Robert Weil

Online
Kle
Beiträge: 975
Registriert: Fr 10. Dez 2010, 18:18
Wohnort: Hamburg

Re: Robert Weil

Beitrag von Kle »

Hallo Dylan,

schon als ich diesen thread entdeckte, wusste ich, dass hier nicht nur gelobt werden wird. Jedenfalls habe ich es in allen Weinforenjahren nie anders bei der Erwähnung Robert Weils erlebt. Was meinst Du wie geschockt ich war, als ich einst den deutschen Riesling auch durch Robert Weil zu schätzen begann und nachlesen musste,dass er überteuert und glattgespült sei. Ich habe das nie wirklich geprüft. Wegen den in der Tat extremen Preisen für die Basisweine verfolge ich das Gut schon lange nicht mehr. Gut kann ich mich aber daran erinnern, was mich vor über zehn Jahren begeisterte: Ein eleganter und virtuoser Ton, der mir ziemlich intelligent vorkam.
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
Benutzeravatar
dylan
Beiträge: 780
Registriert: Mo 22. Nov 2010, 16:04
Wohnort: NRW

Re: Robert Weil

Beitrag von dylan »

Hallo Kle,

vielen Dank für die tröstenden Worte. Abgesehen von den Weilschen Gutsrieslingen, die ja in der gehobenen Gastronomie omnipräsent sind, habe ich keine nennenswerten Erfahrungen mit Weil-Weinen. Vor einigen Wochen habe ich die Rheingau Spätlese 2007 trocken getrunken, ein netter Wein, nicht mehr.
Übrigens werden derzeit bei ebay immer wieder gereifte Spätlesen von Weil angeboten (meine stammen nicht daher), vielleicht für den einen oder anderen die Möglichkeit, meine Verkostungseindrücke nachzuvollziehen (oder auch nicht).

Beste Grüsse

dylan
Bernd Schulz
Beiträge: 6628
Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55
Kontaktdaten:

Re: Robert Weil

Beitrag von Bernd Schulz »

Hallo dylan,

selbstverständlich will ich niemandem nichts vermiesen! Und wenn du die 98er Spätlese zu 12 Euronen bekommen hast, hast du natürlich sehr wenig für den Namen Weil bezahlt, denn die (vermutlich eher schwächere) 99er Spätlese wird in meinem GM 01 zum Kurs von 48 DM angegeben.

Dennoch zählt Weil neben Dr. Looser in meinen Augen zu den überschätztesten und damit am Ende auch überteuersten deutschen Rieslingerzeugern. Das ist ein Betrieb, der eine ganz bestimmte, mehr als gut betuchte Klientel ansprechen will - der das Weingut betreffende Beitrag in der ersten "Fine"-Ausgabe spricht diesbezüglich Bände.

Wenn dir deine Spätlesen aus 97/98 bestens geschmeckt haben, sei dir dieses Erlebnis herzlich gegönnt! Ganz ohne Frage wird es sich bei ihnen um *sehr gute* Rieslinge gehandelt haben. Zum Ab-Hof-Kurs hätte ich sie mir weder damals noch heute gekauft, aber ich bin eben ein Pfennigsfuchser :oops: . Aber du hast deine Pullen ja besonders günstig erstanden....da relativiert sich dann unter Umständen dieses und jenes....

Beste Grüße

Bernd
Moulis
Beiträge: 1377
Registriert: Mo 9. Aug 2010, 12:22
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Robert Weil

Beitrag von Moulis »

Hallo.

Kann jemand was zur 1971er Spätlese Kiedricher Gräfenberg sagen?
Benutzeravatar
Trapattoni
Beiträge: 333
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 13:04

Re: Robert Weil

Beitrag von Trapattoni »

Moulis hat geschrieben:Hallo.

Kann jemand was zur 1971er Spätlese Kiedricher Gräfenberg sagen?


Der 1921er soll auch ganz gut sein ;)

Zur 1996er Gräfenberg Spätlese kann ich nur sagen: Eine der größten Überraschungen der letzten Riesling-Verkostungen. Fast hatte ich mich schon mehr wieder an Saar, Mosel oder auch Pfalz gewöhnt, da kommt mit dem 96er Rheingauer ein blitzsauber durchgegorener Riesling mit einer Frische wie ganz am Anfang daher. Keine Spur von Müdigkeit, Firn o.ä, kein Petrol - im Gegenteil leicht angereifte Pfirsichfrucht, Zitrusschalen, Quitte, elegant am Gaumen, perfekte Säure und ewig lang, Klasse! Am besten dekantieren - 93+ Punkte und noch Jahre haltbar. :mrgreen:
Grüße
Dieter
Die besten Vergrößerungsgläser für die Freuden dieser Welt sind jene, aus denen man trinkt.
(Joachim Ringelnatz)
Benutzeravatar
Charlie
Beiträge: 1065
Registriert: Mo 6. Dez 2010, 16:13
Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
Wohnort: Berlin, Heidelberg
Kontaktdaten:

Robert Weil 2013

Beitrag von Charlie »

Gestern gab es bei Wein & Glas in Berlin die 2013er von Robert Weil als Fassproben. Gefehlt haben das EG Gräfenberg (wegen Regeln) und die eventuellen Versteigerungsweine.

