Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?

Von A wie Aldi bis Z wie Zielpunkt
C9dP
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?

Beitrag von C9dP »

Genau mein Reden...und warum man hier aufgrund einer anderen Meinung so dermaßen angegangen wird, habe ich von Anfang an nicht verstanden...auch oder gerade die Postings an bzw gegen Herrn Priewe!
Ich für meinen Teil muss gestehen, dass ich den (Unter-)Ton in manchen Postings schon sehr aggressiv empfunden habe!
Sorry, aber das kann ich in keinster Weise so bestätigen. Der Umgang war hier eher so, dass es breites Lob für die Stellungnahmen von Herrn Priewe gab. Zu mangelnden Umgangsformen solltest du lieber mal das von Torsten gebrachte Beispiel eines Profis bei FB heranziehen.

Das man sich an getroffenen Aussagen messen lassen muss hat nichts mit schlechter Form zu tun. Etwas zu veröffentlichen und dann Lesern nicht zuzugestehen sich auf diese Aussagen zu beziehen wäre nicht professionell, was ich aber ausdrücklich nicht auf Herrn Priewe bezogen wissen möchte. Dessen Reaktionen sind eher einem Profi entsprechend gewesen.

Ich bleibe dabei, dass ein geübter Laie sehr wohl die Qualität eines solchen Weins beurteilen kann. Und ob ich den dann mit Bordeaux - was ist übrigens typisch Bordeaux??? - vergleiche oder mit Weinen aus anderen Regionen, gerade wenn er von Profis als eben nicht typisch Bordeaux beschrieben wird ist doch wohl jedem selbst überlassen und sollte eben auch als Meinung zugelassen sein. Und ich schließe mich voll und ganz der Meinung an, dass man sich hier nicht einigen muss. Es sollte aber auch den Profis möglich sein, andere Meinung zu respektieren und nicht mit der Dauernummer wie z.B. "Ihr Freaks könnt den Wein nicht verstehen" oder "Man kann den Wein nicht mit anderen aus XY vergleichen" zu kommen.
Viele Grüße

Aloys
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innauen
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?

Beitrag von innauen »

Hallo,

ich muss heute mal den Matthias Hilse für Euch machen :mrgreen: und die Diskussion auf eine abstrakte Ebene anheben und zwar indem ich eine scheinbar ganz banale Frage stelle. "Warum trinke ich Wein?". Darauf gibt es viele Antworten, von denen ich nur drei maßgebliche herausgreifen will

1) Weil ich ein Getränk brauche
2) Weil ich ein legales Rauschmittel suche
3) weil ich mit der Wahl meines Getränks etwas ausdrücken will.

Ginge es nur darum Antwort 1 und 2 zu geben, könnte man auch zu Bier, Schnaps etc. greifen. Warum greifen aber die meisten Schreiber hier im Forum auch zu Antwort 3? Dafür hat ein französischer Soziolge eine schöne Antwort gegeben. Es geht um Habitus. Ich zitiere aus Wikipedia über Bourdieu: "Der Habitus ist ein Erzeugungsprinzip von Praxisformen und Verhaltensstrategien eines sozialen Akteurs. In Bezug auf eine der drei zentralen Strukturkategorien der Gesellschaft, auf die soziale Klasse, wird die Ausprägung des Habitus unter anderem von der Teilhabe an den gesellschaftlichen Gütern abhängig. Dabei spielen das ökonomische, kulturelle, soziale und symbolische Kapital eine entscheidende Rolle."

Alles klar :?: :!: :lol:

Das Trinken und Beschreiben von Wein dient nach Bourdieu der sozialen Teilhabe, indem durch das Trinken und Schreiben über Wein kulturelles und soziales Kapital aufgebaut wird. Oder um Descartes abzuwandeln "Ich trinke als bin ich (ein soziales Objekt)". Ich will Wein tiefer, differenzierter und facettenreicher als meine Umwelt verstehen. Damit unterscheide ich mich und bin gleichzeitig Teil von ihr und zwar ein besonderer, wegen meiner besonderen Kenntnisse.

Machen wir uns nüscht vor. Wein ist ein mythisches Getränk. In unserer Kultur nimmt Wein eine weitaus vornehmere Stellung ein als Bier oder Schnaps. Natürlich kann man es auch als seine Aufgabe verstehen, solche Denkmäler vom Sockel zu stoßen. Aber auch mit solchen revolutionären Handlungen ist man immer noch Teil der Weincommunity und lebt von ihr ganz gut von ihr (wie Stuart Pigott schön zeigt). Die Wahl des richtigen Weins ist ein Statement. Das unterscheidet uns von Gelegenheitstrinkern und soll uns auch unterscheiden.

