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Côte rôtie

nördliche Rhône (Côte Rôtie, Hermitage, Cornas und Co.) und südliche Rhône (Châteauneuf du Pape, Gigondas, Tavel und Co.), Ardeche, Vivarais, Vaucluse und Isere, Côstieres de Nîmes, Provence, Korsika
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m_arcon

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Re: Côte rôtie

BeitragFr 2. Mai 2014, 14:45

Hallo zusammen,

während unserer gestrigen Nördlichen Rhone Probe hatten wir u.a zwei Guigals im Glas die trotz des eher madigen 1993ger Jahrgangs ordentlich Spaß machten.

E. Guigal Côte-Rôtie "La Landonne" 1993
Nase eher etwas verschlossen, dunkle und getrocknete rote Frucht geben sich zusammen mit etwas Zimt, Paprika und Tomate die Hand. Unterlegt mit einer dezenten Holznote.
Am Gaumen zeigt sich der Wein mit guter Säure und hat ordentlich Zug. Frucht ist da, wieder unterlegt mit einer rauchigen Holznote. Gute Länge bei mittlerem Körper.
Fand ich etwas verschlossen, entweder bereits drüber oder noch nicht auf den Punkt

(Noch) besser dann der Bruder:

E. Guigal Côte-Rôtie "La Mouline" 1993
Nase viel offener als beim "Geschwisterchen", erst stallige Noten, "Bacon fat", Eisen, rote Kirsche, Rauch, Liebstöckel, Jod, Paprika und schwarzer Pfeffer. Eine sehr komplexe Nase die sich alle 5 Minuten im Glas ändert.
Am Gaumen zeigt der Wein bei mittlerem Körper eine vibrierende Säure die mir unglaublich gut gefällt. Druck am Mitteglaumen ist da genauso wie das lange Finish. Sehr gut ausbalanciert.
Ziemlich am Punkt und ein wirklicher Genuss.


Cheers
Marc
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vanvelsen

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Re: Côte rôtie

BeitragSo 10. Aug 2014, 15:57

Liebes Forum

hier ein paar Eindrücke zu unserer gestrigen Chardonnay- und Syrah-Probe.

http://vvwine.blogspot.ch/2014/08/chard ... rbeet.html

Gruss,

Adrian
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octopussy

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Re: Côte rôtie

BeitragDo 21. Aug 2014, 13:34

Hallo zusammen,

viel zu jung aufgemacht, aber ich wollte ihn einfach gerne schon mal probieren (hab eine 6er-Kiste), den hochgelobten 2010 Côte Rotie der Domaine Jamet. Bislang kannte ich von der Domaine nur den Vin de Pays des Collines Rhodaniennes, die Côte Roties noch nicht. Aber besagter Vin de Pays hat mich dazu gebracht, mal in den Côte Rotie zu investieren. Ich denke, es wird sich gelohnt haben. Die Frucht ist wunderbar klar und präzise, dazu gesellen sich grünliche Noten von Oliven, Kräutern und Tee- und Tabakblättern. Diese Teenote setzt sich im Mund bis in den Abgang fort, sie war für meinen Geschmack ganz hinten raus etwas dominant, aber da warte ich mal die nächste Flasche ab, bis ich wirklich etwas dazu sagen kann. Hat hier zufällig noch jemand schon diesen Wein getrunken?

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Beste Grüße, Stephan
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m_arcon

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Re: Côte rôtie

BeitragFr 29. Aug 2014, 17:03

Hallo Stephan,

leider noch nicht, ich hab auch nur eine Flasche von diesem Stoff im Keller und nach deinen Ausführungen wird sie sich da auch noch eine Weile gedulden müssen. ;)

Cheers
Marc
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Charlie

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Re: Côte rôtie

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Herr S.

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Re: Côte rôtie

BeitragFr 13. Feb 2015, 12:23

Nur ein Wort:

GENIAL!!!

Danke Charlie!
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
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Charlie

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Re: Côte rôtie

BeitragMo 16. Feb 2015, 11:53

Herr S. hat geschrieben:Nur ein Wort:

GENIAL!!!

Danke Charlie!
Danke, das war ich aber nur zum Teil. Es gibt Helfer. Immer noch zu wenige, aber immerhin.

Schaut auch mal nach Condrieu und nehmt die Streetview
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octopussy

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Re: Côte rôtie

BeitragMi 25. Mär 2015, 11:03

Moin, moin,

hier mal zwei Notizen zu kürzlich getrunkenen Côte Roties von Erzeugern, die einer eher modernen Stilistik anhängen, und das aus heißen Jahrgängen: Ogier - 2003 Côte Rotie und Guigal - 2009 Côte Rotie Château d'Ampuis. Ich muss offen sagen, dass beide Weine meinem persönlichen Geschmack für Nord-Rhône Syrah nicht wirklich entsprochen haben.

