MichaelWagner hat geschrieben:
1. Zwischen dem Konsum dieses Weines und einer verkürzten oder verlängerten Lebenserwartung lässt sich kein direkter kausaler Zusammenhang nachweisen.
2. Es gibt Weine mit ähnlichen Geschmackskomponenten, bei denen das Budget-Mengenverhältnis etwas mehr Richtung Verbrauchervorteil verschoben ist.
3. Die "Profis" waren aufgrund der sexy Aufmachung so geblendet, dass der Zahlendreher mit der 87 unbemerkt durchgeflutscht ist (das ist eine ganz normale männliche Schwäche. Da muss man sich auch nicht für entschuldigen).
Blasphemie...er hat "Jehova" gerufen! Ich zitiere: "Auf jeden Fall lehrt dieser Wein, was die Hand eines Star-Önologen zu zaubern in der Lage ist."
"wine is sunlight held together by water" (Galileo Galilei)
Auch eine Enttäuschung, wenn sie nur gründlich und endgültig ist, bedeutet einen Schritt vorwärts. (Max Planck)
Der wird wohl zwischen 1,4 - 1,8€ pro Liter liegen, grob geschätzt. Die Verpackung ist relativ teuer und aufwendig (bestimmt auch so um die 1,5) dann noch Transport und MwSt drauf. Und der Produzent und Edeka wollen ja auch noch was verdienen und so sind wir ziemlich schnell bei 8€.
werde ich auf jeden fall mal probieren und bin gespannt. ich will ja keine lanze für discounter brechen, aber ich finde es durchaus spannend welche weine in supermärkten ab und zu auftauchen und was sie so können.
Hallo zusammen.
Ich habe nun einige Beiträge gelesen und würde gerne meinen Eindruck äußern. Aus meiner Sicht wurde hier viel zu schnell von dem Aussehen der Flasche auf den Inhalt rückgeschlossen. Scheinbar besteht Einigkeit darüber, dass mit dem Design eine Hochwertigkeit "vorgetäuscht" werden sollte, wobei sich eben darüber streiten lässt, ob es sich wirklich um ein Vortäuschen handelt. Eine schwere Flasche mit Zinnkapsel, Glasgravour und einem geprägten Siegeletikett aus Metall; in der Tat wirkt die Flasche protzig. Daraus abzuleiten, dass das Design bereits zu teuer wäre, um noch einen guten Wein zu bieten, halte ich für völlig falsch.
Wie dem auch sei, möchte ich gerne den Wein bewerten.
Rebsorten: Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Petit Verdot
Farbe: dunkles Granatrot
Geruch: Pfeffer, Trockenfrüchten, Vanille, Heidelbeere, einen Hauch Brombeere
Geschmack: weich, rund, ausbalancierte Tanninstruktur
(Eine angenehme Komplexität und den langen Nachhall, die man seitens Edeka beschreibt, erkenne ich nicht)
Mit Bordeaux hat dieser Wein wenig zu tun. Der Abgang ist etwas zu kurz, die Säure aber dennoch lebendig. Die Süße ist sehr gut eingebunden. Aus meiner Sicht ist es, gemessen an dem Preis, ein guter Wein zu Pizza (mit Schinken) oder rotem Fleisch. Ich würde in der Regel nie auf die Idee kommen einen Bordeaux zu einer Pizza zu trinken. Bei diesem Bordeaux aber wirklich sehr passend. Mein Vater sah diesen Wein eher zu Käse gut aufgehoben. Mir hat der Wein wirklich gut geschmeckt (in Hinblick auf die Preisklasse). Grundsätzlich würde ich zwar in dieser Preisklasse des Supermarktsortiments eher einen Escudo Rojo - Baron Philippe de Rothschild aus Chile oder einen Tinto “a” 2010 Pago Ayles vom Weingut Finca Ayles (Carinena) empfehlen, aber ich kann mich den überwiegend schlechten Bewertungen nicht anschließen. Ich gebe allerdings zu, dass ich besagten Wein wohl nicht erneut kaufen werde (es sei denn, er würde für rund 5 Euro angeboten). Er hat mich zwar beim Essen durch seine wirklich gut eingebundene Süße und Struktur überzeugt, aber bei einem weiteren Glas nach dem Essen, ist der Abgang einfach zu kurz. Der Kritik seitens Eckhard Supp kann ich insofern nur zum Teil beipflichten. Dass man den Kauf dieses Weines wirklich bereut, kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, schon weil viele sehr viel teurere Bordeaux-Weine aus den Jahren 2011/2012 sehr viel weniger ausbalanciert und weniger reif wirken.
Ich möchte noch hinzufügen, dass man dem Wein nicht entgegenkommt, wenn man ihn atmen lässt. Eigentlich absolut ungewöhnlich für einen Bordeaux. Kenne so etwas eher von Spaniern. Dass es sich um keinen typischen Bordeaux handelt, darüber lässt sich ja ohnehin kaum streiten. Mit etwas Abstand muss ich sagen, dass 8 Euro tatsächlich zu hoch angesetzt sind. Überlegt man, dass ein Poggio delle Faine in jedem guten Weinladen für 8 - 12 Euro zu haben ist (damals von Paula Bosch total verrissen / aus meiner Sicht weil sie gegen den Strom schwimmen wollte) fällt es einfach schwer, diesen Wein bei einem Preis von 8 Euro zu empfehlen.
Wie auch immer: Ados schlußendliches Fazit "schmeckt nicht unbedingt nach Bordeaux und kann zum Preis von acht Euro auch nicht wirklich empfohlen werden" passt ja eigentlich nahtlos ins Bild.
na bernd, fragt sich nur in welches bild....(denn da gibts immer noch streit)
ich darf z.b. an ms erinnern: "Der ganze Auftritt signalisiert Wertigkeit: schwere Flasche mit Zinnkapsel, Glasgravour und einem geprägten Siegeletikett aus Metall. Der aufwendig gestaltete Flyer signalisiert dem Konsumenten einen “Premium Bordeaux par Excellence”, zitiert Testimonials von Parker, Andrew Jefford und Jancis Robinson. Da wurde wirklich nichts dem Zufall überlasssen. Zudem stimmen Preis und Qualität des Weins" (hervorherbungen nachträglich zugefügt)