Und darum ist der Rolland-BDX eine herrliche Provokation. Wahlweise verscherbelt er das kulturelle Kapital, das in BDX steckt an den Lebensmitteleinzelhandel oder wirbt neue Jünger. Jedenfalls erhöht er den Traffic für diesen Thread und damit für das Forum, weil weininteressierte Menschen nach Orientierung suchen (deshalb waren die Threads zu Angebotsweinen von ALDI und Co auch immer so gut bei taw besucht). Sich von den Neubesuchern nun abzugrenzen oder ihnen Brücken zu bauen sind unterschiedliche Taktiken mit dem gleichen strategischen Ziel, die Deutungshoheit über den Wein bei uns im Forum zu lassen 8-)

So. Und nun "duckundwech"

Wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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austria_traveller
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?

Beitrag von austria_traveller »

sociando hat geschrieben:angenommen, man möchte als otto normalverbraucher mal nach dem wein googeln
otto normalverbraucher googelt nicht !
otto normalverbraucher kauft und trinkt am selben Tag, ohne viel über den Wein nachzudenken.
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
Bernd Schulz
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?

Beitrag von Bernd Schulz »

Sorry, Wolf, aber wenn ich Wein trinke, geht es mir kaum um "Habitus" (darum geht es mir eventuell, wenn ich nachher in diesem Forum darüber schreibe :mrgreen: , aber schreiben ist ja noch etwas anderes als trinken :mrgreen: :mrgreen:).

Ich trinke Wein aus verschiedenen Gründen. Im Falle hochklassiger Weine wird mein Geruchs- und Geschmacksinn auf eine besonders anspruchsvolle Art gereizt und gefordert, was ähnlich viel Freude bereitet wie die sinnliche Wahrnehmung von Klängen mit den Ohren oder von Bildern mit den Augen.

Draüber hinaus trinke ich Wein so ähnlich, wie ich auch ein gutes Bier trinke oder einen hochwertigen Schinken oder Käse genieße: Er schmeckt mir einfach "lecker".

Und außerdem trinke ich - um ganz ehrlich zu sein - Wein auch der entspannenden Wirkung des Alkohols halber :oops: .

Das alles hat mit "Habitus" erst einmal wenig bis nichts zu tun. -
Und ich schließe mich voll und ganz der Meinung an, dass man sich hier nicht einigen muss.
Dieser Meinung schließe ich mich ebenfalls an. Und ich sehe beim besten Willen nicht, was eine qualitative Einschätzung mit irgendwelchen "Zielgruppen" zu tun haben soll. Wenn der Rolland von professioneller Seite mit 87 Punkten und entsprechendem verbalen Lob bedacht wird, ist das eine Wertung, die ich (ebenso wie die meisten anderen hier) einfach nicht nachvollziehen kann. Das passt - obwohl ich den Wein gar nicht so schlimm fand - nicht zu meinem persönlichen Eindruck, und zwar hinten und vorne nicht. Auf die "samtigen Tannine" bin ich - Zielgruppe hin oder her - nun mal nicht gestoßen, stattdessen aber auf eher grobe und grüne Gerbstoffe.

Der Wein ist für mich wie für etliche andere Forumsteilnehmer, die ihn probiert haben, klar schwächer, als er von diesem oder jenem Profikritiker dargestellt wird. Punkt.

Viele Grüße

Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schulz am So 5. Jan 2014, 22:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Markus Vahlefeld
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?

Beitrag von Markus Vahlefeld »

Ich gebe Bernd mal ausnahmsweise recht. :lol:

Der Habitus kommt beim Schreiben... :roll:

Ich muss aber auch sagen, dass ich mich in allerbeste wein+-Zeiten zurückversetzt gefühlt habe, als über Supermarktweine mit einer Vehemenz geschrieben wurde, die wirklich nur noch Habitus ist. Ich will hier keinem seine Meinung streitig machen, aber sowohl der Wein wie auch die über ihn schreibenden Profis/Halbprofis wurden schon sehr despektierlich behandelt. Warum nicht einfach zur Kenntnis nehmen, dass andere den Wein anders sehen, ohne sich als Gralshüter des guten und wahren Geschmacks aufzuführen. Ich fand die Entschuldigung an Herrn Priewe sehr gut, würde mir aber wünschen, dass es gar nicht zu einer Situation kommt, für die man sich entschudigen müsste. Das ist weder dieser Wein im besonderen, noch Wein als Genussfaktor im allgemeinen wert.

