Mi 25. Jun 2014, 11:42
Hallo Sven,
zuerst einmal herzlich willkommen im Forum.
Mit den Tippfehlern, das geht schnell - man kann aber noch mal drüber lesen und diese auch sofort noch mal korrigieren - einfach auf "Edit" = "ändern" klicken und schon ist man nochmal drin im Schreibmodus.
Zunächst einmal muss man das mit den Preisen nach Regionen differenzieren. Was in einer Gegend der teuerste Spitzenwein ist, ist preislich wo anders ein Einstiegswein. Bei letzterem wird aber fast überall eben auch weniger (bis gar nicht) selektiert.
Im Extremfall heißt das für den billigen Wein: Erntemaschine, alles mögliche wird mit vergoren - oft der Industriewein vom Supermarkt
Der "kleine Wein" beim Winzer wird oft schon besser behandelt, in manchen Regionen ist Handlese vorgeschrieben, dann wird dennoch nicht so "ausgesiebt" wie für den Spitzenwein, d.h. mehr Wein pro Rebstock, aber eben auch geringere Qualität, geringere Kosten, günstigere Preise.
Beim Spitzenwein kann es mitunter sein, dass der Wein streng selektiert wird, nur die besten Trauben, mitunter nur die besten Beeren gelangen in den Wein. Da stehen dann Leute noch mal am Selektiertisch, die bezahlt werden wollen. Auch kommen die Trauben mitunter von älteren Reben mit geringen Ertägen, aber hochkonzentrierten, sprich besseren Trauben. Dann kommt der Wein in ein neu angefertigtes Fass statt in ein gebrauchtes - alles Kostenfaktoren - vom besseren Korken, einer hochwertigeren Flasche etc mal noch ganz abgesehen.
Mit entsprechend Erfahrung und dem Willen, sich genau auf den Wein zu konzentrieren, schmeckt man dann die Unterschiede auch als Anfänger schon ganz gut raus. Dennoch vermischen sich die Sachen von Gebiet zu Gebiet, von Erzeuger zu Erzeuger.
Der Einsteigerwein / Alltagswein sollte dennoch ein wenig den Charakter seines Herkunftsgebietes wiederspiegeln, aber vor allem auch oft schon jung Trinkspaß machen. Wenn er sich dennoch hält / durch Lagerung entwickelt, okay. Gut für ihn und den Konsumenten. Oft aber wird er unkomplizierter zu trinken sein, mitunter kann das richtig Spaß machen. Aber das Erlebnis ist dennoch gegenüber den Spitzenweinen limitierter.
Der Spitzenwein braucht dagegen oft Flaschenreife, um harmonisch zu werden und seine Tiefe zu gewinnen, die Aromatik ist oft viel komplexer und schwerer zu umschreiben, aber du hast das Wow-Gefühl, wenn du einen solchen Wein unter guten Bedingungen trinkst. Und weißt dann auch, wieso er was Besonderes ist. Öffnest du ihn aber zur Unzeit, zu früh, zu spät oder was auch immer mit dem Wein gerade ist, kann er sich nicht so präsentieren, bleibt verschlossen, mitunter gar abweisend und du hast das Gefühl, wer Wein ist sein Geld nicht wert.
Liest du hier im Forum mit, bekommst du oft gute Tipps - zu Weinen, die man kauft, aber besser noch nicht trinkt - oder die grade richtig toll sind...
Hinter die aromatischen Schätze der besonderen Weine zu steigen macht Spaß (deswegen machen wir es auch alle hier), aber es ist nicht einfach und oft auch mit Lehrgeld (Leergeld) verbunden... Wenn du dafür bereit bist, dann willkommen im Klub.