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Burgund 2010

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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vanvelsen

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Re: Burgund 2010

BeitragDi 15. Dez 2015, 09:49

Liebes Forum

am Samstag verkostete ich zusammen mit lieben Freunden im Rahmen unserer 85er-Bordeaux-Probe auch zwei weisse Burgunder. Der Corton-Charlemagne 2010 von Bonneau du Martray zeigte sich dabei sehr schön.

Meine Notizen dazu findet ihr hier:

http://www.vvwine.ch/2015/12/1985-gross ... e-und.html

Weinfreundliche Grüsse,

Adrian
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Weinbertl

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Re: Burgund 2010

BeitragMo 11. Jan 2016, 17:52

2010 Pouilly Fuissé Cuvée Hors Classe Les Ménétrières, Dom. Ferret

In der Nase zart und feinblumig, bestens verwoben und viel Burgunder-Typizität. Am Gaumen wiederholt sich das Ganze und wird durch feine Rauch- und Nussaromen ergänzt. Was mich fasziniert ist die Zartheit bei zugleich klar abgezeichneter Struktur. Dazu ein schöner feiner Schmelz. Schlank bis knapp mittelgewichtig. Mittlere Länge. Schön abgerundet und jetzt in der ersten Trinkreife. Hat noch etwas Potential.

Der Wein hat mir besonders wegen seiner zarten, harmonischen und dennoch präzisen Art gefallen. Einzig etwas mehr Intensität und Länge hätte ich mir gewünscht.
Hier und jetzt sehr gute 17 P. In ein paar Jahren vielleicht noch etwas höher zu bewerten.
Grüße
Robert
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UlliB

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Re: Burgund 2010

BeitragSo 26. Jun 2016, 16:47

Verwirrend und frustrierend:

Saint Aubin 1er cru "En Remilly" 2010 (Marc Colin) 13,5%Vol. In der Nase zunächst völlig stumm, dann mit einiger Belüftung: oxidative Noten, Möbelpolitur. Im Gaumen nicht besser, ziemlich verschlossen, aber auch hier deutliche Oxidationsnoten; Sherry. PremOx? Dagegen spricht die sehr helle, fast noch primäre Farbe, ein blasses Grüngelb. Also eher UTA? - die Möbelpolitur in Nase und auch Gaumen spricht dafür; dagegen spricht, dass der Wein sich an der Luft ein klein wenig berappelt und nach zwei Stunden in den Zustand "geht gerade noch so" kommt.

Tja, was denn nun? PremOx? UTA? Oder nur auf dem völlig falschen Fuß erwischt?

Meine Erfahrungen mit weißen Burgundern sind begrenzt; ich wäre hier für eine Einschätzung dankbar. So macht das jedenfalls null Freude.

Gruß
Ulli
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octopussy

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Re: Burgund 2010

BeitragSo 26. Jun 2016, 16:56

UlliB hat geschrieben:Verwirrend und frustrierend:

Saint Aubin 1er cru "En Remilly" 2010 (Marc Colin) 13,5%Vol. In der Nase zunächst völlig stumm, dann mit einiger Belüftung: oxidative Noten, Möbelpolitur. Im Gaumen nicht besser, ziemlich verschlossen, aber auch hier deutliche Oxidationsnoten; Sherry. PremOx? Dagegen spricht die sehr helle, fast noch primäre Farbe, ein blasses Grüngelb. Also eher UTA? - die Möbelpolitur in Nase und auch Gaumen spricht dafür; dagegen spricht, dass der Wein sich an der Luft ein klein wenig berappelt und nach zwei Stunden in den Zustand "geht gerade noch so" kommt.

Tja, was denn nun? PremOx? UTA? Oder nur auf dem völlig falschen Fuß erwischt?

Meine Erfahrungen mit weißen Burgundern sind begrenzt; ich wäre hier für eine Einschätzung dankbar. So macht das jedenfalls null Freude.