In dem einen Thread diskutieren wir darüber, wie wir für Profis das Forum attraktiver machen, und zeitgleich bashen wir die Profis in einem anderen Thread und tun dann überrascht, warum hier keine Profis schreiben. Hmm...

Wenn Wein kein Habitus sein soll, dann sollte er sinnlicher Genuss sein. Das, finde ich, sollten wir auch bei "schlechten" Weinen, über die wir hier schreiben, im Hinterkopf behalten. Und noch lieber wäre es mir, Weinbeschreibungen und Wertungen aus anderen Medien hier nicht in Grund und Boden zu verdammen. Es reicht doch völlig zu schreiben: "Mario Scheuermann gibt 87 Punkte. Ich gebe 79." Das Internet ist doch offen genug, abweichende Meinungen auch auf dem Medium zu diskutieren, woher sie stammen, sei es auf Facebook, CaptainCork oder dem weinreporter. Diese Medien hier - sozusagen im Schutze des Forums - zu bashen, halte ich für verfehlt.

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dyingromeo
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?

Beitrag von dyingromeo »

C9dP hat geschrieben:
Genau mein Reden...und warum man hier aufgrund einer anderen Meinung so dermaßen angegangen wird, habe ich von Anfang an nicht verstanden...auch oder gerade die Postings an bzw gegen Herrn Priewe!
Ich für meinen Teil muss gestehen, dass ich den (Unter-)Ton in manchen Postings schon sehr aggressiv empfunden habe!
Sorry, aber das kann ich in keinster Weise so bestätigen. Der Umgang war hier eher so, dass es breites Lob für die Stellungnahmen von Herrn Priewe gab. Zu mangelnden Umgangsformen solltest du lieber mal das von Torsten gebrachte Beispiel eines Profis bei FB heranziehen.

Das man sich an getroffenen Aussagen messen lassen muss hat nichts mit schlechter Form zu tun. Etwas zu veröffentlichen und dann Lesern nicht zuzugestehen sich auf diese Aussagen zu beziehen wäre nicht professionell, was ich aber ausdrücklich nicht auf Herrn Priewe bezogen wissen möchte. Dessen Reaktionen sind eher einem Profi entsprechend gewesen.

Ich bleibe dabei, dass ein geübter Laie sehr wohl die Qualität eines solchen Weins beurteilen kann. Und ob ich den dann mit Bordeaux - was ist übrigens typisch Bordeaux??? - vergleiche oder mit Weinen aus anderen Regionen, gerade wenn er von Profis als eben nicht typisch Bordeaux beschrieben wird ist doch wohl jedem selbst überlassen und sollte eben auch als Meinung zugelassen sein. Und ich schließe mich voll und ganz der Meinung an, dass man sich hier nicht einigen muss. Es sollte aber auch den Profis möglich sein, andere Meinung zu respektieren und nicht mit der Dauernummer wie z.B. "Ihr Freaks könnt den Wein nicht verstehen" oder "Man kann den Wein nicht mit anderen aus XY vergleichen" zu kommen.
Hallo Aloys,

Ich denke generell, dass man Äpfel nicht Tomaten vergleichen sollte!
Ein Wein aus dem Birdeaux muss mit den Maßstäben des Bordeaux gemessen werden...nicht denen aus Australien und nicht mit denen des Burgund.
Klar kann man in Chile, Spanien, Australien, Argentinien und Südfrankreich oder auch dem Sud-Quest andere Qualitäten, die zu ähnlichem Preis verkauft werden, finden.
Aber ist das bzw. kann das der Maßstab sein?
Ich finde nein...

Ach wenn Du dies nicht so empfindest, so fand ich den Ton gegenüber Herrn P. und einige andere Postings schon sehr "aggressiv" und über das Ziel hinaus provozierend. UlliB hat das auch in einem Posting so ausgedrückt.
Auch ich habe es klar formuliert und das -wie ich finde- tolle Rückgrad von Herrn P. hervorgehoben und wäre mir nicht sicher, ob ich an seiner Stelle genauso reagiert hätte.
Wie dem auch sei...ich denke einige von uns müssen lernen einen Blick in die -bewiesene- Realität der Weinwelt zu riskieren und die Scheuklappen abzulegen, wenn sie bei solchen Themen fundiert mitdiskutieren wollen.
Wenn es nach den Meisten hier ginge, würde Gallo wohl keine Flasche in D verkaufen. Das allerdings ca. 17 Mio. in D verkauft werden -per Anno ;-) - wird hier wohl
a) niemand wissen und
b) niemand auch nur ahnen (wollen) ;-)
Das ist aber die Realität...und da ist keine einzige Pulle Discount "Mädchen Traube", Riesling für 1,49€ vom Aldi oder auch nur 1l eines der mit über 10 Mio Liter und damit eines der meistverkauften Weine in D (Domkellerstolz...genau der Tetrapack für 0,79€ ... der Liter(!)) miteingerechnet.
Wir sprechen hier übrigens bereits vom Beginn des Premiumsegments (5-6€).
Damit muss man sich befassen um das Interesse und die Kaufreflexe des Otto Normolo Weintrinkers zu verstehen.

