Rezepte, Erfahrungsberichte, "the perfect match"
graves
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Di 7. Okt 2014, 22:25
octopussy hat geschrieben:der einen Pinot Grigio von Jermann empfiehlt, den ich natürlich nicht zur Hand hatte
Also auf der Hochzeit von George Clooney soll es in den letzten Tagen laut Weinpalais zu Hummer und Seebarsch einen Pinot Grigio von Jermann gegeben haben. Nur für den Fall, dass es Euch ebenso brennend interessiert
Tannat
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So 12. Okt 2014, 19:04
Heute gab es ein sehr herbstliches Essen Entenkeulen mit Kartoffelgratin und Sößle Kräftiges Essen kräftigen Wein einen Ch. Montus 2003 Top Kombi
Dilbert
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So 12. Okt 2014, 21:53
Tannat hat geschrieben: Kräftiges Essen kräftigen Wein ...
... dachte ich mir auch: zum Rindergulasch mit selbstgemachten Semmelknödeln gab es einen Finca El Puig 2004, PrioratMit seinen 15,5% Allohol war das eine richtig schwere Wuchtbrumme, wir haben zu Dritt eine halbe Flasche geleert, der Wein war sehr portig, brandig - mit der Zeit verflog der Alkohol ein wenig, aber Trinkvergnügen machte sich nie bemerkbar!! Schade - not my cup of tea! Da hätte der gestrige Wein definitiv besser gepasst: Lopez de Heredia, Vina Tondonia Reserva 2001, RiojaEin Rioja ganz nach meinem Geschmack. Eleganz pur, perfekt eingebundene Säure hoher Trinkfluß, Aromen von roten Früchten, Gewürze, leichtes Zedernholz, sehr langer Abgang - gut dass ich davon noch einige Flaschen habe!!! Gruß, Jochen
„Eine Magnum-Flasche? Genau die richtige Größe für einen schönen Abend. Vorausgesetzt, man beginnt mit einem Champagner, man endet das Menu mit einem Sauternes, und man ist allein daheim…“ (Anthony Barton)
thvins
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Mo 13. Okt 2014, 10:37
Hallo Jochen,
schade - ich habe den Finca El Puig wesentlich schöner erlebt, allerdings 2009 - jetzt zur 10 Jahresprobe hatten wir den Wein nicht mit auf der Liste, weil niemand von uns mehr was von im Keller hatte...
Ich zitiere mal die Notiz aus meinem Prioratführer:
Finca El Puig; 2004 rot;
Schöner frischer Eindruck, viel Kraft und eine gute tragende Säure. Schwimmt mit im Meer sehr guter einfacher Prioratweine des Jahrgangs. (91/100 Th.)
Schon in der Nase sticht der Alkohol etwas hervor. Am Gaumen sehr kräftig, etwas brandig und zu gekocht. 15,5 % sind deutlich zu spüren. Vielleicht gibt sich das noch mit der Zeit. Für 2004 aber eher enttäuschend. (87+ VP) (05/2009 – zur Fira unter ungünstigen Umständen auf dem Schlosshof in Falset verkostet)
Schwarzrot mit dunklem Kern, leicht geöffnete, noble Nase. Rote und schwarze Frucht, animierend. Auch am Gaumen sehr überzeugend und von gewisser Noblesse. Noch zu Tage tretendes Tannin, aber von feiner fast samtener Struktur, könnte durchaus noch zulegen. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.
Am Folgetag etwas röstigere Noten in der Nase, die auf Kraft spielt, aber nach wie vor nobel bleibt. Das Tannin verweist auf eine noch gute Lagerfähigkeit. 94+/100 Th.
Am dritten Tag legt er noch eine Schippe auf. Durchaus als kleines Nasentier zu bezeichnen. Zwar dominieren auch heute Röstnoten - heißes Pflaumenmus kurz vorm Anbrennen, aber zugleich am Gaumen mit schöner Frische, voll und saftig. Wird komplexer in den Aromen. Eher Männerwein als Frauenverführer, aber keinesfalls grobschlächtig wirkend. Klassisches Priorat für noch viele Jahre gemacht. Überraschende Größe. 95/100 Th.
Vierter Tag (erneut blind): Fast schwarz mit funkelndem Kern, sehr dunkle, noble Nase mit vielen Brombeeren. Noch nicht ganz offen. Sehr sanft, fein und mit enormer Tiefe am Gaumen, spielt ganz eindeutig in der Liga der großen Weine. 96+/100 Th. Wir haben wohl bei unserer Verkostung auf der Fira problematische Rahmenbedingungen gehabt. Wie schon der Solluna präsentiert sich auch diese Musterflasche deutlich besser, so dass ich die Fira-Verkostung für mich aus der Wertung nehme. Wer auf Blockbuster steht, hat hier die “Kleinpreisvariante”. Ein Wein, der auch Madiranfreunden gefallen sollte. (10/2009)
Vor 5 Jahren hätte der Wein demnach mit viel Luft am 3 und 4. Tag spürbar zugelegt, viele der Weine jetzt in der 10 Jahresprobe wollten auch immer noch viel Luft... Wenn du also die halbe Flasche noch hast, probier ruhig noch mal nach.
