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Weingut Ziereisen

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Burzuko

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Re: Weingut Ziereisen

BeitragMo 17. Mär 2014, 17:21

So, ich mußte beim Jaspis Gutedel unbedingt nochmal nachhaken...

Heute habe ich erfahren, dass diese Rarität (nur ca. 600 Flaschen aus 2011) aus einer Parzelle mit über 50jährigem Rebbestand besteht. Der Wein hat einen winzigen Ertrag von unter 30 hl/ha. Spontan vergoren und ausgebaut für 22 Monate in neuen Barriques, anschließend unfiltriert abgefüllt. Mineralität, Körper und Länge sollen laut den Ziereisens an einen großen Chardonnay erinnern! Ein Gutedel den es quasi so bisher noch nicht gegeben hat.

Das ist mal eine Ansage...

Achso, eine Kleinigkeit wäre da noch...Der Preis... Ab Hof soll dieser edle Tropfen bei 125€ liegen!

Gruß
George
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octopussy

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Re: Weingut Ziereisen

BeitragDi 18. Mär 2014, 23:04

Burzuko hat geschrieben:So, ich mußte beim Jaspis Gutedel unbedingt nochmal nachhaken...

Heute habe ich erfahren, dass diese Rarität (nur ca. 600 Flaschen aus 2011) aus einer Parzelle mit über 50jährigem Rebbestand besteht. Der Wein hat einen winzigen Ertrag von unter 30 hl/ha. Spontan vergoren und ausgebaut für 22 Monate in neuen Barriques, anschließend unfiltriert abgefüllt. Mineralität, Körper und Länge sollen laut den Ziereisens an einen großen Chardonnay erinnern! Ein Gutedel den es quasi so bisher noch nicht gegeben hat.

Das ist mal eine Ansage...

Achso, eine Kleinigkeit wäre da noch...Der Preis... Ab Hof soll dieser edle Tropfen bei 125€ liegen!

Wer's braucht :roll:. Aber ganz ehrlich: über 50 Jahre alte Reben sind mglw. für Gutedel besonders, für andere Rebsorten nicht gerade außergewöhnlich. Für den Wein dürfen gerne andere 125 Euro bezahlen. Für mich lassen Spirenzchen wie Gutedel in 100% neuen Barriques für 125 Euro das Weingut Ziereisen leider für die Zukunft ausfallen.
Beste Grüße, Stephan
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Bernd Schulz

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Re: Weingut Ziereisen

BeitragDi 18. Mär 2014, 23:35

Für mich lassen Spirenzchen wie Gutedel in 100% neuen Barriques für 125 Euro das Weingut Ziereisen leider für die Zukunft ausfallen.


Da schließe ich mich gerne an:Mit solchen Eskapaden diskreditiert sich ein eigentlich sehr sympathischer Winzer, den ich bislang trotz diverser Höhenflüge immer noch als auf hohem Niveau bodenständig eingeschätzt habe, bei mir nach allen Regeln der Kunst. Isse peinlich! Und sonst nixe!

Beste Grüße

Bernd
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Judo

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Re: Weingut Ziereisen

BeitragMi 19. Mär 2014, 23:40

Sorry, aber macht das die übrigen Weine des Weinguts schlechter? Auch Kuhn hat/hatte ja mal so einen 'Ausreißer' im Programm (irgendein Riesling aus der Amphore für ~100 Euro). Muss man ja nicht kaufen, deswegen den Winzer gleich zu verteufeln halte ich aber für überzogen....
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octopussy

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Re: Weingut Ziereisen

BeitragDo 20. Mär 2014, 09:28

Judo hat geschrieben:Sorry, aber macht das die übrigen Weine des Weinguts schlechter? Auch Kuhn hat/hatte ja mal so einen 'Ausreißer' im Programm (irgendein Riesling aus der Amphore für ~100 Euro). Muss man ja nicht kaufen, deswegen den Winzer gleich zu verteufeln halte ich aber für überzogen....

Grundsätzlich gebe ich dir recht. Dies ist aber schon der zweite Schritt in eine aus meiner Sicht fragwürdige Preispolitik. Der erste war die Aufteilung des Spätburgunder Jaspis in eine normale Version und eine Alte Reben Version. Für die Alte Reben Version haben Ziereisens den Preis ca. verdoppelt (von etwas mehr als 30 Euro auf 70 Euro). Der normale Spätburgunder Jaspis kostet das gleiche wie früher die alte Reben Version, stammt aber jetzt von Reben, die laut Frau Ziereisen beim ersten Jahrgang (2008) sechs Jahre alt waren.

Mir ist das Weingut Ziereisen und die Familie sympathisch und ihr Engagement für den Gutedel ist aller Ehren wert. Aber ein 100% Neuholz Gutedel für 125 Euro löst bei mir einfach nur Befremden aus :?.
Beste Grüße, Stephan
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Burzuko

