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Re: Spucknäpfe und schwarze Gläser
Verfasst: Mi 16. Mai 2012, 08:20
von UlliB
vanvelsen hat geschrieben: Aber wenn ich ne Pinot-Probe habe, dann blendet mein Hirn die Farben aus, weil es weiss, dass auch ein heller Pinot ein fantastisch guter Pinot sein kann.
Hallo Adrian,
bei mir gehts eher anders herum: ich werde misstrauisch, wenn ich einen sehr
dunklen Pinot ins Glas bekomme, und ich verkoste dann in Richtung Deckrotwein. Dabei weiß ich, dass auch ein dunkler Pinot ein fantastisch guter Pinot sein kann

Aber eben: Farbe prägt Erwartungshaltung, und Erwartungshaltung
kann die Degustation beeinflussen. Es bleibt die Frage, wieviel Objektivität man denn meint, erreichen zu müssen.
vanvelsen hat geschrieben:Ich denke, wir sprechen vom gleichen
Ja.
Beste Grüße
Ulli
Re: Spucknäpfe und schwarze Gläser
Verfasst: Do 17. Mai 2012, 10:29
von Harper
Hallo zusammen,
im Restaurant La Vie in Wolfsburg setzte man schwarze Gläser (vielleicht immer noch) als Utensilien eines Ratespiels ein. Möglicherweise auch zur leichten Zurechtstutzung des Gastes

. Wir haben uns seinerzeit ganz ordentlich aus der Affäre gezogen und heute noch bin ich froh, mich nicht blamiert zu haben.
Schönen Feiertag noch
Harper
Re: Spucknäpfe und schwarze Gläser
Verfasst: Do 17. Mai 2012, 19:34
von octopussy
Anfang des Jahres war ich in Südfrankreich in einem Restaurant, in dem zwei Weine auch in schwarzen Gläsern serviert wurden. Beim ersten lag ich noch halbwegs richtig (ich hatte Viognier geraten, es war eine Cuvée mit Marsanne und Roussanne und einem Schuss Viognier), beim zweiten tatsächlich völlig daneben. Ich hatte einen leichten Weißwein aus dem Elsass mit etwas Restsüße geraten (Sylvaner oder Riesling). Es stellte sich raus, dass es sich um einen Vin doux naturel mit 17 Vol.% Alkohol handelte, hauptsächlich aus Grenache noir

.
Ich hätte selber glaube ich keine Lust, ein "Super-Blind-Tasting" zu organisieren. Aber wenn man Weine völlig blind im Restaurant in lockerem Rahmen vorgesetzt bekommt, finde ich das schon sehr spannend. Und Spaß macht es noch dazu.