Diverse Winzer

[Bradetti]

Also meine Sache ist ja der "Felsenfest" nicht so. Dagegen Vollenweider´s Riesling Kabinett aus der Wolfer Goldgrube, ist stark - ein perfekter, lebendiger, spritziger Zechwein (93 Punkte).

Hatte die letzten beiden Tage den Riesling "Su wie frieja" 2011 von F. J. Eifel im Glas. Sehr schöne Balance aus Frucht und Säure, den Mund voll einnehmend, saftig, frisch (92 Punkte). Ebenfalls ein toller Zechwein, der mich stilistisch an Leitz´Rüdesheimer Spätlese trocken erinnert, wobei bei Leitz eine Spur mehr Finesse und Harmonie durchkommt.

Wir in Deutschland haben schon tolle Weine und international gesehen mit unschlagbarem Preis-Genuss-Verhältnis!

[Ralf Gundlach]

Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, wahrscheinlich haben die wenigsten hier in den letzten Jahren Berührung mit diesem Weingut gehabt und wenn haben es die meisten vergessen, weil die Weine belanglos waren, so geht es manchen Traditionsgut, wenn nichts mehr getan wird und man sich auf der modernen Seite versteckt, mein erster bemerkenswerter Riesling ( Mitte der 90er, in der ich fast nur Bordeaux trank und restüsse Weisse verteufelte, abgesehen von Sauternes und Barsac) war eine 90er Trittenheimer Apotheke Auslese, die mich damals sehr beeindruckt hat, bis Anfang der 70er entstanden dort durchaus bemerkenswerte Klasiker, vielleicht nicht ganz auf dem Niveau der Bischöflichen Weingüter, aber auch nicht weit davon entfernt..genug geredet, heute aus Neugierde im Edeka gekauft: 2013er Mosel Riesling feinherb, insgeheim habe ich schon mit Primärfruchtaromen gerechnet und was soll ich sagen: weit gefehlt, in der Nase noch sehr (angenehm)zurückhaltend, am Gaumen kein Fruchtkitsch, sondern ein sauberer Riesling mit einer schönen Mandarinenfrucht ( auch etwas Zitrus), die durch eine leichte Rharbarberbitternote einen besonderen Charme verliehen bekommt, passende, wenig rustikale 2013er Säure, die gut eingebunden ist, sehr süffig und extrem spaßbringender Riesling mit Spannungsfaktor, ich bin erstaunt, 86 Punkte, interessant ist, das die Weine mittlerweile von den Bischöflichen Weingütern vertrieben werden, die glaube ich, langsam auch wieder interessanter werden, hat jemand Erfahrung mit den neuesten Jahrgängen der Bischöfe???

Gruß

Ralf

[Philst]

Da ich knapp 3 Jahre in Trier gelebt habe, habe ich die Weine vom Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und auch von den Bischöfen schon einige Male probiert, von 2013 allerdings noch nichts, da ich Trier 2012 aus beruflichen Gründen verlassen habe und die Beziehung zm Mosel-Riesling etwas abgebaut hat. Ich meine, dass das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium wenige trockene Weine im Angebot hat/hatte und eher immer die feinherbe bis liebliche Geschmackrichtung bedient hat, was jetzt eher nicht so mein Geschmack ist. Vermarktet wird das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium glaube ich schon etwas länger zusammen mit den Bischöfen. Wie da die Eigentumsverhältnisse oder rechtlichen Beziehungen sind, weiß ich nicht.

Mir persönlich haben die Weine von den Bischöfen bei diversen Weinprobe immer ein bißchen besser gefallen, wobei ich auch die Lagen der Bischöfe als etwas besser einschätzen würde als die des Gymnasiums.

Ich glaube, dass sich hier qualitativ einiges getan hat in den letzten Jahren, was sich aber auch preislich bemerkbar gemacht hat.

Vielleicht sollte ich Ende Februar bei meinem nächsten Trier-Besuch mal wieder dort vorbeischauen.

Viele Grüße

Philipp

[drmamue]

Hallo Ralf,

es hat sich in der Tat in den letzten Jahren was getan, wobei die Weine auch vorher in meinen Augen bis auf wenige Jahrgänge (2003, 2005 zum Teil, 2006 und 2007) nie so schwach waren, wie sie von manchen gern geredet wurden, zumal sie mir mit ein paar Jahren Reife oft besser schmeckten als jung. Als Helmut Plunien übernahm, gab es mit 2008 einen tollen Jahrgang mit straffen Weinen im trockenen Bereich (z.B. Nies'chen Kabi trocken!). Unter Karsten Weyand setzte sich das fort (die Abstufung im GM auf eine Traube, die mittlerweile wieder revidiert ist, habe ich nie verstanden) und wurde z.T. noch besser (2012, z.B. die feinherben Ortsrieslinge oder eine trockene Scharzhofberger Spätlese). Dazu kommt ein modernisiertes Konzept mit klarerer Linie in der Etikettierung bzw. Benennung, auch im Internetauftritt und weiterhin sehr gute Qualitäten gerade im Basisbereich (den DOM Riesling kenne ich seit 2010 und er wird immer besser). Die Bischofssekte waren immer schon eine Bank, wobei ich hier die neueren Sachen aus Burgundersorten noch nicht kenne. Gerade neulich hatte ich einen 2008er Avelsbacher Herrenberg brut im Glas, der absolut hinreißend war. Von den älteren Jahrgängen kann ich 1997, 2001 und 2002 empfehlen.

