Lieber Ollie,
für die, die bei FB nicht unterwegs sind und daher die Zwischenstände nicht mitbekommen haben, als Vorinformation noch Folgendes: Nachdem ich dies gepostet hatte, nicht nur hier sondern auch auf FB, ging ich am Samstag über den Wochenmarkt und fand Heidelbeeren, nicht die dicken gezüchteten geschmacklosen, sondern die kleinen wildgewachsenen aus dem Wald. Die habe ich sofort gekauft, zu Hause mit ein wenig Zucker püriert und dann, als es so weit war, um die Zitronentarte drapiert.
Passt ein leichter Moselriesling mit feinem Süße-Säure-Spiel zu einem dunklen intensiv schmeckendem Heidelbeerpüree? Wohl kaum? Auch von der fetteren Jurancon-Option habe ich Abstand genommen und stattdessen einen Lambrusco Grasparossa di Castelvetro amabile kaltgestellt (VKN aus dem Sommer 2015):
9% Alkohol, leicht moussierend, restsüß mit spürbarer Säure und mit für einen Lambrusco recht markanten Tanninen, das Ganze direkt aus dem Kühlschrank in große Burgundergläser gegossen und zum Dessert gereicht: Die Gäste waren sehr angetan. Marietta, meine Frau, die meine Lambrusco-Vorlieben normalerweise rundweg ablehnt, war begeistert und sprach von einer "genialen Kombination".
Restsüße Schaumweine gehen als Dessertbegleitung manchmal richtig gut. Ähnliches gilt für Moscato d'Asti als Begleitung zu Desserts auf Sahnebasis, z.B. Semifreddo, Cassata Siciliana oder Panna Cotta.
Liebe Grüße
Michael