Offen gesagt, keine Ahnung. Mit der Diagnose hatte ich auch noch keinen weißen Burgunder. Prem-Ox erkennt man eigentlich immer schon an der Farbe. Auf dem falschen Fuß erwischt, würde ich per Ferndiagnose eher ausschließen. Aber wie gesagt, keine Ahnung, was da das Problem ist. Die Cellartracker-Notizen und die Profi-Notizen (Meadows, Robinson) deuten die Probleme deiner Flasche nicht an.
Beste Grüße, Stephan
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UlliB

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Re: Burgund 2010

BeitragDo 29. Dez 2016, 16:53

Erneute Enttäuschung mit Marc Colin 2010, und diesmal bin ich ziemlich sicher: UTA. Chassagne-Montrachet 1er cru "Les Vides Bourses" 2010, blasse Farbe, Möbelpolitur, Naphthalin. Tot. Da scheint auf dem Gut in 2010 etwas derbe daneben gegangen zu sein.

Etwas besser, aber auch nicht wirklich überzeugend: Puligny-Montrachet 1er cru "Les Perrières" 2010, Francois Carillon. Rohe, ziemlich simple Chardonnay-Frucht, spitze Säure, etwas Neuholz, das Ganze unverbunden und ohne wirklichen Tiefgang. Anders als der Colin zwar trinkbar, aber herzlich irrelevant. Hochrenommierte Lage, renommierter Erzeuger, gutes Jahr, und ein ebenso teurer wie belangloser Wein. Ein zwei Tage zuvor getrunkener österreichischer 2013er Chardonnay aus dem Burgenland, der gerade mal ein Viertel kostet, war um Welten besser. Peinlich.

Anders als bei den Roten, wo das notorisch inkonsistente Burgund bei den guten Erzeugern mittlerweile eine gewisse qualitative Konsistenz erreicht hat, scheint mir bei den Weißen die Inkonsistenz immer größer zu werden. Angesichts des erreichten Preisniveaus würde ich hier nur noch extrem vorsichtig vorgehen, die Gefahr, sehr viel Geld für mäßige bis schlechte Weine auszugeben, ist doch erheblich.

Gruß
Ulli
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amateur des vins

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Re: Burgund 2010

BeitragMi 4. Jan 2017, 19:35

Unsere Gläserprobe überlebt hatte

Michel Magnien, Gevrey-Chambertin «Seuvrées V.V.» 2010,

den Ollie daraufhin bei mir "vergaß". Ich war sehr gespannt, weil ich von diesem Winzer noch nichts im Glas hatte.

Robe: rubinrot, mitteldicht (-)
Nase: dezent fruchtig (schwarz), Röstaromen/Toast, ein wenig Rauch, Gewürze (Nelke u.a.)
Gaumen: ähnlich, aber deutlicher fruchtig und eher blau als schwarz. Samtiger Trinkflus. Sehr dezente feine Tannine. Schöne milde Säure. Nicht sehr komplex, aber harmonisch. Kurz: nach dem Schlucken abrupt weg.

Im Verlauf von annähernd 4h kaum verändert; etwas weniger samtig-fruchtig.

Schöner, süffiger Village, der vmtl. von einem gebratenen Perlhuhn profitiert hätte. Für mich auch guter Zeitpunkt zum Trinken, wenngleich er noch keineswegs auf dem absteigenden Ast ist.

Nochmals vielen Dank dafür, Ollie!

Und der Vollständigkeit halber, obwohl es damals ja nicht um die Weine ging: Wenn ich mich recht erinnere, wäre er wohl im Mittelfeld eingekommen, als dritter oder vierter. Dem Malconsorts, aber auch dem Schneider hätte er wohl den Vortritt lassen müssen; evtl. auch dem Fleurie.
Besten Gruß, Karsten
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derwolf

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Re: Burgund 2010

BeitragMi 11. Jan 2017, 21:08

@amateur des vins
Starker Winzer dieser Michel Magnien, oft ein bisschen viel Holz, aber insgesamt, erfreuliche Weine für das Geld! Habe gerade den 2012 Seuvrees VV im Glas, darüber dann an anderer Stelle.

