Weinkeller füllen, ertse Schritte.

Was Sie schon immer über Wein wissen wollten, aber nie zu fragen wagten
Wicheler
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Weinkeller füllen, ertse Schritte.

Beitrag von Wicheler »

Hallo,

ich habe meinen Weinkeller soweit fertig, nun soll er auch langsam ....bestückt? beflascht? beweint?....werden!
Genug der Wortspielerei ;)
Hier
http://www.dasweinforum.de/viewtopic.php?f=31&t=3755
habe ich meinen Weinkeller mal vorgestellt.

Was ich schon habe:
Pacher Hof, Pinot Grigio, 2012
Pacher Hof, Gewürztraminer, 2012
beide haben mir im Urlaub in Südtirol bei einer Weinprobe gut geschmeckt, also hab ich je eine Kiste mitgenommen.

Chateau Clerc Milion, 1996, Grand Cru Classic, Baronne Philippe de Rothschild g.f.a.
war ein Geschenk, sagt mir außer dem Namen gar nichts.

Franken, Ewig Leben, Silvaner Eiswein, Bocksbeutel, Weingut Kurt Brand & Sohn
Auch keine Ahnung, außer das Eiswein länger haltbar ist. Jahrgang weiß ich gerade nicht, liefer ich noch nach.

Kann mir jemand diese Weine ein wenig beschreiben?


.... und dann sind da noch einige Tokajer, lagen beim Hauskauf im Regal mit den Konserven. die muß ich mal genauer aufschreiben,

Gruß Dieter

Leider bin ich beim Schreiben gestört worden, deshalb jetzt der Rest.
Die Tokajer lagen in einem Regal mit eingemachten Obst usw., teiweise von 1960. Die Vorbesitzer waren wohl sehr "einkellerungsfreudig" ;)
Sind bis auf einen Aszu alles Szamorodni von 2000. Zwei haben eine sehr dunkle Farbe und richtige Flocken drin, Füllstand weit unter der Kapsel. Die kann ich wohl vergessen.
Zwei haben gaaanz leichte Ansätze von kaum zu erkennenden Flocken, hellere Farbe und besseren Füllstand. Die werd ich mal probieren.
Vier haben noch einen guten Füllstand, schön hell, allerdings meine ich eine gewisse.....Schichtung oder leichte Schlieren beim Bewegen zu erkennen. Die werden diesen Winter bestimmt nicht überleben. Die 14 Jahre sind für einen Szamordni ja schon ziemlich viel.

......Meine Vorstellungen:
Ich trinke gerne mal einen Wein, am liebsten Roten, nicht zu süß. Weißen verschmähe ich aber auch nicht. Eine "Richtung" habe ich (noch) nicht. Ich probiere halt immer gerne Weine aus der Region im Urlaub und möchte auch welche als Erinnerung mitnehmen und einlagern. So für die langen Winterabende.
Parallel dazu möchte ich auch gern einige "gute, haltbare Weine" für die hoffentlich lange Rentnerzeit bunkern. Und, ich möchte sehen/schmecken, wie die sich entwickeln. Das ist beim Bier, da hab ich ein wenig mehr Ahnung von, genauso. Allerdings vollzieht sich da, zumindest bei den Unfiltrierten, diese Entwicklung in einigen Wochen, wo sich beinahe täglich der Geschmack ändert.

So, das wärs fürs Erste.
Gruß Dieter,
der z.Z. viel hier im Forum in den alten Beiträgen liest.
Zuletzt geändert von Wicheler am Do 20. Nov 2014, 23:33, insgesamt 1-mal geändert.
kristof
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Re: Weinkeller füllen, ertse Schritte.

Beitrag von kristof »

Das klingt, mit Verlaub, nach einem seltenen Projekt. Du hast einen sehr schönen Weinkeller, aufwendig gebaut, aber nahezu keinen Wein - einige Deiner Flaschen hast Du bei den Konserven gefunden.

Erst der Keller, dann der Wein, ja, dann erst das Wissen um den Wein. Das ist schon anders als bei den meisten.

Den Clerc Milon würde ich nicht übermäßig einkellern, sondern jetzt mit vermutlich großem Genuss trinken.

