Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.
Die 2014er "einfacheren" Grauburgunder von Knab haben mir wenig gefallen. Dieser da umso mehr. Und den gibt's aktuell im Abverkauf für 13 €, was für mich ein grandioses PGV darstellt. Absoluter Kauftipp, wenn man einen kräftigeren, aber ebenso feinen Grauburgunder sucht.
Na, da muß ich mich dem Michel doch gleich anschließen:
Ich wollte gerade meine Verkostungsnotiz schreiben, da sehe ich, dass er vermutlich den gleichen Wein wie ich getrunken hat, jedenfalls war meine auch eine 2013 GB Spätlese *** vom Weingut Knab ( Lage Endinger Engelsberg, falls es bei Dir eine andere Lage gewesen sein sollte, stimmt jedoch die Beschreibung auch für meine Flasche incl Punktebewertung)
Also spare ich mir jetzt das und merke nur noch an, dass diese doch-zumindest für mich als Riesling und Cheney Blanc Fan- recht "fetten Teile"- mir früher überhaupt nicht geschmeckt haben, zu kalt und in zu kleinen Gläsern getrunken.
Jetzt bei ungefähr 14 Grad und in großen Burgundergläsern serviert, sieht das schon anders aus, v.a. zum richtigen Essen: Spinat-Crespelle mit Tomaten, die haben genug Säure, da passt das wunderbar.
Grau-und Weißburgunder findet man an fast allen Ecken des Kaiserstuhls, andere Sorten wie Auxerrois oder Silvaner hingegen weniger. Darum an dieser Stelle zwei Weingüter die mich betreffend dieser Sorten überzeugten
(und nicht nur dort)
Abril aus Bischoffingen z.B. macht einen feinen Auxerrois für unter 10€
Trotz der Fülle des Jahres 2015 herrlich frisch, geradlinig...hätte ich blind höher einsortiert.
So kam auch ein Roséwein aus dem selben Jahrgang daher. Wohl das erste mal daß ich einen Sixpack Rosé bei einem Winzer mitgenommen habe - und das im Herbst.
Pix aus Ihringen hat zwei Silvaner im Sortiment die mich überzeugten:
Einen Kabinett aus 2015 (8€) und eine Spätlese aus 2014 (13€)
Auch die 2014er Chardonnay Spätlese aus dem Barrique traf meinen Geschmack - bei 14,50€ geradezu günstig.
Beim Grauburgunder konnte Schätzle aus Schelingen mit seiner Kollektion überzeugen.
Auch hier leckere 2015er, bei denen trotz der Reife eine gute Balance gefunden wurde.
Gruß
Georg
Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich. Mark Twain
Vermutlich kann das Gehirn nicht nur Lärm und üble Gerüche filtern, sondern auch lästige Aromen im Wein. Denn als „nicht mehr trinkbar“ erschien mir Adam Müllers Leimener Herrenberg Riesling Kabinett trocken von 1994 nur zu Beginn. Farblich könnte man ihn mit etwas gutem Willen als altgolden ansehen, obwohl ich zuerst andere Assoziationen hatte.
Nach der Entscheidung, den Wein trotz arger Altersnoten nicht sofort wegzustellen, löste er sich zunehmend von ihnen, wurde attraktiver. Also ein erneuter Versuch einen Tag später: Ausgeprägt lange Rauchnote. Vielleicht sprangen dann erneut die Geschmacksfilter an, denn der Rauch legte sich und voluminöser, schöner, ebenfalls sehr anhaltender Apfel dominierte. Pikante Salzaromen im Hintergrund. Der Apfel verflachte nach einiger Zeit und die verbleibende Frucht erinnerte an überreife Grapefruit. Den Wahrnehmungsfiltern blieben zunehmend weniger Alternativen, um Störendes zu überspielen, und der Wein schmeckte wieder mehr rauchig-oxidativ.
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
Heute habe ich mich im Supermarktregal bedient: 2015 Durbacher Plauelrain Klingelberger (Riesling) trocken Durbacher Winzergenossenschaft, leicht parfümierte Nase nach Mandarinen, am Gaumen Mandarinen, Pfirsich, leicht mineralisch, herbe Note, zurückhaltende aber durchaus passende und nicht "weichgespülte" Säure, sauber und klar viniviziert im positiven Sinne, das ist natürlich kein Aufreger, aber die Winzergenossenschaft bietet hier einen durchaus gut gemachten Riesling, der mir genau in diesem Moment mit seiner unkomplizierten Art gefällt, für mich auch ein guter Einstiegsriesling für angehende Weintrinker, 85 Punkte, kostet knapp 7 Euro im ortsansässigen Rewe
Diesen Wein hatte ich als 2014-er vor einem ¾-Jahr gekauft. Die Beschreibung der Aromatik würde sich mit deiner ziemlich decken. Allerdings hatte ich ein Zuckerschwänzchen geschmeckt - und das mag ich bei trockenen Weinen nun überhaupt nicht.
Du hast beim 2015-er nichts davon gespürt?
der hatte auch einen Zuckerschwanz, aber....gefühlt eher leicht und angenehm... ob ich dass als unangenehm oder als hinnehmbar betrachte ist durchaus von meiner Tagesverfassung abhängig und wie der Wein gestrickt ist, tendenziell mag ich aber auch eher die richtig trockenen
danke für die Info. Ich bin zwischenzeitlich schon mehrfach vor der 15-er Flasche gestanden und habe mich gefragt, ob ich sie kaufen soll. Gekauft habe ich keinen mehr, da praktisch alle Gerichte, die wir zu Hause essen, zumindest für mich und meinen Geschmack sich mit Zuckerschwänzchen nicht vertragen.
Vor kurzem hatte ich den 2015er Weißburgunder aus der Oberbergener Bassgeige im Glas, ohne eine VKN zu schreiben. Der Wein hat mir mit seiner zugleich frischen und feinen Art sehr gefallen. Ich hatte ihn bei mind. 89 P. Der Grauburgunder heute gefällt mir letztlich auch, kommt aber für meinen Geschmack nicht an den Weißburgunder heran. Beiden ist jedoch eine sehr trinkanimierende Art zueigen. Stilistisch sind das Weine, die auf Zug und nicht auf Schmelz und Holz setzen.