Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2014

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thvins
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Re: Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2014

Beitrag von thvins »

Es ist auch immer wieder schön, zu sehen, dass es immer noch gern gelesen wird - immerhin ist das ja nun das 10. Jahr in dem ich ein derartiges Tagebuch schreibe. Und vor 10 Jahren hätte ich auch nie gedacht, dass dies mal der Auslöser für ein völlig neues Leben für mich sein wird. Insofern auch für mich der Zeitpunkt einmal danke zu sagen, allen Lesern und natürlich auch all denen, die sporadisch oder regelmäßig bei mir etwas kaufen, auch um während der Lektüre was passendes zu trinken zu haben.... - und die mir damit das Weitermachen ermöglichen...
Beste Grüße

Torsten

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thvins
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Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2014 - 29.04.2014 (8)

Beitrag von thvins »

Zu unserem Besuch bei Ramon Pahí habe ich bereits ausführlich auf meinem Blog geschrieben, auch zu dessen neuen Weinen, die es demnächst auch bei mir geben wird:
http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... -poboleda/

Für meinen Begleiter Leon war es die erste ausführliche Tank- und Fassprobe dieser Art, er war dann doch auch sichtlich beeindruckt. Der Nachmittag mit Ramon verging dann auch wie im Fluge, wir waren fast schon ein wenig erschrocken, als wir hernach auf die Uhr sahen. Irgendwie was Größeres machen war dann nicht mehr denkbar, auch hatten wir ganz geschickt das Mittagessen übergangen, das kenne ich sonst nur bei Aktivitäten wie klettern, aber schließlich kann so eine Runde kellern auch vom Hunger ablenken, wenn es im Keller entsprechend Spannendes hergibt.

Auf meinen Vorschlag, noch wenigstens das Dorf ein wenig unsicher zu machen, kommt dann eben auch nur "Hunger" und "Feierabend machen"... Aber kaum sind wir aus Poboleda raus, da fällt uns auch ein, dass wir kein Brot mehr haben.

In La Vilella Baixa hat der "Dorfkonsum" heute zu und auf das pappige abgepackte Toastbrot, welche der Fleischer lediglich hätte, haben wir dann doch überhaupt keine Lust, also jagen wir noch mal schnell nach Gratallops rüber - zum Bäcker und nur zum Bäcker...

Dann fahren wir zum Biwakieren bei Cabacés hoch zur Einsiedelei. Hier sind wir heute auch die Einzigen, nach der Nacht im überlaufenen Margalef tut das gut. Leon schluckt schon beim Anblick der Straße ein wenig und meint, im Dunkeln müsse man das nicht wirklich fahren. Ich gebe ihm da recht. Eine echte Priorat-Bergstrasse für Fortgeschrittene und Hartgesottene. Aber eben schön und das ist wichtig. Nur das.

Wir genießen den Abend in der Ruhe, genießen die hervorragenden Würste vom Cal Centro und die genialen 2006er Prioratos, heute ziehen wir alles auf, was wir noch nicht bislang aufziehen konnten, erste Flaschen sind dann auch schon leer...

Zu den getrunkenen und zum Teil quasi reimportierten Weinen verweise ich noch einmal auf meinen Blog:
http://www.torsten-hammer-priorat-guide ... s-priorat/

Wer den einen oder anderen dieser Weine kennt, der kann ermessen, wie gut es uns geht... Und der Abend ist auch herrlich lau. Genau das richtige Wetter zum Glück.
Beste Grüße

Torsten

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vinos
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Re: Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2014 - 29.04.2014 (

Beitrag von vinos »

thvins hat geschrieben:...hatten wir ganz geschickt das Mittagessen übergangen, das kenne ich sonst nur bei Aktivitäten wie klettern, aber schließlich kann so eine Runde _kellern_ auch vom Hunger ablenken, wenn es im Keller entsprechend Spannendes hergibt.
"kellern" ist ja eine wahrhaft göttliche Wortkreation, das muss ich mir unbedingt merken :lol: :lol: !
Beste Grüße
Klaus-Peter
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thvins
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Re: Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2014

Beitrag von thvins »

Das "Kellern" zählt zu den beliebten Indoor-Erlebnissportarten, dem gehe ich noch begeisterter nach als dem bei Apricus beliebten "Konditorn"... :lol: ;)
Kellern ist übrigens das ganze Jahr über universell einsetzbar, nicht nur bei Sturm, Schnee und Dauerregen, auch bei großer Hitze ist das eine angenehme Betätigung... :mrgreen: :ugeek:
Beste Grüße

Torsten

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thvins
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Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2014 - 30.04.2014 (9)

Beitrag von thvins »

Wandertag!

