Südtirol - die Weißweine

[EThC]

Hallo Ralf,

wie siehst du denn den 2014er Sirmian jetzt im Vergleich zum Penon des gleichen Jahrgangs? Den Penon hattest du ja letztes Jahr nach der "Holzaufwertung" eher über dem Sirmian gesehen.

VG Erich

[olifant]

Hallo Erich,

den muss ich jetzt erst noch aktuell gegentrinken

[EThC]

den muss ich jetzt erst noch aktuell gegentrinken

Viel Spaß!

[Käfi]

Sehr gut: Lafoa Sauvignon Blanc 2013 von Schreckbichl, mineralisch-schlank trotz 14% Alkohol, fast so gut wie die SBs aus der 500er-Serie von von Winning, 92. Praepositus Riesling 2012 von Neustift, auf GG-Niveau, sehr fruchtbetont, Melone, Pfirsich, aber mit schöner Mineralität. 90

Ich hatte am Wochenende den Lafoa 2014 im Glas, zwei Wochen zuvor einen Winning SB 500 2011. Leider konnte ich als Fan des SB500s keine Parallele feststellen. Der Lafoa ist deutlich "grüner" mit ausgeprägter Paprika, dafür fehlt die Exotik und der Rauch des SB500s.

Mich hat der Lafoa unter Berücksichtigung des stattlichen Preises nicht so überzeugt, auch wenn ich ihm vielleicht aufgrund des jungen Alters Unrecht tue.

Grüße

[olifant]

2014 ist in Südtirol einer der kühlsten und feuchtesten Jahrgänge der letzten 2 Dekaden. Sauvignon Blanc war da noch eine der Rebsorten die trotz der Unbillen noch am ehesten Brauchbares lieferte.

In den Jahrgängen '09, '10, '12 und '13 sind die Ergebnisse einheitlich besser, 11er waren jung extrem überbordend und meist genial, reif, exotisch ..., wenn auf gute Säurewerte geachtet wurde sind diese noch immer sehr gut.
Beste Jahrgänge nach meinem derzeitigen Geschmack '10 und '12. Die 15er werden trotz Hitzejahr sehr gut sein, die Säurewerte lagen gut.

Ich habe noch einen 09er Lafoa, der sollte sich eigentlich jetzt bestens präsentieren - die bleibt meinerseits noch zu testen.

[Käfi]

Vielen Dank für die Information. Das ist für mich sehr schlecht, da bei meinem Südtirolhändler die Regale voll mit 2014er sind
Und ich muss unbedingt andere Jahrgänge des Niedrist auftreiben, wenn der 2014er mich schon begeistert hat =).
Ich bin gespannt auf die VK Deines 09 Lafoas.

[EThC]

Ich habe mir auch einiges an 2014er aus Südtirol in den Keller gelegt. Wobei ich eigentlich fast alles vorher am Gut probiert habe und nur die Guten ins Töpfchen getan habe. Insbesondere Eisacktaler Kellerei, Köfererhof, Manincor, Franz Haas, Unterganzner, Stroblhof und Tiefenbrunner. Alles Weine, denen etwas mehr Säure gut zu Gesicht steht. Und denen man ein bißchen Zeit lassen kann...

[olifant]

... gestern im Glas ...

Penon 2014 Pinot Blanc, KG Nals / Margreid - Nals

helles-mittleres Strohgelb; feine reife Äpfel- und etwas zitronige Noten, weisse Blüten, mineralische Basis; am Gaumen gewisse Stoffigkeit, sehr direkt, zur Nase korrespondierende etwas 'schmutzige' Apfelfrucht mit Blüten-, Birnen- und leicht zitronigen Anklängen, salzig - mineralisch würziger Hintergrund, knackige Säure, trocken, guter Extrakt, sehr gut Balanciert, sehr direkte und kompromisslose Machart und Attacke, auch gewisse Kraft, extrem animierend; langer 'straighter' Abgang auf Frucht und salzige Mineralik - 17-17,5/20 op

Wenn ich mich jetzt für einen der Beiden Pinot Bianco aus der Selektionslinie der Nalser Genossen entscheiden müsste, im Moment wär's der Penoner - seine kompromisslos direkte Art finde ich etwas 'anspringender' als den noch etwas verhalten-subtileren Auftritt des Sirmian. Auf längere Sicht wird der Sirmian wohl noch zulegen können, während der Penon jetzt schon voll da ist.
Unterm Strich sehe ich keinen der beiden Weine entscheidend vorne, das wäre jetzt eher nach Vorlieben und Tagesform.
Unter Einbeziehung des um ca. 50% höheren Preises des Sirmian ab Hof ist der Penon jedoch auf alle Fälle klarer PGV-Sieger. Mehr Pinot Bianco geht nicht für 10 €uronen!

[EThC]

Hallo Ralf,

da werde ich wohl in der nächsten Zeit mal wieder einen der Penons aus dem Regal ziehen. Den 2014er Sirmian habe ich eh' ausgelassen, werde ich mir wohl auch nicht mehr besorgen. Liegt noch genug anderes lecker Zeugs im Keller...

VG Erich

[olifant]

... die beiden letzten Tage im Glas ...

Turmhof Anna Weissburgunder 2012, Tiefenbrunner - Entiklar

helles Strohgelb mit gelbgrünen Reflexen; knackige gelbe und grüne Äpfel, weisse Blütennoten, zitronige Noten, grüne Haselnuss, feucht mineralische Noten; am Gaumen mittlere Stoffigkeit, rel. kräftig, komplexe verwobene Aromenpalette mit viel mineralischen Anklängen korrespondierend zum Gaumen, knackige bestens integrierte leicht zironige Säure, sehr ausbalanziert und harmonisch, frisch und tief, animierend; langer Abgang auf zitronige, apfelige und schmutzig-mineralische Noten, animierend - 17-17,5/20 op

Am ersten Tag zeigte sich der Wein gegenüber der zitierten VKN von vor einem Jahr nahezu unverändert, die Hälfte blieb in der verstöpselten Flasche über nacht im Kühlschrank.
Am 2. Tag zeigte sich der Wein dann wunderbar fruchtig und offen und erinnerte in der Aromenpalette fast an einen Chardonnay mit Anklängen von exotischen Früchten wie Ananas und Papaya am Gaumen, animierende Säure, schöne Struktur, zeigt viel Tiefe und Komplexität verbunden mit sattem Trinkfluss - 17,5/20 op