harti hat geschrieben:... Lag es eher an der Ignoranz der Weintrinker oder mehr an der didaktisch unklugen Präsentation des großen Weins?
....
Nach meiner Erfahrung kommt beides zusammen.
So eine "nu hol doch mal was richtig geiles raus"-Sache funktioniert nie, der Wein ist in aller Regel zu kalt, gehörte gelüftet und die Trinker sind meistens so weit fortgeschritten in der Alkohlaufnahme, dass man Nuancen sowieso nicht mehr wahrnimmt.
Bei einer "didaktisch klugen" Präsentation kann man durchaus erleben, dass der große Wein seine Würdigung findet. Das kommt dann auch auf die Bereitschaft der Trinker ein, sich auf die "geführte Verkostung" einzulassen und ein wenig auch auf ihre "sensorische Vorbildung".
Man erlebt es oft genug, der Gast schmeckt, was er schmecken will. Ist er der Meinung, dass das alles sowieso nur Voodoo ist, dann wird ihm die Sache nicht viel geben. Ist er in echter Erwartung eines besonderen Genusses, dann wird sich der ihm eröffnen.
Ich hab schon erlebt, dass jemand fast hätt ich geschrieben "mit Genuss" jedenfalls ohne merklichen Abscheu einen korkigen Wein getrunken hat, nur weil er aus meinem Keller kam ("dann
muss er ja gut sein"). Wir mussten uns das Glas fast mit Gewalt zurück erkämpfen.
lieben Gruß
susa
Red wine with fish. Well, that should have told me something.
James Bond in From Russia with Love