Wenn es sich so verhält, muss man die Weine - wenn man sie überhaupt auf den Markt bringt! - seitens der Erzeuger zu anderen Preisen anbieten. Die Praxis, nahezu untrinkbare Erzeugnisse (wobei der Clos de Ducs ja gut trinkbar war) nach dem Motto "Der blöde Konsument ist selber schuld, wenn er unseren Wein kauft" zu den im Burgund üblichen Mondkursen zu vertickern, stößt bei mir auf wenig Begeisterung..... Zu berücksichtigen gilt hier aber, dass 2004 das absolute Un-Jahr für rote Burgunder ist. Aus dem Jahr kann man gut 70-80% aller Weine schlicht abschreiben. Eine total unregelmäßige Reifeperiode und dann (das macht viele rote Burgunder aus 2004 nahezu untrinkbar) noch eine Kontamination vieler Weine durch irgendein Sekret von Marienkäfern (wen das näher interessiert, der sollte mal "2004 Burgundy Ladybug" googeln), das einen bitteren und grünen Beigeschmack hinterlässt....
Ich kaufe eher selten burgundische Burgunder, aber es ist eine Tatsache, dass diejenigen, die ich mir bislang gekauft habe, mich regelmäßig enttäuscht haben. Wie Ralf richtig bemerkt hat, gab es auch schon burgundische Burgunder, die mir gefallen haben, aber die stammten ebenso regelmäßig aus dem Keller von Freunden. Und deshalb bleibe ich dabei: Für mich ist Burgund im Hinblick auf Weine, die meinem Budget einigermaßen entsprechen, ein Minenfeld, auf das ich mich immer weniger gerne begebe....
Wobei es meiner Meinung nach um nichts anderes als um persönliche Geschmackspräferenzen geht: Mir ist bei den meisten burgundischen Burgundern, die in einer meinem Budget entsprechenden Preisklasse liegen, die Säure zu harsch, und die Tannine sind mir zu struppig. Andere Weinfreunde stört das nicht (es gibt ja auch durchaus ernstzunehmende Chianti-Freaks

Und ich bin eigentlich ganz froh, dass es hier noch jemanden gibt, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Da fühle ich mich nicht gar so alleine....

Herzliche Grüße
Bernd