Zum Wohl und viel Spaß bei der Befüllung!
Viele Grüße,

Christoph
olifant
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Re: Weinkeller füllen, ertse Schritte.

Beitrag von olifant »

Was ich schon habe:
Pacher Hof, Pinot Grigio, 2012
Pacher Hof, Gewürztraminer, 2012
beide haben mir im Urlaub in Südtirol bei einer Weinprobe gut geschmeckt, also hab ich je eine Kiste mitgenommen.
Sicher keine schlechten Weine ;), aber auch nicht für die lange Lagerung.
Pinot Grigio bis 2015/16,
Gewürztraminer in Abhängigkeit vom gepflegen Stil des Pacherhofs, falls eher mittlere Stoffigkeit, dann wie Pinot Grigio, falls eher Fett, dann bis 2018/20.
Auf jeden Fall bei diesen Weissen immer mal eine Flasche aufziehen, um ggf. Enttäuschung / Überlagerung zu vermeiden.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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Re: Weinkeller füllen, ertse Schritte.

Beitrag von Brunello1969 »

Hallo Dieter,
ich kann Dir nur dringend raten, erst einmal viel Wissen um die verschiedenen Weine zu erlangen.
Deine Aussage "nicht zu süß" ist persönlich o.k., spricht aber auch für eine gewissen Unwissenheit, ohne das ich das despektierlich meine. Du bist ja ganz am Anfang.
Generell wirst DU ohne viel Probieren nicht weiter kommen. Es macht ja keinen Sinn Kisten von Weinen zu kaufen, wenn Du nicht weißt ob er Dir schmeckt. Daher suche Dir Proben in Deiner Nähe, teste und bilde Dir so Deinen Geschmack.
Grundsätzlich finde ich - lieber 12 Flaschen von einem den man mag, als auf Verdacht 12 verschiedene Einzelflaschen.

Viel Spaß und Erfolg.
Stefan
IN VITE VITA - in der Rebe das Leben -
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weingeist
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Re: Weinkeller füllen, ertse Schritte.

Beitrag von weingeist »

Hallo Dieter!
Wicheler hat geschrieben:Ich probiere halt immer gerne Weine aus der Region im Urlaub und möchte auch welche als Erinnerung mitnehmen und einlagern. So für die langen Winterabende.
Bis dato habe ich diesen Thread (und den Kellerthread) nur still und "schmunzelnd" mitgelesen. Du braust Bier, baust Dir einen Weinkeller und kaufst Wein, den Du im Urlaub getrunken hast. Ist aber jedenfalls auch ein Zugang zum Thema Wein.... ;)

Nur eines verspreche ich Dir heute schon, die Weine, die Du im Urlaub, beim Rauschen der Meeresbrandung, die salzige Luft im Gesicht, nette Hintergrundmusik oder in einer netten Skihütte am offenen Kamin, rauchige Luft im Raum, draußen ist kalter Winter, genossen hast, werden in weiterer Folge - zu Hause - in gewohnter Umgebung eine herbe Enttäuschung sein.

Also lieber in Deiner Umgebung probieren, schauen was Dir schmeckt, zu Hause vielleicht eine Flasche nachverkosten, und dann einmal 6 Flaschen kaufen. Glaube mir, mein Weinkeller hat einen Lagerstand von ca. +/- 1000 Flaschen, nur keine aus dem Urlaub (außer Toskanische Weine, und da konnte ich schon ganz gut verkosten, also Qualität ohne Beinflussungvon außen abschätzen, obwohl es immer wieder schwer fällt).
Liebe Grüße
weingeist
Wicheler
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Re: Weinkeller füllen, ertse Schritte.

Beitrag von Wicheler »

Wicheler hat geschrieben:Hallo,

ich habe meinen Weinkeller soweit fertig, nun soll er auch langsam ....bestückt? beflascht? beweint?....werden!
Genug der Wortspielerei ;)


Franken, Ewig Leben, Silvaner Eiswein, Bocksbeutel, Weingut Kurt Brand & Sohn
Auch keine Ahnung, außer das Eiswein länger haltbar ist. Jahrgang weiß ich gerade nicht, liefer ich noch nach.

