Dein Beispiel ist m.E. ein geringfügig anderes. Das Äquivalent zum Wald, in dem - wenn auch mit langem Vorlauf (außer bei Eukalyptus) - Bäume laufend nachwachsen, ist der Weinberg, der jedes Jahr neue Trauben hervorbringt. Insofern wäre das Äquivalent zu deinem Beispiel, dass die Châteaux ihren Weinberg aus optischen Gründen haben und immer dann ein paar Trauben einbringen, wenn sie mal Geld brauchen.innauen hat geschrieben:Mein Uropa hat in im frühen 20. Jahrhundert einen kleinen Wald angepflanzt. Immer wenn es Geldnot gab, gingen seine Kinder hin, fällten ein paar Bäume und waren wieder flüssig. Was tun die Chateau hier anderes?
M.E. spielen hier viele Aspekte mit rein, von denen Jane Anson eigentlich alle nennt:
- die Bordelaiser gehen mehr raus als früher - Vertikale hier, Vertikale da, Pre-Auction-Tastings, usw. Die brauchen heute mehr Flaschen für Marketing als früher (das ist vielleicht der flaschenmäßig unrelevanteste Aspekt)
- es ist eine Wette darauf, dass in 10, 15 oder 20 Jahren die Weine mindestens zum heutigen En Primeur Preis verkauft werden können, möglichst aber zu einem höheren Preis
- die Verknappung en primeur. Verknappung ist immer ein guter Kaufanreiz
- Kapitalkosten sind quasi null, die Inflation auch, es kostet heute weniger als früher, Vorräte zurückzubehalten.



 
  Hmmmmm...
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