Zuletzt vergurgelt Dujac Gevrey-Chambertin 2010
Helles Rubinrot, zuerst viele Stängel in der Nase, Lorbeer und frische Himbeere, im Mund anfangs noch etwas geizig, wird er im Glas immer freigiebiger, noch mehr Himbeeren, schöne Seidigkeit, Trinkfluss(!) und trotzdem noch ein Sir. Schöner Wein für faires Geld, jetzt wunderbar zu trinken.
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thvins

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Re: Burgund 2010

BeitragDo 12. Jan 2017, 17:10

amateur des vins hat geschrieben:Unsere Gläserprobe überlebt hatte

Michel Magnien, Gevrey-Chambertin «Seuvrées V.V.» 2010,

den Ollie daraufhin bei mir "vergaß". Ich war sehr gespannt, weil ich von diesem Winzer noch nichts im Glas hatte.

Robe: rubinrot, mitteldicht (-)
Nase: dezent fruchtig (schwarz), Röstaromen/Toast, ein wenig Rauch, Gewürze (Nelke u.a.)
Gaumen: ähnlich, aber deutlicher fruchtig und eher blau als schwarz. Samtiger Trinkflus. Sehr dezente feine Tannine. Schöne milde Säure. Nicht sehr komplex, aber harmonisch. Kurz: nach dem Schlucken abrupt weg.

Im Verlauf von annähernd 4h kaum verändert; etwas weniger samtig-fruchtig.

Schöner, süffiger Village, der vmtl. von einem gebratenen Perlhuhn profitiert hätte. Für mich auch guter Zeitpunkt zum Trinken, wenngleich er noch keineswegs auf dem absteigenden Ast ist.

Nochmals vielen Dank dafür, Ollie!

Und der Vollständigkeit halber, obwohl es damals ja nicht um die Weine ging: Wenn ich mich recht erinnere, wäre er wohl im Mittelfeld eingekommen, als dritter oder vierter. Dem Malconsorts, aber auch dem Schneider hätte er wohl den Vortritt lassen müssen; evtl. auch dem Fleurie.


Ich schleiche bereits längere Zeit um einen 2005er davon rum, hat jemand Erfahrung damit? Auch zwei 2004er Grand Cru´s von ihm liegen noch - allerdings noch verbuddelt...
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
jetzt mit richtiger Startseite...
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derwolf

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Re: Burgund 2010

BeitragSa 21. Jan 2017, 10:19

Hallo!

Weil es so schön ist viel Geld für feinen Wein auszugeben, macht man das lieber zu zweit um auf die drohenden Geburtstage anzustoßen.

Frederic Magnien Charmes-Chambertin 2010

Unglaublich röstige Nase, mit viel Luft dann Schlehen, Himbeeren und und weihnachtliche Würze. Am Gaumen Seide, Kraft und die harmonische Verquickung von Holz und Frucht. Sehr lang, tänzelt langsam und verspielt über die Zunge Richtung Bühnenausgang. Großartiger Wein, Kraft und Finesse, schon jetzt wie aus einem Guß!

Lg Wendelin
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sorgenbrecher

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Re: Burgund 2010

BeitragSo 22. Jan 2017, 14:00

Nuits-Saint-Georges VV, Chevillon

rotfruchtig, Himbeeren, Wald-Erdbeeren, sehr dezenter Holzeinsatz schwingt im Hintergrund mit, ebenso ein Anflug erdiger Geruchseindrücke, am Gaumen mit feinen Tanninen, trinkanimierender Säure, mittlerer Körper, sehr elegant für einen NSG, ohne Ecken und Kanten. Im Abgang mittellang, sehr harmonisch und animierend.
Sehr schöner Village am Beginn der Trinkreife, wunderbares Mundgefühl und schöne Eleganz, ohne größere Komplexität.
Gruß, Marko.
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