Bordeaux 2015

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Latour
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von Latour »

Hi,

bin auch mal wieder "on board" ;-)

Sotheby's bietet auch eine Subskription an. Die allgemeine Einschätzung ist nix Neues, außer

"Surprisingly, for all of us, there were a significant number of wines, from both the left and right banks, where we all felt that the property had made the best wine that we had ever tasted En Primeur."


2015 VINTAGE SUMMARY

There has been much excitement in Bordeaux surrounding the upcoming release of the 2015 vintage and the most frequent comments that we have heard are:

This is the best vintage since 2010 (of which there is no doubt)
But, not at the level of 2000, 2005, 2009 and 2010 (agreed)

We all agree on the following aspects of this vintage:

There are some : very good; great; and outstanding wines
There are some wines that are disappointing in the context of the vintage
2015 is a true "terroir" vintage: where the greatest vineyards produced some truly great wines
Below the greatest "terroirs", the vintage is much more erratic
There is a wonderful freshness to the most successful wines
Most wines should be attractive to drink relatively early and good over the medium term

Pomerol was the outstanding appellation, producing some truly exceptional wines and throughout all quality levels - this is a year to buy, savour and enjoy Pomerol, for all its succulence, richness and flamboyance

St Emilion was next best, followed by Margaux and Pessac-Léognan - all three appellations produced many great wines. Some wines in St Estèphe, Pauillac and St. Julien can lack weight, depth and succulence and appear a little dilute and light

For Serena, the sweetness of the great wines is the "wondrous" factor, never more strongly felt than in Pomerol. Quite unlike anything else she has seen in her decades of en primeur tasting.

Anticipated Pricing

The top château owners' know they made good wines and that there should be reasonable demand across all continents, so we expect prices to increase. By how much, will be dictated by the perceived quality of the wine, the popularity of the individual property and the owners ego and expectations.

We expect most châteaux to offer their wines at prices that should still be attractive for buyers. We also expect some château owners' to price their wines too high, as is always the case.

Sotheby's Wine Futures Tasting Team:

Serena Sutcliffe, MW
Jamie Ritchie (NY Office)
Adam Bilbey (HK office)
Nicholas Jackson (NY office)
Zahlreiche Grüße
Artur
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harti
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von harti »

Trinkfreude hat geschrieben:Hartmut - passt das ungefähr zu Deiner Leseart?
Hallo Jürgen,

Danke für Deine differenzierte Analyse. Ich denke, Du hast es auf den Punkt gebracht.

Grüße

Hartmut
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harti
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von harti »

Hallo zusammen,

auf einen Wein möchte ich hinweisen, der unkomplizierten Bdx-Genuss für den kleinen Geldbeutel verspricht: Marjosse Rouge. Meine Notizen dazu sind kurz: Leckerschmecker, macht Spaß.

Jancis Robinson hat sich da etwas mehr Mühe gegeben:

Ch Marjosse 2015 Bordeaux

Pierre Lurton's home farm. He has lowered the quantity. 80% Merlot, 10% of each Cab.
Deep crimson. Attractive tobacco-leaf nose. Lots of sweetness and roundness. Racy. Real edge of savour. GV? 16,5 P.

Auch Jeff Leve ist angetan:

2015 Marjosse – With more density than usual, due to a reduction in the yields, the wine shows ripe, black cherries with a chocolate and licorice profile. The wine has depth and flavor. Produced in a forward style, there is a sweetness in the mouth that make this one of the top Bordeaux value wines in this vintage. Clearly, this is the best vintage ever produced by Pierre Lurton at Marjosse. The wine was produced from 80% Merlot, 10% Cabernet Franc and 10% Cabernet Sauvignon. 89 – 91 Pts

Der Wein kostet auch dieses Jahr wieder nur 5,70 € ab Negociant. Ich habe 5 Kartons geordert ;) .

Ich habe stets mit großem Vergnügen den 2000er getrunken und auch den 2009er finde ich sehr gelungen.

Grüße

Hartmut
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octopussy
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von octopussy »

albarello hat geschrieben: Heute morgen habe ich übrigens mit amusément die ersten Bewertungen von Gerstl gelesen, die gerade als e-mail reingeflattert sind. Beste Unterhaltung :lol: :lol:
Lass mich raten: 155 x 20/20 und drei Weine mit 19/20?

Es kommt gerade eine Mail von Lobenberg rein, der Ch. Seguin 2015 anpreist. Gerstl: 20/20 Punkte. Lobenberg 97-100 Punkte. Der Wein mag ja gut sein, aber was bekommt ein Haut Bailly, wenn schon Ch. Seguin die Höchstnote bekommt? Ich lehne mich aus dem Fenster und nenne solche Händlerbewertungen maßlos übertrieben, ohne Ch. Seguin 2015 selber probiert zu haben.
Beste Grüße, Stephan
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innauen
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von innauen »

Hallo,

selbst wenn man den üblichen Lobenberg Abschlag von vier oder meinetwegen fünf Punkten vornimmt, wären das noch 92/93 bis 95/95 Punkte. Ähnlich wie Seguin hat Lobenberg auch schon den Clos Louie in den Himmel gehoben und ihm die maximale Punktzahl in Aussicht gestellt. Das ist alles ein wenig zu durchsichtig.

