Mein erster Beitrag in diesem Forum.
Ich würde die Weine in ihrem noch unreifen Zustand probieren (dekantieren und dann über zwei Stunden verteilt sehr langsam trinken, am besten zu zweit), auch wenn dann eine einigermaßen zuverlässige Prognose schwierig bleibt. (Wie das die echten Profis schaffen - und ob sie es überhaupt schaffen - entzieht sich meinem Horizont.)
Was
thvins in diesem Thread hier geschieben hat, ist sehr gut formuliert und schön pointiert.
Eine winzige Ergänzung: Die Anlage in Petersbach/Elsass kann man mittels Google-Street-View recht gut betrachten. Von außen. (Das ist nicht meine Weinwelt.)
Einen der hier erhältlichen Lidl-Weine habe ich dennoch versucht, trotz der offensichtlichen Nicht-Erzeuger-Abfüllung (die in Frankreich recht verbreitet ist). Ein Cornas (hier für 16,90 EUR) ist gewöhnlich nicht für seine Eleganz bekannt, eher für seine Kraft. dieser hier war aber wirklich heftig. Mit einem so dermaßen penetrant deutlichen Holzfass-Geschmack hatte ich nicht gerechnet, und "integriert" war dieser schon gar nicht ("Das Holz schwebte über dem Wein"). Im Laufe der Zeit (mehr als 1 Stunde nach Beginn des Dekantierens in einer etwas zu kleinen Karaffe) besserte sich das Bild zwar, es blieb aber das Bild eines zwar ziemlich dichten, aber sehr wenig eleganten Weines bestehen. An Fruchtaromen kann ich mich nicht erinnern, wahrscheinlich waren die einfach niedergeknüppelt.
Ich fürchte, man muss dann schon ordentlich etwas drauflegen für einen Cornas, und dann ist man im schmerzhaften Bereich um 40 EUR. Für mich dann vielleicht als Kompromiss ein Saint-Joseph. Nicht zu schwer und trotzdem ein Syrah mir all seiner Widerständigkeit gegen zu frühes Trinken
LG, Kermit
(in Mario Scheuermanns vor einiger Zeit stillgelegten Weinforum war ich mit dem Namen "chateaufort" unterwegs. Ich arbeite nur zeitweise im Weinhandel, meine beruflicher Schwerpunkt liegt im Bereich Bauforschung/Hausforschung)