Kann mir jemand diese Weine ein wenig beschreiben?

Gruß Dieter,
der z.Z. viel hier im Forum in den alten Beiträgen liest.
Hallo,

ich habe mal nachgesehen, der Eiswein ist von 1999.
nachdem ich ein wenig im Netz gesucht habe, ist Eiswein ziemlich lange haltbar, den kann ich also liegenlassen, oder?

Gruß Dieter
Wicheler
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Re: Weinkeller füllen, ertse Schritte.

Beitrag von Wicheler »

olifant hat geschrieben:
Was ich schon habe:
Pacher Hof, Pinot Grigio, 2012
Pacher Hof, Gewürztraminer, 2012
beide haben mir im Urlaub in Südtirol bei einer Weinprobe gut geschmeckt, also hab ich je eine Kiste mitgenommen.
Sicher keine schlechten Weine ;), aber auch nicht für die lange Lagerung.
Pinot Grigio bis 2015/16,
Gewürztraminer in Abhängigkeit vom gepflegen Stil des Pacherhofs, falls eher mittlere Stoffigkeit, dann wie Pinot Grigio, falls eher Fett, dann bis 2018/20.
Auf jeden Fall bei diesen Weissen immer mal eine Flasche aufziehen, um ggf. Enttäuschung / Überlagerung zu vermeiden.
Hallo,

....Stoffigkeit? Ich nehme mal an, damit ist der Alkoholgehalt gemeint? Der Gewürztraminer hat 14%, der Pinot Grigio 13%.
Das Probieren fällt mir nich schwer, bin ich vom Bier gewöhnt und finde das unheimlich spannend. Da nächste Woche Weihnachtsmarkt ist, habe ich eben noch einige Flaschen von meinem Barley-Wine abgefüllt. Der ist Anfang 2010 gebraut und verändert sich von Jahr zu Jahr ganz stark. Leider schäumt die erste Flasche immer und wird deshalb nie ganz voll, also muß ich die gleich selbst trinken. Man hats halt nicht leicht :D Ist aber ein gutes Stöffchen geworden, eigentlich sehr bitter, die Bittere wird aber überdeckt von der Restsüße, schön karamellisch, fast Richtung Lakritz mit ein wenig Kaffee dabei, schöner, leicht brauner, feinperliger und haltbarer Schaum und so schwarz wie meine Seele. Anfangs schlug der Alkohol mit seinen über 10% durch, mittlerweile merkt man ihn nur noch wenig.
Ich komm ins schwärmen, dabei bin ich hier in einem Weinforum :oops:

Danke für deine Einschätzung der Pacherweine.
Gruß Dieter
Wicheler
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Re: Weinkeller füllen, ertse Schritte.

Beitrag von Wicheler »

weingeist hat geschrieben:Hallo Dieter!
Bis dato habe ich diesen Thread (und den Kellerthread) nur still und "schmunzelnd" mitgelesen. Du braust Bier, baust Dir einen Weinkeller und kaufst Wein, den Du im Urlaub getrunken hast. Ist aber jedenfalls auch ein Zugang zum Thema Wein.... ;)

Nur eines verspreche ich Dir heute schon, die Weine, die Du im Urlaub, beim Rauschen der Meeresbrandung, die salzige Luft im Gesicht, nette Hintergrundmusik oder in einer netten Skihütte am offenen Kamin, rauchige Luft im Raum, draußen ist kalter Winter, genossen hast, werden in weiterer Folge - zu Hause - in gewohnter Umgebung eine herbe Enttäuschung sein.

