Italiens Weinwelt bietet mehr als Pinot Grigio und co.

[austria_traveller]

Klingt super ; danke Dir.
Werden wir wohl demnächst machen.

[Birte]

Ich bin immer noch nicht dazu gekommen, die letzte italienische Bildungsreise aufzuarbeiten und die nächste naht schon. In den letzten Tagen habe ich mir noch einen Italiener aus dem Weinladen in Bonn von einem nicht Wein kundigen Familienmitglied mitbringen lassen. Eigentlich wollte ich den 2012 Alhambra Nero d'Avola , Sizilien, von Spadafora, aber sowohl der 2012er als auch der 2013er waren bereits ausverkauft. Statt dessen hat der Verkäufer dem armen ahnungslosen Familienmitglied einen Le Tende 2012 Ciscisbeo Cabernet Sauvignon angedreht. Das war so ein Kitschbrocken, dass nur noch ein Liedchen von Albano und Romina Power fehlte. Bei dem Kirschgeschmack hätte jede Mon Cherrie alt ausgesehen, ich muss fast noch an Marzipan denken. Im Mund war es so weich, da konnte kein Lenor mithalten. Der Verkäufer sagte, der Wein sei kräftig.

Grüße
Birte

[Birte]

Ich habe bei den bisherigen italienischen Bildungsreisen festgestellt, dass mir die Italiener ab und zu zu kitschig sind. Das traf aber bisher noch nie bei Weinen zu, die mir der olifant empfohlen hat.

Gestern Abend habe ich den Torrevento Vigna Pedale aus Nero di Troia, Apulien, Jahrgang 2010 probiert. Ein sehr spannungsvoller Wein für etwa 9 Euro, der noch erstaunlich jugendlich daher kommt. Roch zunächst nach schwarzen Johannisbeeren und später nach schwarzen Kirschen. Der Wein hatte viel Struktur und eine sehr präsente aber angenehme Säure. Im Mund könnte sich noch alles etwas mehr verweben, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das die Zeit noch bringt. Ich habe gerade noch gesehen, dass der Wein 7 g/l Restzucker hat. Upps, davon habe ich gar nichts mitbekommen.

Grüße
Birte

[Holzfass]

Gestern Abend habe ich den Torrevento Vigna Pedale aus Nero di Troia, Apulien, Jahrgang 2010 probiert. Ein sehr spannungsvoller Wein für etwa 9 Euro, der noch erstaunlich jugendlich daher kommt. Roch zunächst nach schwarzen Johannisbeeren und später nach schwarzen Kirschen. Der Wein hatte viel Struktur und eine sehr präsente aber angenehme Säure. Im Mund könnte sich noch alles etwas mehr verweben, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das die Zeit noch bringt. Ich habe gerade noch gesehen, dass der Wein 7 g/l Restzucker hat.

Vom Vigna Pedale habe ich eigentlich auch immer ein paar Flaschen da. Sehr verlässliche Qualität Jahr für Jahr zu einen sehr fairen Preis. Auch für unter 8€ schon zu haben. Den 2010er kenne ich (noch) nicht. Aber das hat ja, wie Du schreibst, durchaus auch noch etwas Zeit...

Für einen Süditaliener kommt der Wein meiner Meinung nach verhältnismäßig elegant daher, ist moderat im Alkohol (auch in der Wahrnehmung) und insgesamt ein vortrefflicher Essensbegleiter (nicht nur zu Pasta).

[Seehas]

Vigna Pedale ist ein für apulische Verhältnisse "kühler" Wein, aber immer eine sichere Bank: ein vielseitiger Essensbegleiter, der aber auch ohne Essensbegleitung besteht, günstig, aber interessant und mit Tiefe, aus einer autochthonen Traube, aber in Deutschland leicht erhältlich; er kommt erst ein paar Jahre nach der Ernte auf den Markt, schmeckt dann schon, kann aber noch lagern. Dass er 7 g/l Restzucker aufweisen soll, überascht mich - schmeckbar ist das nicht. Im Gegenteil kann ich mich an einen Jahrgang erinnern (2003?), da war der Wein nicht nur so schwarz, wie man es bei einer Traube namens Nero erwartet, sondern auch rauh-pelzig und mit bitteren Noten, also eher rustikal. Hatte aber auch was. Seither (zuletzt getrunken Jahrgang 2009) ist er irgendwie eleganter geworden. Er erhält seit ein paar Jahren 3 Gläser im Weinführer Gambero rosso. Dass man das nicht zum Anlass genommen hat, den Preis zu vervielfachen, finde ich beachtlich.
Gruß
Seehas

[Birte]

Seither (zuletzt getrunken Jahrgang 2009) ist er irgendwie eleganter geworden. Er erhält seit ein paar Jahren 3 Gläser im Weinführer Gambero rosso. Dass man das nicht zum Anlass genommen hat, den Preis zu vervielfachen, finde ich beachtlich.

Ja, sehr erstaunlich. Da ich ein Glas bestellt hatte, kannte ich zunächst den Preis nicht. Ich habe vermutet, dass der Wein etwa 15 Euro kostet und war sehr überrascht, als ich in die Preisliste geschaut habe.

Dass er 7 g/l Restzucker aufweisen soll, überascht mich - schmeckbar ist das nicht.

Ich vermute fast, dass das ein Versehen ist, ich kann mir das beim besten Willen nicht vorstellen.

Grüße
Birte