Zum FWG: Der Betrieb wurde 2004 von den Bischöfen gekauft und einige Jahre als vierte Linie neben Dom, Konvikt und Priesterseminar vermarktet. Davon hat man vor kurzem Abstand genommen, und nun wird das FWG wieder als eigener Betrieb geführt. Ich fand die FWG-Weine, die ich in den letzten Jahren getrunken habe, trotz Bereitung im gleichen Keller immer schwächer als die Bischofsweine, aber das mag Vorurteil sein

Viele Grüße
Markus

[drmamue]

Kurzer Nachtrag

Gerade im Glas: 2013 DOM Riesling trocken, in der Nase Zitrus, Kräuter, etwas Staub, am Gaumen frisch, Zitrus, feine Bittere und für einen Gutswein recht lang; macht richtig Spaß

Gruß
Markus

[Bernd Schulz]

Ralfs feinherben Moselriesling 2013 vom FWG konnte ich gestern auch probieren. Er wirkte mit seiner eher modernen Stilistik auf mich durchaus sehr ordentlich, wobei ich ihn etwas niedriger als Ralf bewerten würde.

Weitaus interessanter war aber die folgende, ebenfalls von Ralf mitgebrachte Auslese:



Ich kann mich nicht daran erinnern, in den mittlerweile 14 Jahren Erfahrung mit Internetweinforen jemals dem Namen Karl O. Pohl begegnet zu sein! Umso mehr erstaunt war ich über die Qualität dieses Weins.....

Herzliche Grüße

Bernd

[Herr S.]

Moin Moin,

gerade im Glas:



Lässt sich gut trinken, ist aber nichts für Leute mit empfindlicher Magenschleimhaut.

Viele Grüße,
Björn

[Bernd Schulz]

Auch dieser Wein war im ZEIT-Paket enthalten:



So bescheuert (pardon!) ich den genau in dieser Form auf dem Rückenetikett erscheinenden Namen des Weinguts finde, so gut gefällt mir der Wein als solcher! Das ist ein wirklich hochkarätiger Moselkabinett, der sich hinter Produkten der allerersten Adressen wie J.J. Prüm überhaupt nicht verstecken muss. Ich ziehe meinen Hut vor Wwe. Thanisch (und wünsche ihr nebst ihren Erben ein noch sehr langes Leben! )!

Herzliche Grüße

Bernd

[octopussy]

Auch dieser Wein war im ZEIT-Paket enthalten:



So bescheuert (pardon!) ich den genau in dieser Form auf dem Rückenetikett erscheinenden Namen des Weinguts finde, so gut gefällt mir der Wein als solcher! Das ist ein wirklich hochkarätiger Moselkabinett, der sich hinter Produkten der allerersten Adressen wie J.J. Prüm überhaupt nicht verstecken muss. Ich ziehe meinen Hut vor Wwe. Thanisch (und wünsche ihr nebst ihren Erben ein noch sehr langes Leben! )!

Hallo Bernd,

ich bin Riesenfan der bisher getrunkenen Rieslinge von Thanisch Erben Thanisch (Thanisch Erben Müller Burggraef soll auch gut sein, habe ich aber bisher noch nicht getrunken. Den Vergleich zu Prüm finde ich durchaus passend. Hier hat der Kabi lieber ein % mehr Alk. als ein paar Gramm mehr Zucker. Geh übrigens mal auf die Website von Thanisch Erben Thanisch. Da gibt es noch Aussagen wie "Moselwein ist besonders bekömmlich und gut für die Gesundheit" (nicht so, aber so ähnlich, unverfänglicher). Ganz groß. Der Bernkasteler Doctor ist mir einen Tick zu teuer, aber der ist auch wirklich sensationell.

[Bernd Schulz]

Hallo Stephan,

der Wein hat in der Tat direkt meinen Nerv getroffen; es handelt sich fraglos um einen der besten jemals von mir getrunkenen Moselkabinette (und ich habe schon viele Moselkabinette getrunken ).

Das Weingut hatte ich offengestanden bislang nicht richtig auf dem Schirm, aber das muss sich ändern......

Herzliche Grüße

Bernd