Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Über 2 Tage die Reserve de la Comtesse 2000 im Glas.
Nach einem Probeschluck ab in den Dekanter. Tief dunkles Weinrot. Mittelkräftige
Nase: Kaffee, florale Noten, Tabak, Gewürze, Cassis, Kirschen & Heidelbeeren.
Dahinter dezent Minze. Legt mit Luft wunderbar zu und macht nach >1,5 Std. richtig
Spaß!
(Mittlerer bis) voller Körper, nasses Laub & Paprika, leicht herb/kernig mit
präsenten Taninnen – wird mit zunehmender Luftzufuhr eleganter, florale Noten,
frische Säure, angenehme Adstringenz, Kirschen & Brombeeren, ewig lang mit
(anfangs) dezentem bitterl im Nachhall.
2. Tag: Nasses Laub, Tabak, Gewürze, blumig, Heidelbeeren & Kirschen, sowie ein
Hauch Eucalyptus.
Druckvoll am Gaumen, würziger Cabernet mit nassem Laub & Tabak, bißchen Paprika,
Brombeeren, schöne frische Säure, sehr lang.
Noch zu jung, dieser Zweitwein deutet aber schon seine Klasse an. 90-91 P.
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
mit etwas vorsprung in der karaffe kam kürzlich zunächst 2000 leoville las cases ins glas und später am abend noch parallel 2000 montrose.
beide weine sind (wie viele 2000er) mit erwas luft erstaunlich gut zugänglich, bringen jedoch auch enormes potential für die nächsten dekaden mit.
der llc bietet nach 3 stunden in der karaffe ein enormes trinkvergnügen und verbindet auf sehr schöne weise die eleganz und tiefe eines klassischen bordeaux mit einer enormen kraft. in der nase wunderbar reife brombeer- und kirschfrucht, zedernholz, etwas mokka und tabak, am gaumen mit enorm fester struktur, massive, aber unglaublich feine tannine, sehr komplex, deutlich spürbare säure, die nach weiteren 4 stunden belüftung etwas zu sehr in den vordergrund tritt, aber vermutlich auch die grundlage für weitere 30+ jahre flaschenreife legt. lang und enorm trinkanimierend im abgang.
der montrose ist nach dem öffnen in der nase sofort da, ungewöhnlich zugänglich und hedonistisch für einen montrose. auch hier ein enorm massiver wein, enorme konzentration, noch kräftigere tannine als der llc, aber ebenso fein und nach einigen stunden in der karaffe erstaunlich weich. gegenüber dem llc spürbar weniger säure, aktuell mit noch mehr genuss zu trinken und eher auf der fruchtigen seite. hedonismus pur ! jede suche wert.
sorgenbrecher hat geschrieben:
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beide weine sind (wie viele 2000er) mit erwas luft erstaunlich gut zugänglich, bringen jedoch auch enormes potential für die nächsten dekaden mit.
der llc bietet nach 3 stunden in der karaffe ein enormes trinkvergnügen und verbindet auf sehr schöne weise die eleganz und tiefe eines klassischen bordeaux mit einer enormen kraft. ...
Das kann ich heute auf den Leoville Barton 2000 übertragen, der mir u. a. in netter
Runde ins Glas kam. 93-94 P.
Nicht ganz auf dem hohen Niveau, aber ebenfalls hervorragend Ferrand-Lartigue 2000.
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Wer davon mehr als eine Flasche im Keller hat, sollte sich eine gönnen - so wie wir gestern abend zum wunderbaren Hirschgulasch:
Ch. Giscours 2000:
Dunkle Farbe. Nase: Heidelbeere(!), dunkle Beeren und Cassis, sehr intensiv. Gaumen: Heidelbeere und Cassis doinieren anfänglich. Gleich aus der Flasche schon ein sehr zugänglicher und verdammt harmonischer Weingenuß, sehr konzentriert und noch jünger wirkend. Mit etwas Luftzufuhr (über die Stunden im Glas) kommen schöne Süße und etwas Würze hinzu. Ein wunderbarer Wein! Von mir 19 P. Man trinkt viel zu wenig 2000er. Ob die 2009er später auch so harmonisch ausfallen werden (und, vielleicht die spannendere Frage angesichts ihres derzeitigen Stadiums: auch die 2005er)?
Gruß
Uli
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We're just two lost souls swimming in a fishbowl year after year
Gestern bei unserem Weintreff u. a. Montrose 2000 im Glas. Schön antrinkbar mit
viel Luft nach oben.
Kurz dekantiert. Mittelkräftige Nase: Trüffel, nasses Laub, blumig, Tabak, Heidelbeeren.
Mittlerer Körper, seidig, dunkle Früchte, florale Noten, Trüffel, schöne Säure, ewig lang
mit fruchtigem Nachhall. Hat mit der Zeit leicht zu gemacht.
Hervorragend!
Besonders beeindruckend fand ich 2 Altweine - einmal eine erstaunlich frische Kiedricher Gräfenberg Riesling Auslese 1953 (Schloss Groenesteyn) mit Honig, Pfirsich,
Aprikosen, Mandarinen und Karamell in der Nase, was sich so am Gaumen fortsetzte. Frisch mit
dezenter Süße und sehr lang. 93-94 P.
Und dann noch ein Chambolle Musigny 1959 (Domaine Ligeret), der im Glas immer neue
Geschmackseindrücke lieferte. War nicht jedermanns Sache, ich fand den aber hervorragend.
Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
jemand hat mal geschrieben, Bordeaux ist wie nach Hause kommen oder R. Gabriel schrieb mal in einem seiner Bücher sinngemäß, Bordeaux ist wie ein schwarzer Anzug, man ist nie overdressed aber immer gut angezogen. So ähnliche Empfindungen hatte ich gestern bei einem 2000 Malescot St. Exupery, Margaux
Der Wein hat vieles, was für mich einen urtypischen linksufrigen Bordeaux ausmacht: noble Anmutung von Zedernholz und anderen edlen Hölzern, einen dezent vanilligen Barriqueeinschlag, etwas süßlicher Tabak, später auch etwas Leder. Am Gaumen zu Beginn viel Saft und Kraft! Zuerst dominiert etwas die Säure, später dann eher das Tannin, welches sehr feinkörnig ist. Der Wein ist austrainiert und fettfrei, jedoch nicht spröde. Auch am Gaumen etwas Tabak und Leder. Wird mit der Zeit komplexer. Abgang lang.
Der Wein zeigt immer noch sehr wenig Reifeerscheinungen und ist im Ausdruck klar und präzise, befreit von jeglicher unnötiger Oppulenz. Als Begleiter zu Entrecote ganz hervorragend. Hat noch eine vielversprechende Zukunft vor sich. 17,5-18 P.