Chianti (in allen Variationen)

[olifant]

Hallo Gerhard,

freut mich - 2012 ist wohl einer der besten Jahrgänge seit langem in der Toskana und wird auch im Schnitt besser als 2010 gesehen.
Ein eher klasischer Chianti Classico, wie der Isole e Olena, ist für meinen Geschmack jetzt noch deutlich zu kantig und tanningeprägt, ausser vielleicht zu Wildschwein oder einem rare gegrillten Rindersteak, nicht 1.Wahl - in 8 Jahren wird das eher pop and pour, aber am besten auch zum passenden cucina povera Essen.

[innauen]

Hallo,

und Apropos Jahrgang 2012. Wie schneidet 2013 in der Jahrgangsbewertung ab?

Grüße,

wolf

[olifant]

Der Jahrgang 203 AD gilt als historisch!

[innauen]

Eigentlich war "vor Christi Geburt" gemeint. So kann man sich missverstehen

Aber wenn ihr mir etwas aktuelles zu 2013 sagen wollt, freue ich mich auch

Grüsse,

Wolf

[Holzfass]

freut mich - 2012 ist wohl einer der besten Jahrgänge seit langem in der Toskana und wird auch im Schnitt besser als 2010 gesehen.

Und das freut mich jetzt mal . Hab bislang noch wenig im Glas gehabt, aber noch einen unangetasteten Karton Bibbiano Chianti Classico im Keller! Der 2011er hat mir schon extrem gut gefallen und davon ist auch noch gut was da... Der 2012er war nur kurz bei C&D zu haben, mittlerweile ist man schon beim 2013er angekommen. Mag aber auch andere Gründe haben als die Jahrgangsqualität...

[olifant]

2013 gutes Jahr (gäbe ja noch sehr gut und excellent) - warm und feucht, aber in jedem Falle besser als 2014, dezent einzuordnen als mittlerer Jahrgang.

[innauen]

Danke Ralf!

[olifant]

... am WE im Zuge eines Festes im Glas ...

Chianti Classico Riserva Vigna di Fontalle 1988, Machiavelli SpA (GIV) - San Casciano Val di Pesa, Doppelmagnum, 12,5%, 100% Sangiovese Grosso

mittleres leicht trübes Rubinrot; Waldbeeren-Geele, etwas Unterholz, Orangenzeste, harzige Fassnoten; am Gaumen mittelgewichtig, aromatisch dicht mit gereiften Waldbeeren, Orangeat, Earl Grey, Unterholz, harzige Fassnoten ('altes Fass'), Tannin vollständig mürbe mit gewisser Todessüsse, animierende Säure, ausgewogen, zeigt Herkunftscharakter, tief, angenehm; langer Abgang auf komplexe Noten korrespondierend zum Gaumen mit mürber ferucht, Orangeat und Earl Grey auf Säureschwänzchen - 17,5/20 op

Sehr schön gereifter und ganz und gar nicht altersmüder Chianti Classico Riserva - jederzeit gerne wieder.
Die Ausnahmejahrgänge 1988 und 1990 sind immer wieder für positive Überraschungen gut.

[Alas]

Hallo!
Im Chianti-Gebiet gibt es laut Wiki 9 (Neun) DOCG-Unterregionen/Produktionsbestimmungen und weitere Gebiete. Sind diese Unterscheidungen für den Weintrinker erfahrbar/schmeckbar/typisch, oder ist das nur Lokalpatriotismus?

Fragender
Alas

[olifant]

Hallo!
Im Chianti-Gebiet gibt es laut Wiki 9 (Neun) DOCG-Unterregionen/Produktionsbestimmungen und weitere Gebiete. Sind diese Unterscheidungen für den Weintrinker erfahrbar/schmeckbar/typisch, oder ist das nur Lokalpatriotismus?

Fragender
Alas

Hallo Alas,

von den 7 Chianti Unterzonen 'schmeckbar' erachte ich allenfalls Chianti Rùfina, alle anderen sind m.E. geschmacklich nicht wirklich unterscheidbar.
entstanden sind die meisten dieser Zonen nicht aufgrund besonderer Qualität oder Geschmacks, sonder als Marketinginstrument um den einfachen Chianti mit Herkunftsbezeichnung auf zu werten. Letzendlich bleibt es den Erzeugern ausserhalb der Chianti Classico DOCG, also in der Chianti DOCG, ihren Chianti als Chianti, Chianti Superiore, oder desgleichen als - Colli Senesi, - Colli Fiorentini, - Colli Aretini, - Colline Pisane, - Montespertoli, Montalbano oder - Rùfina zu deklarieren.

Jedoch hat sich dies für die Chianti-Unterzonen, ausser bei einigen Rùfina-Erzeugern nicht durchgesetzt, und der meiste wein kommt als Chianti DOCG, der einfachsten und griffigsten Bezeichnung auf den Markt.
Rùfina, z.B. mit Selvapiana, Montesodi (Frescobaldi) u.a. ist die einzige Unterzone mit entsprechend eigenständigem Bekanntheitsgrad bei entsprechender Qualität und Profil, die ich mit Chianti Classico auf augenhöhe sehen würde.