"Schläft ein Lied in allen Dingen,Gaston hat geschrieben: Ollie hat geschrieben:
Markus Vahlefeld beschreibt uebrigens seine Vorstellung davon, was ein GG (also ein grosser Wein allgemein) ist, folgendermassen: GGs sind
Markus Vahlefeld hat geschrieben:
(...) Weine, die [nicht] wohltemperiert und eingängig sind, sondern ausschließlich Weine, die zur Beschäftigung auffordern, ja auf den ersten Blick vielleicht sogar etwas Anstößiges, Schmutziges und eben Gefährliches haben. Denn genau das ist der Unterschied zwischen einem guten Wein und einem großen Wein. Letzterer ist nicht gemacht, um zu gefallen, sondern um das Zwingende und Ausweglose, was dem Zusammenspiel aus Jahrgang, Traube, Boden und Winzer innewohnt, aufscheinen zu lassen. Nur dort kann sich Größe ereignen, wo das Scheitern genauso möglich wäre.
Mir kommt das schon sehr deutsch vor, aber ich bin auch kein Romantiker.
Haha, witzig, mir ging beim Lesen das Gleiche durch den Kopf; das ist eine wirklich sehr deutsche Sichtweise, "zwingend" und "ausweglos", "Größe" und "Scheitern", das klingt nach Mythos und Wagner, nach Schicksal und Götterdämmerung. Ich finde das etwas dick aufgetragen, aber bitte, wenn man es so zu empfinden vermag....
Die da träumen fort und fort,
Und die Welt fängt an zu singen,
Triffst du nur das Zauberwort"
(Einchendorff: Wünschelrute)
Litertaurgeschichtlich ist die Romatik eine der Epochen, die den Versuch unternommen hat, das "Innen" ("Nach Innen geht der geheimnisvolle Weg" Novalis) und damit auch das Überwältigtsein in Worte zu fassen. Daran kann man nur scheitern und es ist ein Leichtes, dies zu kritisieren (siehe Heine). Genau dieses "Innen", das Hineinhören, ggf. das Überwältigtsein, zumindest die komplexe Empfindung, kann das Weintrinken zur Lust machen. In meinem Fall tut sie das und ich bin sehr dankbar, dass Menschen wie Markus den Versuch unternehmen, dies in Worte zu fassen. Zumindest ist es sehr unterhaltsam und eine Bereicherung des Sprechens über Wein.