Wir räumen unsere Sachen ins Auto, die Zelte lassen wir aufgebaut und dann gehen wir los - auf durch den Naturpark Montsant. Kommt Ihr mit?

Zunächst gehen wir wie im letzten Jahr bergab, bis wir oberhalb von La Covassa sind, einem riesigen Überhang, unter dem ein komplettes Haus steht - ihr erinnert euch sicher an die Fotos dazu vom letzten Jahr. Dann gehen wir ebenfalls wie im letzten Jahr bergauf bis an die Kreuzung, wo es nach Coves Altes abgeht.

[album]2479[/album]

Hier bei diesem Wegweiser betrete auch ich nun Wanderneuland, wir steigen auf einem schmalen Pfad oberhalb der Schlucht Barranc de la Aubereda bergan.

Der Weg führt uns zunächst durch einen Olivenbaumhain von Miro Cubells.

[album]2480[/album]

Hier muss man aufpassen, der Pfad ist jedoch markiert mit farblicher Markierung (gelber Strich) und Steinmännchen - hier geht es links die kleine angedeutete Steintreppe hoch.

[album]2481[/album]

Ein Blick zurück auf den breiten Weg, den wir zuvor von La Covassa aus hochgekommen sind.

[album]2483[/album]

Der Olivenhain ist jetzt bereits unter uns.

[album]2484[/album]

Weiter oben können wir noch einmal schön in die kleine Schlucht und den dort befindlichen Olivenhain hinabschauen. Das ist eine der Parzellen, aus denen das Olivenöl von Miro Cubells stammt, welches ich auch anbiete und welches hier auch schon ein paar Stammkunden hat. Bei solch einem Anblick schmeckt das Öl gleich noch mal so gut, oder?

[album]2485[/album]

Es geht dann ständig weiter bergan, oben führt der Weg dann flach durch einen schönen Wald bis auf diese kleine Lichtung - hier gibt es einen Weg nach Bisbal de Falset rüber.

[album]2486[/album]

Wir müssen diesen Weg hier weiter, erneut etwas bergan, aber nicht mehr all zu steil, auch hier haben wir Steinmännchen und eine farbliche Markierung (immer noch der gelbe Strich), die uns bei der richtigen Orientierung helfen.

[album]2487[/album]

Je höher wir kommen, umso schöner wird die Aussicht über die riesigen Felsen, die hier an Bänke erinnern.

[album]2488[/album]

Aus dem Naturpark raus sind die Blicke besonders weit. Wir haben heute auch eine phantastische Fernsicht. Genießen wir diese, bis es mit der Wandertour weitergeht.

Die Fotos lassen sich durch Anklicken natürlich wie gehabt vergrößern.
Beste Grüße

Torsten

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hendrik
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Re: Einmal ins Priorat und zurück - die Fahrt zur Fira 2014

Beitrag von hendrik »

ha Torsten, Ich preferiere auch Bergabwarts :mrgreen:
Keep up the good work

beste grusse aus die Niederlande
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thvins
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Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2014 - 30.04.2014 (10)

Beitrag von thvins »

Naja, es geht noch lange nicht bergab mit uns, wer runter will, muss erst mal hoch...

[album]2489[/album]

Allerdings müssen wir erst einmal nicht mehr viel nach oben, hier schauen wir schon mal auf das Ziel unserer Wanderung, dort in den Felsen ist die Einsiedelei von Sant Salvador...
Dort wo die Zypressen sind...

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Der Felsüberhang, den wir hier sehen ist die Cova Nonalla, der Abschnitt hier ist die Serral del Maiango.

[album]2491[/album]

Inzwischen können wir sogar die Einsiedelei ausmachen. Beeindruckend ist die Felsformation rings um Sant Salvador.