Auf der Fira damals kam er zu warm ins Glas. Das sieht man an der Bewertung zur Fira deutlich. Solche Weine nehmen 20°C schon übel und die hat man schnell erreicht. Besser ist es generell bei den Prioratos ein wenig darauf zu achten, dass sie wie rote Burgunder eher in wenig kühler ins Glas kommen 16-18°C ist besser als 18-20°C .
Zum Anderen aber ist es und bleibt es wohl eher ein Männerwein und Blockbuster - nicht jedermanns Sache. Wer bei dem Erzeuger nach Finesse sucht, der muss dann zum deutlich teureren Cartus greifen, sonst wird man da nicht glücklich, auch beim eigentlich großen Gran Clos nicht.
Gerald
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Mo 13. Okt 2014, 10:49
Mal eine Verständnisfrage zum Thema, vielleicht kann Torsten sie ja beantworten:
15,5 Vol.% klingen ja schon vom Etikett her nicht gerade nach großer Trinkfreudigkeit - und das in einer Zeit, wo immer mehr Weinfreunde die steigenden Alkoholgehalte durchaus kritisch sehen. Oder war das 2004 noch kein Thema?
Werden so hohe Alkoholgehalte im Priorat bewusst angestrebt oder sind sie einfach "passiert"? Oder - logische, wenn auch nicht direkt erwünschte - Konsequenz der beabsichtigten Stilistik mit minimalem Ertrag und spätem Erntezeitpunkt?
Und hat sich inzwischen etwas in Richtung weniger Alkohol getan oder gilt das vom Jahrgang 2004 für aktuelle Jahrgänge nach wie vor?
Grüße, Gerald
Ostbelgier
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Di 28. Okt 2014, 21:35
Auch mitten in einer Oktoberwoche kann es einen Feiertag geben ! Und das kam so...Frau und Herr Ostbelgier haben sich eine Stunde vom Büro freigemacht und sind zum Aachener Wochenmarkt gegangen. Und da gab es Steinpilze, die sahen aus wie gemalt. Am Abend wurden nun lila Vitelotte-Kartoffeln in eine gebutterte Auflaufform geschichtet (in 3mm Scheiben gehobelt), gewürzt, und darauf kamen die zuvor in Butter und Schalotten geschwenkten Steinpilze, nur mit Pfeffer gewürzt, etwas Zitronensaft abgelöscht und viel frischer, feingehackter Petersilie vermengt. Darauf noch einmal eine Schicht Vitelotte, dann ein Viertelliter Sahne und guten Gruyere obendrauf. 50 Minuten bei 180 Grad, kööööööööööstlich . Ja, und dazu der bislang beste Burgunder meines Lebens. Louis Latour: Batard Montrachet Grand Cru 2005. Besser geht's nicht. Der richtig fette Burgunder (14 Vol.%, reiche Kirchenfenster im Glas, Duft und Geschmack nach reifen Aprikosen und einem Kräuterbasar mit Nelken, Anis und einer nicht endenden Geschmacksexplosion) war die perfekte Kombination zu dem auch nicht eben leichten Gericht. Das kostet mich 1 kg Körpergewicht- aber ich bin glücklich! Viele Grüße Markus
Allegro
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Di 28. Okt 2014, 21:44
Mir läuft das Wasser im Munde zusammen ... sollte ich auch mal auf schöne Steinpilze stoßen, koche ich das gerne nach ... mich irritiert nur ein klein wenig der Gruyere - hat der nicht die Steinpilze erschlagen, Markus ?
Viele Grüße - Allegro
Ostbelgier
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Di 28. Okt 2014, 21:59
Hallo Allegro, nein, überhaupt nicht. Alternativ hätte ich auch einfachen Reibekäse gehabt. Das Grundrezept stammt aus einem älteren Buch von Wolfram Siebeck "Wenn Madame den Deckel hebt". Und Herr Siebeck warnt ausdrücklich vor den geschmacksarmen Allerweltskäsen in Zusammenhang mit diesem Rezept. Man kann von Herrn Siebeck halten, was man will, aber hier hat er Recht, denn alle Zutaten gehen eine perfekte Verbindung während des Schmorens ein und der Gruyere sticht keinesfalls hervor. Viel Spass beim Nachkochen ! Viele Grüße Markus
Allegro
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Di 28. Okt 2014, 22:30
Okay - wenn Herr Siebeck das sagt
Viele Grüße - Allegro
Ostbelgier
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Di 28. Okt 2014, 22:52
Herr Siebeck sagt das - und ich habe es geschmeckt
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