Grüße,

wolf
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Matthias Hilse
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von Matthias Hilse »

Während der Primeurwoche hatte ich die Ehre, an einem Abendessen auf Chateau Ausone teilzunehmen. Dabei wurde u.A. die Frage gestellt, wie viele Personen sich denn zu den Verkostungen angemeldet hätten.

Für mich überraschend wurde eine Zahl von ca. 1.300 Verkostern genannt. Nun ist es nicht selbstverständlich, Chateau Ausone zu verkosten. Ch. Seguin z.B. konnte man auf Malartic Lagraviere probieren. Man darf getrost davon ausgehen, dass mehr Verkoster Seguin als Ausone verkostet haben.

Herzliche Grüße,
Matthias Hilse
Zuletzt geändert von Matthias Hilse am Fr 29. Apr 2016, 06:08, insgesamt 1-mal geändert.
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TheFan
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von TheFan »

Wo subskribiert Ihr eigentlich? In Deutschland kenne ich:

C&D
Aux fins Gourmets
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Lobenberg
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VG
Daniel
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innauen
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von innauen »

TheFan hat geschrieben:Wo subskribiert Ihr eigentlich? In Deutschland kenne ich:

C&D
Aux fins Gourmets
Unger
Lobenberg
Axel Buess

VG
Daniel
zu den Genannten muss man noch Michael Grimm hinzufügen.

Grüße,

Wolf
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Trinkfreude
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von Trinkfreude »

innauen hat geschrieben:zu den Genannten muss man noch Michael Grimm hinzufügen
... und Kölner Weinkeller, und KaDeDe, und Wein-Bastion, und der WeinWeber, und so weiter.... Bei manchen davon ist natürlich die Angebotsbreite etwas kleiner als bei den erstgenannten, allerdings gilt das gelegentlich auch für die Preise. Insbesondere kann man beobachten, dass der eine oder andere (nicht alle!) größere Händler teilweise mehrmals die Preise verändert, je nachdem wie die Nachfrage läuft. Wenn sich herausstellt, dass bestimmte Weine gefragt sind, dann gehen im Verlauf des Subskriptionszeitraumes deren Preise teilweise doch spürbar nach oben. Das ist m. E. nicht verwerflich, sondern spiegelt einfach nur die Verhältnisse von Angebot und Nachfrage wider. Genauso wenig verwerflich ist es natürlich umgekehrt, als Kunde dann auch mal einen Blick links und rechts zu werfen, denn viele (meist kleinere) Händler machen solche Preisbewegungen nicht mit und bleiben bei dem Preis, den sie mal zu Beginn angesetzt haben, obwohl sie anders mehr rausschlagen könnten. Das darf man dann durchaus auch mal belohnen. Da mag jeder seinen eigenen Weg finden...
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innauen
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Re: Bordeaux 2015

Beitrag von innauen »

Trinkfreude hat geschrieben:Insbesondere kann man beobachten, dass der eine oder andere (nicht alle!) größere Händler teilweise mehrmals die Preise verändert, je nachdem wie die Nachfrage läuft.
Stimmt. KaDeDe zu vergessen, war fast schon ein Sünde. Sorry. Und es gibt noch mehr. Und in jedem Jahrhundertjahrgang tauchen auch neue Anbieter auf. Aber zum Zitat:

Während der Subskription ansteigende Preise haben ihre Ursache auch darin, dass größere Händler bei steigender Nachfrage nachkaufen - was sie am Platz Bordeaux wiederum nur zu dort auch schon gestiegenen Preisen tun können - und dass namhafte Chateau ihre Weine nur zu gerne in "Tranchen" vergeben. Kleine Händler wiederum haben den Vor- und Nachteil, dass sie nur das verkaufen, was ihnen zugeteilt wurde. Danach steht dann bei einer Position das Schild: "Ausverkauft".

Wenn man sich dann noch die geringen Margen im Subskriptionsgeschäft vergegenwärtigt (die Ex-Nego Preise sind ja transparent), feststellt, dass einige Händler Weine zu Kampfkonditionen quasi zum Einstandspreis anbieten, dann würde ich folgende Überlegung nicht völlig außer Acht lassen: Ein Händler, der an der Subskription verdient, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit auch dann noch am Markt zu sein, wenn die Weine zur Auslieferung in 18 Monaten anstehen.

Und ja. Ich spreche da aus schlechter Erfahrung :(

Grüße,

Wolf
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