[album]2492[/album]

Links davon weitet sich das Tal und wir können auch bis in das Montsant Tal bei Margalef schauen.

[album]2493[/album]

Bis zu dieser Ruine geht es immer noch leicht bergan...

[album]2494[/album]

Diese Ruine ist das ehemalige Mas del Serrador, von hier könnte man gleich weiter aufsteigen auf die Serra Major, den Hauptkamm des Montsant-Gebirges.

[album]2495[/album]

Unser weiterer Weg hält sich nun auf der Höhe, wir müssen sogar leicht bergab.

[album]2496[/album]

Beeindruckend sind immer wieder die Felsformationen, diese Felsen hier gehören bereits zum Klettersektor um Margalef.

[album]2497[/album]

Ein Blick zurück.

[album]2498[/album]

Und ein Blick hinab in die Schlucht Richtung Margalef. Nun erreichen wir in Kürze Sant Salvador...
Beste Grüße

Torsten

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thvins
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Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2014 - 30.04.2014 (11)

Beitrag von thvins »

[album]2500[/album]

Wir sind an der Ermitage de Sant Salvador inmitten des Naturparkes Montsant, ringsum haben wir auch einen riesigen Picknickplatz mit Wasserstellen, Tischen, Bänken und etlichen Grillanlagen. Die alte Kapelle ist eindrucksvoll unter dem riesigen Felsüberhang. Hier machen wir unser Mittagspicknick.

[album]2501[/album]

Wunderbar ist auch der Blick hinüber in Richtung Margalef und aus dem Priorat / Montsant raus ins weite Hinterland in Richtung Lerida.

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Auch die Schlucht, durch die der breite Hauptweg nach Margalef führt, ist reizvoll anzuschauen.

[album]2503[/album]

Die Felswände mit den riesigen Überhängen gehören mit zu den schwierigsten Klettergebieten der Gegend hier.

Wir müssen nach unserer Rast noch einmal bergan, um ganz nach oben auf den Kamm der Serra Major zu kommen. Diesmal wird es richtig steil und nach einer Weile haben wir einen schönen Ausblick.

[album]2504[/album]

El Frare, der Mönch - hier steht er versteinert, um die Einsiedelei von Sant Salvador zu bewachen...
Jeder Hobbysachse denkt natürlich sofort daran, was das für ein lohnendes Kletterziel wäre, wenn er sich in der Sächsischen Schweiz befinden würde, wo man ja an Massiven bekanntermaßen nicht klettern darf. Hier aber wird an den Massiven geklettert, ob man auch auf den Mönch darf, kann ich dagegen nicht sagen. Und wenn, einfach sieht das auch nicht aus...

[album]2505[/album]

Etwas weiter oben blicken wir noch mal auf die phantastische Felsnadel und die dahinter liegenden Wände.

[album]2506[/album]

Links angeschlossen an das vorige Foto schauen wir noch mal zurück nach Sant Salvador, wir haben schon gut an Höhe gewonnen und nun steigen wir diszipliniert den Rest bis nach oben durch den Wald - der dichte Wald hier hat den vorteil, dass wir etwas vor der Sonne geschützt sind. Jetzt merken wir doch, dass es schon recht warm ist...

(Die Fotos zum Vergrößern wie üblich anklicken)
Beste Grüße

Torsten

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thvins
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Beitrag von thvins »

[album]2507[/album]

Wir erreichen den höchsten Punkt unserer Wanderung, den Hauptkamm des Montsant-Gebirges, die Serra Major. Zunächst haben wir phantastische Blicke über die Seite, die dem Priorat abgewandt ist. Was für ein Tag mit einer herrlichen Fernsicht! Leider kann mein einfacher Fotoapparat nicht so weit gucken, wie wir es können - am Horizont sind hier doch heute sogar die schneebedeckten 3000er der Pyrenäen zu entdecken. Und die sind ja eigentlich von hier aus schon richtig weit weg.

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Aber in all den Jahren seit 1999, in denen ich mich hier schon rumgetrieben habe, habe ich bislang selten eine so klare Fernsicht gehabt, wie heute... Leon hat Glück und auch mich rührt der Moment emotional an. Das ist der Lohn des langen und zum Teil anstrengenden Aufstiegs!