Also lieber in Deiner Umgebung probieren, schauen was Dir schmeckt, zu Hause vielleicht eine Flasche nachverkosten, und dann einmal 6 Flaschen kaufen. Glaube mir, mein Weinkeller hat einen Lagerstand von ca. +/- 1000 Flaschen, nur keine aus dem Urlaub (außer Toskanische Weine, und da konnte ich schon ganz gut verkosten, also Qualität ohne Beinflussungvon außen abschätzen, obwohl es immer wieder schwer fällt).
Hallo,
der Weinkeller ergab sich halt so wg. der Statik, wofür soll man einen 1,60m hohen Keller sonst nutzen. Wein hab ich schon immer gern getrunken, besonders im Urlaub. Deshalb verbinde ich irgendwie bestimmte Weine mit dem Urlaubsland. In Portugal hab ich immer gerne Vinho Verde getrunken, in Südfrankreich dagegen lieber Riversaltes oder Banyuls. Die sind zwar total gegensätzlich aber was solls. Mir schmeckt es und die Flasche zuhause erinnert an den Urlaub und hat mir auch immer geschmeckt. :D
......Und gerade habe ich wieder so einen Banyuls auf der Zunge. :idea: ich glaube, nächstes Jahr sattel ich die Gummikuh und schau mal, was in Südfrankreich noch los ist.
Wie wird Wein 1300km im Seitenkoffer überstehen? Hat da jemand Erfahrung?

Gruß Dieter
Bernd Schulz
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Re: Weinkeller füllen, ertse Schritte.

Beitrag von Bernd Schulz »

Hallo,

ich habe mal nachgesehen, der Eiswein ist von 1999.
nachdem ich ein wenig im Netz gesucht habe, ist Eiswein ziemlich lange haltbar, den kann ich also liegenlassen, oder?
Schlecht wird der Eiswein wohl kaum so bald, aber ein idealer Lagerwein ist er wahrscheinlich auch nicht. Wenn die Frucht komplett weg ist, bleibt neben der Süße vermutlich eine schneidende Säure übrig. Zudem handelt es sich um einen Wein von einem weitgehend unbekannten Erzeuger - ich jedenfalls habe von dem Weingut Kurt Brand noch nie etwas gehört, obwohl ich mich früher mal intensiver mit Franken beschäftigt habe. Meine Empfehlung lautet: Demnächst trinken!

Kann man dein Bier bei dir bestellen? Ich wäre interessiert!

Herzliche Grüße

Bernd
olifant
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Re: Weinkeller füllen, ertse Schritte.

Beitrag von olifant »

Wicheler hat geschrieben: ....Stoffigkeit? Ich nehme mal an, damit ist der Alkoholgehalt gemeint? Der Gewürztraminer hat 14%, der Pinot Grigio 13%.
Mit Stoffigkeit meine ich weniger den Alkoholgehalt, sondern den wahrgenommenen Extrakt bei Weissweinen. Vielleicht auch als Dichte oder Konzentration zu Beschreiben. Oft geht dies mit einem im Vergleich hohen Alkoholgehalt, besonders bei Gewürztraminern einher.
14% bei GT ist jedoch eher noch nicht die Benchmark - bei Südtiroler Toppgewächsen liegt die Norm ehen zwischen 14,5 bis 15%.
Ebenso sind 13% Alc. bei Südtiroler Pinot Grigio noch als dezent zu werten. Hier sind bei den Spitzen eher 13,5 - 14,5 % die Regel.

Falls Du Südtiroler Weiss- und Rotweine mit prognostizierbarer Lagerfähigkeit probieren willst, dann wären folgende Kellereien für dich ggf. Interessant:
KG Terlan: Selektions- und Höfelinie
KG Schreckbichl: Praedium- und Cornell-Linie, Lafoa
KG St. Michael-Eppan: St. Valentin - Linie
KG Tramin: Terminum (Selektions) - Linie
Die Kellereigenossenschaften stehen in Südtirol, anders als in anderen Regionen für hohe Qualität - natürlich gibt es eine Vielzahl empfehlenswerter Winzer und Privatkellereien. Diesbezüglich schlage ich dir vor, dich in den Südtirol-Threads um schauen.
Auf jeden Fall sehe ich es als angeraten, nie ziviel von einem Wein ein zu lagern, da sich die Geschmacksvorlieben, gerade am Anfang auch immer mal wieder ändern. Ebenso muss ein Wein den du jung als hervorragend empfindest, als gereifter Wein für dich keine Offenbarung sein und umgekehrt. Auch dies sehe ich als Erfahrungswerte, die man sich erst über einen längeren Zeitraum hinweg aneignet.
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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