch nicht. Mir sind die Weine manchmal etwas zu kernig mit ihrer deutlichen Säure und eher expressiven als eleganten Nase (so jedenfalls mein Eindruck bisher, runtergebrochen auf die für mich spürbarsten Charakteristika). Auch der Schnaitmann Lemberger ** ist ein eher kerniger Bursche, dessen doch recht heftige Säure das Trinken ohne Essen nicht zum Riesenvergnügen macht.
Hallo Stephan,
es gibt m. M. durchaus elegante württ. Lemberger mit den von Tackleberry beschriebenen Eigenschaften. Wie z. B. die HADES von Jürgen Ellwanger oder der Schnaitmann Lämmler GG.
Ist halt eine andere Preisklasse als der ** von Schnaitmann, aber auch eine andere Liga.

Viele Grüße,
Jochen
Ich hatte den Lemberger ** von Schnaitmann 2010 letztens auch im Glas. Ein noch eher ungestümer Geselle, der etwas Zeit und Luft benötigt. Daher lieber mal etwas mehr (Lager-)Zeit und Geld ausgeben und man bekommt einen phantastischen Wein! ;)
Erhältlich bei den Weingütern die Jochen bereits erwähnt hat. Ich würde noch Aldinger und Haidle in die Riege dazu stellen.
Daher kann man zumindest in Württemberg behaupten, dass Lemberger und Pinot sich nicht viel nehmen. Im Basissegment wie in der GG-Klasse. 8-)

Re: Zweite Themenwoche

Verfasst: So 13. Mai 2012, 11:45
von octopussy
Jochen R. hat geschrieben: Hallo Stephan,
es gibt m. M. durchaus elegante württ. Lemberger mit den von Tackleberry beschriebenen Eigenschaften. Wie z. B. die HADES von Jürgen Ellwanger oder der Schnaitmann Lämmler GG.
Ist halt eine andere Preisklasse als der ** von Schnaitmann, aber auch eine andere Liga.
Hallo Jochen und Tackleberry,

vielen Dank für die Ausführungen. Ich hatte bislang tatsächlich noch keinen Lemberger in der oberen Kategorie, außerdem noch keinen gereiften. Das werde ich versuchen, nachholen. Wie sieht es denn eurer Ansicht nach mit der optimalen Reife aus? Meine nicht Praxis-unterlegte Einschätzung wäre, dass bei Barrique gereiften Lembergern eine etwas längere Flaschenreife sicher vorteilhaft wäre. Wie seht Ihr das?

P.S.: Ich habe mal meine "gesammelten Lemberger Werke" aus den Verkostungsnotizen zusammengesammelt (will heißen, seit ca. 2010). Das bestätigt noch einmal meinen Eindruck der oft eher hohen Säure (sensorisch). Bei Weißweinen bin ich mit Säure gar nicht empfindlich, bei Rotweinen eher. Hat die Lemberger/Blaufränkisch Traube eigentlich von Natur aus eine hohe Säure oder bin ich da vielleicht überempfindlich oder sensorisch etwas fehlgeleitet (das kommt öfter mal vor ;))?

Mein bisheriger Favorit:

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...und ein paar weitere:

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Re: Zweite Themenwoche

Verfasst: So 13. Mai 2012, 12:00
von Gerald
Hat die Lemberger/Blaufränkisch Traube eigentlich von Natur aus eine hohe Säure
zumindest für den Blaufränkisch würde ich die Frage vorsichtig bejahen. Natürlich kann der Winzer auch säurearme Weine daraus produzieren, das ist aber nicht der Normalfall. Nach meinem Empfinden haben übrigens die spannendsten Blaufränker (nämlich die vom Eisenberg/Südburgenland) meist eine recht kräftige Säure, wenn man die Lage wirklich zum Ausdruck bringen möchte, näheres dazu siehe Südburgenland-Thread.

Grüße,
Gerald

Re: Zweite Themenwoche

Verfasst: So 13. Mai 2012, 12:02
von UlliB
octopussy hat geschrieben: Hat die Lemberger/Blaufränkisch Traube eigentlich von Natur aus eine hohe Säure oder bin ich da vielleicht überempfindlich oder sensorisch etwas fehlgeleitet (das kommt öfter mal vor ;))?
Nö, das passt schon. Die Sorte hat verhältnismäßig viel Säure - wobei mir die österreichischen Exemplare meistens etwas weicher vorkommen als die deutschen. Möglicherweise höhere Traubenreife in A als in D; vielleicht aber auch anderer Ausbau?

Gruß
Ulli

Re: Zweite Themenwoche

Verfasst: So 13. Mai 2012, 12:15
von octopussy
Wo wir schon die Themenwoche Lemberger haben: Wie sind eigentlich die Lemberger aus Baden (Kraichgau)? Gibt es spürbare Unterschiede zu Württemberger Lembergern? Ich habe noch nie einen Kraichgauer Lemberger getrunken.

Re: Zweite Themenwoche

Verfasst: So 13. Mai 2012, 12:27
von Tackleberry
octopussy hat geschrieben:
Jochen R. hat geschrieben: Hallo Stephan,
es gibt m. M. durchaus elegante württ. Lemberger mit den von Tackleberry beschriebenen Eigenschaften. Wie z. B. die HADES von Jürgen Ellwanger oder der Schnaitmann Lämmler GG.
Ist halt eine andere Preisklasse als der ** von Schnaitmann, aber auch eine andere Liga.
Wie sieht es denn eurer Ansicht nach mit der optimalen Reife aus? Meine nicht Praxis-unterlegte Einschätzung wäre, dass bei Barrique gereiften Lembergern eine etwas längere Flaschenreife sicher vorteilhaft wäre. Wie seht Ihr das?
Weine im Mittelsegment können ruhig an die 4-5 Jahre liegen. GGs noch ein paar Jahre mehr. Wie sind die Erfahrungen anderer User? 8-)