[album]2509[/album]

Und dann dürfen auch wir wieder berab laufen. Zum Glück müssen wir aber nicht bis ganz runter - zumindest nicht zu Fuss...

[album]2510[/album]

Auch Leon ist begeistert von der Wanderung, sein Traum, endlich mal hier lang zu wandern, hat sich nun schneller erfüllt, als er noch vor einem Monat dachte.

[album]2511[/album]

Nun endlich können wir auch zur anderen Seite runter schauen, in das eigentliche Priorat...

[album]2512[/album]

Der Anschlussblick rechts vom Bild davor - natürlich geht es nun auch darum, zu zeigen, was wo ist, wir sehen von hier aus fast über das gesamte Priorat, herrlich!

[album]2513[/album]

Inzwischen haben wir schon wieder einiges an Höhe verloren, hier blicken wir noch mal zurück zum Punta de l´Abella oder zum Punta del Llorito, ich kann nicht mehr genau sagen, welcher der beiden Berge das nun genau ist.
Aufgrund des breiten Weges, der unterhalb auszumachen ist, würde ich auf letzteren tippen.

[album]2514[/album]

Und erneut entdecken wir einen Überhang, in den etwas reingebaut worden ist, ein Haus oder zumindest eine Scheune.

Dann geht es immer mehr bergab, bis wir - sogar schneller als gedacht - wieder an unserem Ausgangspunkt angelangt sind.

Duschen, umziehen, eine Kleinigkeit essen und dann wollen wir noch einmal los, mit dem Auto allerdings.
Beste Grüße

Torsten

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Einmal ins Priorat und zurück - Fira 2014 - 30.04.2014 (13)

Beitrag von thvins »

Wir fahren mit "Anlauf" und im 1. Gang mit voller Kraft den steilen Berg hoch, zu zögerlices Gasgeben hat zur Folge, dass man hier stehen bleibt. Trotz des Umstandes, dass man diesen steilen Abschnitt seit dem letzten Jahr befestigt hat... Der Weg nach Cabacés bleibt abenteuerlich, auch wenn es nach dem ersten steilen Stück bergan nur noch nach unten geht. In einer Haarnadelkurve entdeckt Leon deutlich weiter unten ein hinauf - schnaufendes Fahrzeug und wir wissen, wenn wir nicht hier warten, bis der an uns vorbei ist, gibt es riesige Schwierigkeiten - für beide Fahrzeuge...

Zunächst fahren wir bis nach La Vilella Baixa, ein paar Lebensmittel brauchen wir noch, auch das Brot ist fast schon wieder alle. Dieses Mal hat der "Dorfkonsum" geöffnet - und Brot gibt es auch noch. Und eine schöne Schale frischer Erdbeeren, die wir gleich draußen auf der Bank sitzend vernaschen.

Dann müssen wir retour nach Cabacés, beim Celler Lo kommen Leute aus dem Gebäude, ich halte natürlich an wegen einer Kontaktaufnahme, aber das sind nur Bauarbeiter, der Keller ist weder fertig noch bezogen. Und was sagen können sie uns auch nicht wirklich. Also weiter nach Cabacés, wo wir mit Fernando von Miro Cubells verabredet sind.

Dieses Mal habe ich für Fernando etwas zum Probieren dabei. Holger und Katrin, die "Eltern des Gourmet-Katers" haben fleißig mit dem Olivenöl experimentiert, welches sie von mir bekommen haben.
Die beiden pflegen einen großen bäuerlichen Kräutergarten und bieten dann ihre eigenen Produkte damit an, diverse Sorten süßen und herzhaften Brotaufstrich, verschiedene Gewürzsalze (die ich persönlich besonders mag), Essig, Senf, Liköre und nun eben auch Kräuteröle. Als Basis dafür dient das Olivenöl von Miro Cubells.

Die beiden haben mir extra ein Päckchen mit kleinen Probeflaschen geschickt, die wir nun gemeinsam verkosten wollen...
"Olive und Rosmarin", der Rosmarin-Geschmack ist eher dezent, was aber sicher am Rosmarin aus Sachsen-Anhalt liegt. Fernando meint, mit Rosmarin aus dem Montsant würde es viel intensiver... Da hat er recht, aber wie sollen die beiden zu wildem mediterran gewachsenen Rosmarin in Sachsen Anhalt kommen? Da haben wir sie wieder, die Terroir - Diskussion...