Vor allem wegen PLV wird das Weingut von Forumianern skeptisch beäugt. Selbst bin ich einerseits von den wenigen trockenen Rieslingen die mir ins Glas kamen eher enttäuscht, andererseits von den süßen Versteigerungsweinen beeindruckt gewesen. Die Fassproben der 2013er haben mir aber durch die Bank sehr gut gefallen. Nicht begeistert, aber gefallen! Sogar der QbA trocken hat richtig Geschmack und Würze und weiter auf der Leiter wird es immer besser. Alle trockenen sind deutlich süß. Gut, man könnte die Weine glatt nennen, aber seelenlos sind sie sicher nicht.
Die Preise habe ich absichtlich vollkommen ausgeblendet.

Hier meine Kurznotizen, falls Intresse besteht:
http://www.verkostungsnotizen.net/vkn_l ... he+starten

Übrigens ist der 2011er Riesling Sekt brut herrlich pikant und animierend!
Benutzeravatar
massa
Beiträge: 18
Registriert: Mo 17. Mär 2014, 22:30

Re: Robert Weil

Beitrag von massa »

IMG_352627195513686.jpeg

Hey liebe Weil Kritiker,
ich hatte im laufe des letzten Jahres das vergnügen mich um gezeigte Sammlung zu kümmern!
Auslesen von 1989-2007 und Spätlesen von 1953-2005 alle für sich grandiose Erlebnise! Viele der Weine wurden in Vertikalen verkostet.
Was Weil Wein auszeichnet ist ein unbeschreiblicher Trinkfluß mit außergewöhnlicher Lagenmineralik.
Ein Stil der manchem zu glatt ist aber ehrlich bis 1953 runter war immer Gräfenberg zu schmecken! Dass ist für mich Rheingau! Nur wenige Weingüter bringen Weine mit solch klarer Frucht hervor! In letzter Zeit tauchen ja immer mehr Spontistinker auf in dennen Gärungsfehler als Terroir verkauft werden. Für mich leider unverständlich warum so mancher sich sowas antut und dafür noch viel Geld rauswirft. Es gibt soviele Weine die einfach richtig Spaß machen und auf der suche nach dem super individuellem vergessen viele das Wein getrunken wird :) Die glücklichsten Kunden die ich habe sind die die Wein trinken und nicht die die über eventualitäten sprechen...

Beste Grüße Marcel
Benutzeravatar
Gaston
Beiträge: 1089
Registriert: Mi 15. Dez 2010, 14:53

Re: Robert Weil

Beitrag von Gaston »

Hallo,

die hin und wieder geäußerte Kritik bezieht sich hauptsächlich auf das PGV der Basisweine. Viele, mich eingeschlossen, halten eben 15 oder 17 Euro für einen Gutswein oder lagenlosen Kabinett angesichts des zwar soliden, aber nicht weiter aufregenden Inhalts für deutlich zu viel.

Da Weil aber die Weine problemlos verkauft, scheinen viele anderen diese Preise für angemessen zu halten. Das ist völlig OK, muss jeder für sich entscheiden.
Beste Grüße
Gaston
Benutzeravatar
massa
Beiträge: 18
Registriert: Mo 17. Mär 2014, 22:30

Re: Robert Weil

Beitrag von massa »

Hey der Gutswein kostet bei mir im laden 10,98€ ist mir aber ehrlich gesagt etwas zu lasch. Da trink ich lieber Weine von Neipperg die beiden Ersten Lagen Klingenberger und Neipperger Schlossberg kosten jeweils 9,98€ und sind richtige Spaßweine ! Alleding sind dass GG die Spätlesen aus dem Turmberg jnd Gräfenberg richtige Hammerweine die jeden Cent wert sind... Wenn ich überlege was so mancher minde Franzose kostet...

Beste Grüße Marcel
Bernd Schulz
Beiträge: 6628
Registriert: So 12. Dez 2010, 00:55
Kontaktdaten:

Re: Robert Weil

Beitrag von Bernd Schulz »

.. Wenn ich überlege was so mancher minde Franzose kostet...


Diese Argumentation habe ich noch nie verstanden. Meinem Kontoverwalter :mrgreen: ist es völlig egal, was so mancher Franzose kostet. Den interessiert, was qualitativ vergleichbare Rieslinge kosten. Und daraus zieht er seine Konsequenzen in punkto Weil.... :twisted:

Beste Grüße

Bernd
Antworten

Zurück zu „Rheingau“