Ich denke, dass das hier gezeigte Bild (= hohe Reife und Dichte gepaart mit wenig Säure) zumindest zum Teil dem Jahrgang geschuldet ist. 2011 war im Piemont ein Hitzejahrgang, der Trauben mit extrem hoher Zuckerreife, aber eher wenig Säure ergeben hat. Im letzten Herbst hatte ich vor Ort Gelegenheit, etliche Barbarescos aus 2011 und 2010 direkt vergleichen zu können. Auch hier zeigte sich 2011 durchweg als üppig bis opulent, aber eben auch eher säurearm bis hart an die Grenze zur Plumpheit. Für denjenigen, der auf filigran und elegant steht, dürfte 2011 ganz generell kein bevorzugter Jahrgang im Piemont sein.Weinbertl hat geschrieben:2011 Barbera d´Asti „Bricco dell Uccellone“, Braida di Giacomo Bologna
Die 16% alc. sind recht gut eingebunden, die Frucht wirkt durch den immens hohen Extrakt gepaart mit dem Alkohol ziemlich süß. Tannine sind da, Säure eher weniger. Somit fehlt mir generell etwas Struktur. Lang und intensiv im Abgang.
Der Wein kleistert den Gaumen doch ziemlich zu, nach 2 Gläsern hat man das immense Bedürfnis nach Wasser.
Der Wein ist schon sehr wuchtig und keinesfalls etwas für Liebhaber filigraner, eleganter Weine. Mein Fall ist es nicht. Ich vergebe dennoch 16,5 P., sofern man in seiner eigenen Subjektivität objektiv sein will
Gruß
Ulli