"Olive und Basilikum", das ist schon deutlich aromatischer und macht uns mehr Spaß.

"Olive und Zitrone", wohl nichts für den spanischen Markt..., Fernando verzieht das Gesicht, deutlich zu viel Zitrone, aber ich weiß, dass genau das einer der Renner der Hintzes ist... - der deutsche Geschmack ist da doch etwas anders, natürlich erschlägt die Zitrone das Öl und eine etwas bittere Note kommt vom Zitronenabrieb sicher noch hinzu. Die bittere Note wiederum gefällt Fernando sogar, aber er schlägt statt weniger Zitrone vor, es gleich mal mit Orange zu probieren. Und vielleicht sogar die bitteren Zierorangen - Schalen nehmen, die ja Vorlage für die engliche Orangenkonfitüre ist.

Bei den folgenden ist Fernando hocherfreut, hier passe alles bestens zusammen, die Kräuter unterstreichen das Öl und das Öl die Kräuter, wie er sagt... Auch mir gefallen diese Kompositionen sehr gut: "Olive und Wildkräuter", "Olive und Hexenkräuter" und "Olive und Bärlauch".

Die beiden letzten Kreationen sind eher Dressing als Öl, es sind eher komplette Soßen oder Marinaden, während Fernando damit weniger zurecht kommt, gefallen mir die Sachen durchaus in ihrer Komposition. Es handelt sich hier um ein "Grünes Chili-Öl" und "Piri-Piri-Öl", wobei Öl natürlich fast schon falsche Vorstellungen weckt, gerade letzteres hat sicher einen eher geringen Öl - Anteil. für Fernando verlangt es nach zusätzlichem Öl und wir probieren es aus, tatsächlich, dann wird es noch besser...

Was Fernando erfreut, ist, dass hier Handarbeit durch Handarbeit veredelt wird, dass die Philosophie stimmt, kleiner Erzeuger arbeitet mit hochwertigen Zutaten aus eigener Herstellung und nutzt ein ebenso gefertigtes Olivenöl als Grundprodukt... Wer sich dafür mehr interessiert, der schaue unter http://www.gourmieze.de nach.

Seine Frau wird später auch noch davon probieren, wenn sie aus dem Laden kommt. Wir aber wollen vor dem Dunkelwerden wieder auf unserem Biwakplatz sein.

Wir werden von zwei jugendlichen Kletterern angesprochen, ob wir den Weg zum Biwakplatz kennen und wir sagen, sie sollen uns einfach nur folgen, aber auch mutig und beherzt fahren und dann geht es los - oje, uns folgt ein riesiges Wohnmobil. Na, ob das gut geht?
Aber sie folgen uns mutig. Es sind sechs junge Leute, die sich allesamt in Andorra kennengelernt haben, wo sie als Animateure und Skilehrer die zu Ende gegangene Saison gemeinsam gearbeitet haben. Bevor sich ihre Wege trennen - einige gehen in ihre südamerikanische Heimat zurück, die anderen werden versuchen, über den Sommer in den Pyrenäen zu arbeiten, als Kletteranimateure z.B. - wollen sie noch ein paar Tage hier gmeinsam wandern, klettern und das Leben genießen. Natürlich interessieren sie sich auch für die stattfindende Fira und dessen Verkostungsprogramm...

So sind wir an diesem Abend nicht alleine, auch die anderen, die uns entgegenkamen, als wir runter fuhren, sind auf dem Platz... - Richtig, morgen ist ja auch der 1. Mai, sprich Feiertag... Die "Andorraner" singen zwar mal ein wenig, aber insgesamt ist es ruhig und angenehm, der Platz ist auch groß genug. Und es sind Leute mit ähnlichem Anspruch an die Naturnutzung.

Wir laben uns an den 2006ern - inzwischen haben wir nur noch von den besten Weinen etwas übrig, wie vom Osmin, dem L´Obila, dem Noster... - so ein paar Sachen wird auch Klaus-Peter dann morgen Abend noch kosten können. er sollte inzwischen auch unterwegs sein...
Beste Grüße

Torsten

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