Der "perfekte" Wein zu Steinpilzrisotto

[bordeauxlover]

Liebe Forumianer,

meine bessere Hälfte und ich sind Freitagabend bei einem weinaffinen Gastgeber zum Essen eingeladen, wobei mir die Aufgabe zufällt, die Weinbegleitung beizusteuern. Zur Vorspeise soll es ein Steinpilzrisotto (basierend auf selbst gesuchten Steinpilzen) geben. Was Passendes dazu zu finden, ist nicht mein Problem. Ich habe den Ehrgeiz, eine "Traumkombi" unter Berücksichtigung eigener Vorlieben und meiner Weinvorräte zu finden. Als Bordeauxliebhaber denke ich natürlich als Erstes an roten Bordeaux. Aber aus welchem Anbaugebiet, in welchem Reifestadium, aus welchem Jahrgang, evtl. welches Chateau??? Ich verfüge über eine ganz gute Auswahl diverser Jahrgänge von 1982-2009 diverser Chateaux verschiedenster Gegenden des Bordelais. Roten Burgunder habe ich ganz wenig, würde aber Vorlieben des Gastgebers entsprechen. Spannend vielleicht Cabernet Franc von der Loire (Clos Rougeard, Guiberteau und Amirault wären im Angebot) - oder eher nicht? Rhonerotweine kann ich mir weniger gut vorstellen oder doch? Ein bißchen was wäre aber da. Domaine de Trevallon vielleicht? Ihr merkt schon, auf Frankreich habe ich mich ziemlich festgelegt (ca. 95 % meines Rotweinbestandes). Oder evtl. ein weißer Burgunder (Bourgogne blanc, Meursault oder Puligny-Montrachet zur Auswahl)? Oder ganz was Anderes, was ich im Zweifel nicht habe oder einfach nicht dran gedacht habe ???

Vielen Dank im Voraus!

Liebe Grüße

[weinfidél]

Ich sag's mal so...: Zu diesem Gericht gibt's bei mir ausschließlich kräftigen, gereiften Grünen Veltliner.

Gruß, Rico

Ps: Ich liebe Steinpilzrisotto!

[Weinschlumpf]

Hallo Armin,

ich würde zu einem weissen (eher cremigeren) Burgunder mit nicht zu viel Holz greifen. Vielleicht ein Puligny-Montrachet (Jg. 2004, 2007 oder 2008)?

Viel Erfolg bei der Auswahl.

Beste Grüße

Nikolai

[drysler]

Also, bei selbst gesammelten Pilzen bin ich immer etwas vorsichtig, insofern würde ich Dir raten, entweder die Vorspeise zu lassen oder gar nicht hinzugehen (war nur Spaß).
Zu einem Steinpilzrisotto würde ich ebenfalls zu einem Grünen Veltliner raten. Falls dieser nicht vorhanden, würde ich einen Chardonnay auswählen. Chardonnay ist nicht so mineralisch wie z.B. Riesling und eignet sich daher als eher neutraler Wein ganz gut zu Essensgerichten.

[Bernd Schulz]

Zur Vorspeise soll es ein Steinpilzrisotto (basierend auf selbst gesuchten Steinpilzen) geben.

Wo kann man denn Mitte Mai bei diesen Temperaturen selber Steinpilze finden?

Zu einem Steinpilzrisotto würde ich einen Weißwein trinken, und zwar einen reifen. Ein Veltliner geht sicher gut, aber auch ein oller Riesling aus einem üppigeren Jahr sollte möglich sein. Oder eben doch ein nicht zu junger Chardonnay aus dem Burgund.

Chardonnay ist nicht so mineralisch wie z.B. Riesling

Viele Grüße

Bernd

[Alas]

Hallo!

Steinpilze werden in Italien vielfach getrocknet und eignen sich gut für ein Risotto. Selbstverständlich würde sich ein Chardonnay anbieten, z.B. aus der Toskana, aber auch ein Riesling aus Norditalien oder ein Soave wären eine gute Wahl und stilecht.

Gruß

Alas

[mixalhs]

Ein Chardonnay aus dem Burgund geht immer und kann ein ganzes Menu begleiten, vielleicht mal abgesehen von dunklem Fleisch. Ich hätte aber zuerst an einen Pinot Noir gedacht, allerdings sollte der nicht zu viel Säure haben, also eher 2009 als 2010 (bei den älteren Jahrgängen kenne ich mich nicht aus). Wenn Bordeaux, dann eher mit höherem Merlotanteil und nicht zu viel Tannin. Deutliche Cassisnoten wären IMHO zum Steinpilzrisotto eher unpassend.

[Einzelflaschenfreund]

Hallo Armin,

da könnte ich mir auch einen kräftigen Grauburgunder vorstellen, z. B. einen der Lagenweine von Salwey/Baden. GV ist aber sicherlich auch nicht schlecht, damit kann man einen frischeren Kontrapunkt zum cremig-schlotzigen Risotto setzen. Oder auch ein etwas reiferer Silvaner, z. B. "L" von R. Sauer.

Meine Traumkombi wäre aber mit: Roero Arneis von Giacosa.

Viele Grüße
Guido

[olifant]

Auch ich würde sofort zu einer kräftigen weissen Cuvée aus Norditalien greiffen:
Meine persönliche Traumkombi zu Steinpilzrisotto ist ein (leicht) gereifter Besler Biank von Pojer & Sandri, ein echter gemischter Satz aus einem hoch gelegenen Weinberg im Val di Cembra.

Weisse Cuvées as dem Friaul und Julisch Venetien (Friulano, Ribolla Gialla, etc..) tun's natürlich auch, obwohl deren Charakter ein anderer ist, und last but not least, weisse Cuvées aus Südtirol, Chardonnay oder Pinot Grigio aus den Topp-Linien der guten Erzeuger.

Falls Rot, dann nur gereifte Nebbioli, bei denen das Tannin schon Richtung Todessüsse geht. (Bei Nebbiolo DOC muss man da nicht unbedingt so lange warten, Barbaresco länger und Barolo natürlich viel länger, auf die passende Reife, meine ich natürlich).

[Gerald]

Wo kann man denn Mitte Mai bei diesen Temperaturen selber Steinpilze finden?

das intensive Steinpilzaroma entwickelt sich ja überhaupt erst beim Trocknen. Ich habe das Risotto auch schon mit frischen Steinpilzen probiert, die Variante mit den getrockneten schmeckt mir aber wesentlich besser.

So gesehen Mitte Mai kein Widerspruch ...

Grüße,
Gerald