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Re: Weingut Ziereisen

BeitragDo 20. Mär 2014, 18:38

Ja Stephan, was die Preispolitik der Ziereisens angeht, weiß ich auch nicht mehr so genau was ich davon halten soll...Meine "Lieblinge" Rhini, Chardonnay und Jaspis Grauburgunder sind ab Jahrgang 2010 wenn ich mich nicht irre, voll durch die Decke gegangen! Ich gönne es der Familie, keine Frage, verdient haben sie es auch aber mir sind diese abrupten Preissprünge nach oben dann doch etwas zu heftig... Trinken werde ich nach wie vor den Basis-Spätburg. und den Tschuppen, da hat sich preislich nämlich (noch) nichts verändert.
Deine Probe Pinot aus F vs. Spätburg. aus D (vielen Dank nochmal dafür!) hat mir wieder einmal deutlich zu verstehen gegeben dass nach meinem Geschmack die 30€ und mehr besser im Burgund anzulegen sind. An der Basis um 10€ ist man in Deutschland bei einigen soliden Erzeugern nach wie vor sehr gut aufgehoben. Der von Ziereisen ist eine sichere Bank. (2011 habe ich noch nicht verkostet)
Was den Jaspis Gutedel angeht,bin ich absolut bei dir. Fast 2 Jahre neues Holz für einen so zarten Wein? Oder hat dieser Gutedel wirklich so viel Saft und Körper wie ein guter Chardonnay? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen... Jedenfalls bin ich froh nachgefragt zu haben und nicht gleich blind eine Kiste geordert zu haben, dann hätte es nämlich bei uns zuhause die nächsten beiden Monate nur altes Brot und Wasser von den HWW gegeben. :D
Wenn wir bereits da oben abgekommen sind, wartet eher eine Flasche Batard-Montrachet von Bachelet-Monnot auf mich!

Gruß
George
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octopussy

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Re: Weingut Ziereisen

BeitragDo 20. Mär 2014, 18:57

Burzuko hat geschrieben:Fast 2 Jahre neues Holz für einen so zarten Wein? Oder hat dieser Gutedel wirklich so viel Saft und Körper wie ein guter Chardonnay? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen...

Hallo George,

genau die Fragen habe ich mir auch gestellt. Am Ende wird man über den Gutedel Jaspis nur etwas sagen können, wenn man ihn probiert hat. Ich fand aber schon beim Steingrüble Gutedel von Ziereisen hier und da, dass er mehr vom Ausbau (ich meine im großen Holzfass) als von der Rebsorte geprägt ist. Ich will nicht wissen, wie ein Gutedel schmeckt, der zwei Jahre in 100% neuen Barriques ausgebaut wurde.

Insgesamt finde ich es auch extrem 90er, wenn zum Rezept des hochpreisigen "Premiumweins" ein langer Ausbau in 100% neuen Barriques gehört. Im Burgund geht es gerade in die andere Richtung. Remi Jobard baut seine Meursaults laut RVF mittlerweils teils in Stockinger-Fuderfässern aus, Bachelet-Monnot experimentiert auch mit Fässern, die mehr als 228 l fassen. Bei vielen Domaines wird das Toasting und der Anteil des Neuholzes zurückgefahren. Wirklich interessant ist in dem Zusammenhang der Artikel über Meursault in der neuen RVF.
Beste Grüße, Stephan
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Créot

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Re: Weingut Ziereisen

BeitragDo 20. Mär 2014, 21:15

Das ist doch'n Scherz.

Und inkonsequent dazu. Wenn schon dann richtig: Schöne Scheibe Montrachet kaufen, die armseligen Chardonnayreben raus, schön Gutedel pflanzen, 3 mal neues Holz aus kalifornischem Mammutbaum, schöner Brilli auf die Pulle und dann für mindestens 1000 Eier in der Gutedelboutique in Moskau verscheuern. Strafe für die Krim muss sein.
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UlliB

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Re: Weingut Ziereisen

BeitragFr 21. Mär 2014, 07:47

octopussy hat geschrieben:Insgesamt finde ich es auch extrem 90er, wenn zum Rezept des hochpreisigen "Premiumweins" ein langer Ausbau in 100% neuen Barriques gehört. Im Burgund geht es gerade in die andere Richtung. Remi Jobard baut seine Meursaults laut RVF mittlerweils teils in Stockinger-Fuderfässern aus, Bachelet-Monnot experimentiert auch mit Fässern, die mehr als 228 l fassen. Bei vielen Domaines wird das Toasting und der Anteil des Neuholzes zurückgefahren.

Das Zurückfahren des Neuholzanteils bzw. die Vermeidung eines dominanten Holzeindrucks ist keineswegs auf das Burgund beschränkt. Das geschieht in Frankreich seit rund 10 Jahren zunehmend auch im Bordelais (Ausnahme: St. Emilion), mittlerweile auch im Piemont und in der Toskana. Der Siegeszug des Neuholzes gegen den Wein scheint global zu Ende zu gehen.

Nur viele deutsche Winzer haben den Trend bislang verpasst, oder - höflicher formuliert - sie verhalten sich antzyklisch :mrgreen:

Gruß
Ulli
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sorgenbrecher

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Re: Weingut Ziereisen

BeitragFr 21. Mär 2014, 22:36

ich sehe schon die anpreisungen einiger händler bildlich vor mir:

"...hier haben sich die ziereisens selbst übertroffen und sind mit ihrem gutedel in eine liga der weltweit größten weinerzeuger vorgestoßen. ein quantensprung ! ein gutedel auf dem niveau der besten weißweine der welt !
liebe kunden, legen sie sich diesen wein in den keller solange er noch zu derart günstigen preisen zu bekommen ist. für vergleichbare montrachets der domaine romanee conti und domaine ramonet zahlen sie ein vielfaches und in meiner gerade mit dem winzer durchgeführten blindverkostung waren wir sprachlos ob der unvergleichlichen qualität dieses weines. mit fug und recht lässt sich festhalten, dass es sich hier um einen der besten weinwerte dieses universums handelt. wer hier nicht zugreift wird sich schon in wenigen jahren maßlos ärgern wenn die preise -wie bereits abzusehen- in bisher noch unvorstellbare dimensionen vorstoßen werden."
Gruß, Marko.
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