Der Ogier war deutlich vom Jahrgang geprägt, etwas rosinig, auch ein bisschen alkoholisch, an der Grenze zu marmeladig. Ein Les Embruns aus dem Katastrophenjahrgang 2002 (wohl der schlechteste Jahrgang an der nördlichen Rhône der 90er und 00er Jahre) hatte mir da besser geschmeckt. Ich habe es lieber ein bisschen verwässert als zu alkoholisch.

Mit den Côte Roties von Guigal hatte ich bislang keine Erfahrung. Insofern war der 2009 Côte Rotie Château d'Ampuis für mich eine Premiere. Der Wein war alles andere als schlecht und ich könnte mir auch gut vorstellen, dass er im vernünftigen Reifestadium (d.h. in 8-10 Jahren frühestens) wirklich überzeugend ist. Am Ende hat sich bei mir bei dem Preis aber null das Gefühl eingestellt, dass ich mir diesen Wein in den Keller legen müsste, gerade nicht, wenn es preiswertere Alternativen von z.B. Jamet oder Gangloff zu kaufen gibt.

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Beste Grüße, Stephan
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Finkenweine

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Re: Côte rôtie

BeitragSo 19. Apr 2015, 11:34

Kennt Ihr John Livingstone-Learnmonth? Ich bin auf der Suche nach unentdeckten Juwelen der Rhône unweigerlich auf seiner Seite drinkrhone.com gelandet und finde seinen journalistischen Ansatz wunderbar: keine marktschreierischen Punktehypes, Fokussierung auf einen überschaubaren Mikrokosmos (wenngleich "überschaubar" nicht zu wörtlich genommen werden sollte...), eine intelligente und hilfreiche Klassifizierung von Weinen (wow, Sterne, Kontext!) und Domainen (STGT) und sehr informative und umfangreiche Texte.
Gesucht hatte ich nach Weinen, die hierzulande noch eher unbekannt sind, aber dort, wo man "Rhone wenn und aber" Syrah als Königin der Trauben feiert, bereits von den Qualitäten diverser Familiendomainen schwärmt. Ich probiere mich aktuell von Norden nach Süden und von den getesteten Côte-Rôtie beschränke ich mich mal heute (vorerst) auf eine Entdeckung, die mir sehr viel Spaß macht: Vignobles Levet.

Die 2012er Cuvée Améthyste zeigt zu Anfangs eine eher abweisende Nase voller Speck, Fleisch und Erde. Mit Belüftung bis zum zweiten Abend verbinden sich diese Aromen aber mit den dunklen Früchten und der Würzigkeit der Syrah. Der Körper ist mittelschwer und der Alkoholgrad erschlägt nicht so sehr wie manch anderer naturnaher Wein aus südlichen Gefielden. Die Struktur des Weines erinnert mich an einen Romanée-St. Vivant von Hudelot-Noellat beispielsweise. So samtig und seidig habe ich schon lange keinen Wein mehr probiert. Der Wein wird zunehmend fluider (ich hoffe, das nimmt niemand zu wörtlich ;-) und der Trinkspaß am zweiten Abend treibt den Flascheninhalt gegen den Boden... Ein langer Abgang voller Frucht und der komplexierenden Erdigkeit lässt mich eine Neuentdeckung feiern. Wir haben den Wein zum Rinderfilet probiert, was anfangs hervorragend passte. Allerdings verträgt sich die Samtigkeit weniger mit sahnigen Saucen. Also eher kurzgebratenes oder in Wein geschmortes als fette Saucen dazu servieren würde ich meinen. Inklusive Sauce war ein etwas nervigerer Wein aus dem Süden noch passender, über den ich mich auch schon diebisch freue. Für sich alleine nach dem Essen genossen, machte mir der Côte-Rôtie am meisten Spaß. Ist ja auch aktuell keine Zeit für Reh und Co. ;-)
Dr. Lutz Krämer
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Finkenweine

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Re: Côte rôtie

BeitragMo 20. Apr 2015, 21:13

So, und nun noch der 2012er La Péroline aus der Lage Chavaroche. Das Bouquet ist nach dem Dekantieren von hüfenden Himbeeren und Kieselsteinchen geprägt. Wie Seifenblasen entsteigen sie dem Glase und zerplatzen auf den Rezeptoren der Degustoren... Ich bin überwältigt von dieser Finesse und Reinheit und geilen Primärfrucht. mittlerer Körper ohne ein Übermass an Alkohol und einer herrlichen Länge. Da sind Tannine irgendwo im Hintergrund, ich kann Euch spüren, aber ich sehe Euch nicht. Am zweiten Tag verraten sie sich aber dann doch durch den Schmelz und die gewonnene Tiefe. Eine ganze Stufe über dem Améthyste und trotzdem ein naher Verwandter ohne Vater zu sein. Ach, Familien sind kompliziert...
Dr. Lutz Krämer
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