Was sind denn z.B. Deiner Meinung nach die entscheidenden Auslöser die beim Supermarkt-Weinkunden die entscheidenden Reflexe auslösen, einen Wein mitzunehmen??? ;)

Grüße...
weinfreudige Grüße
Christian

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dyingromeo
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?

Beitrag von dyingromeo »

Danke Markus! Sehr richtig was Du da schreibst!
weinfreudige Grüße
Christian

"Even a journey of a thousand miles starts with a single step"
Bernd Schulz
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?

Beitrag von Bernd Schulz »

Ich will hier keinem seine Meinung streitig machen, aber sowohl der Wein wie auch die über ihn schreibenden Profis/Halbprofis wurden schon sehr despektierlich behandelt.
Inwiefern? Der Wein wurde größtenteils nicht in Bausch und Bogen verdammt (ich selber kann so etwas zum Essen durchaus gut trinken und sehe lediglich unter dem Aspekt des Preises und der Ausstattung :twisted: vom Nachkauf ab), und auch den über ihn schreibenden Profis wurde mitnichten jedwede Fachkompetenz abgestritten.

Angesichts der deutlichen Diskrepanz zwischen dem Urteil der meisten Mitforumianer und der Bewertung von professioneller Seite kam die Frage nach den Gründen solcher Differenzen auf - ich halte das aber für eine mehr als legitime Frage und verweise in diesem Zusammenhang noch einmal sehr gerne auf Kles heute um 14:36 erschienenes Posting....

Alles in allem blicke ich hier auf eine ausgesprochen zivilisierte Diskussion. In TAW- und Wein-Plus-Zeiten ging es bei harmloseren Themen ganz anders zu ( einige von uns - mich selber eingeschlossen - packen sich jetzt fix an die Nase)!

Beste Grüße

Bernd
C9dP
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?

Beitrag von C9dP »

Was sind denn z.B. Deiner Meinung nach die entscheidenden Auslöser die beim Supermarkt-Weinkunden die entscheidenden Reflexe auslösen, einen Wein mitzunehmen??? ;)
Hallo Christian,

die Frage möchte ich für diesen Wein einfach mit einem eigenen Zitat beantworten:
Da soll doch der Ottonormalverbraucher in der Weihnachtszeit animiert werden mal den ganz besonderen Tropfen zu kaufen. Und woran erkennt man den als totaler Laie?
1.) Die Flasche samt Präsentation sieht teuer aus. Kostenfaktor 1
2.) Weinmagier Rolland hat ihn gemacht. Kennt man zwar nicht, aber die Werbung erklärt es ja. Kostenfaktor 2
3.) Die Weingegend ist die beste der Welt. Kostenfaktor (oder besser Margenfaktor) 3
Für die Weine, die die größten Absätze in Deutschland haben, gibt es aus meiner Sicht zwei wesentliche Kauffaktoren, die sich aber von dem Rolland oder auch den Aktionsweinen bei Aldi, Lidl... unterscheiden.

1.) Ist billig (günstig kommt mir hier leider nicht über die Lippen)
2.) Schmeckt süffig
3.) Ist billig genug, um weiterverarbeitet zu werden (Weinschorle, Bowle, Soße...)

Und was den Vergleich mit Weinen aus anderen Regionen angeht, so muss man sich da schon entscheiden. Wenn ich nur Bordeaux nehme, dann hätte der Wein bei allen!!! durchfallen müssen, da er eben kein typischer Bordeaux ist, wobei sich mir die Frage stellt, was typischer Bordeaux ist (Pauillac, Pomerol, St. Emillion??). Stelle ich aber als Verkoster fest, dass es ein doch irgendwie vielleicht ganz gut gemachter Wein ist und ich bewerte oder beschreibe ihn dann auch positiv, dann muss ich auch zulassen, dass er mit anderen gut vinifizierten Weinen dieser Welt verglichen wird, da es schlicht um die Güte des Weins aber nicht um die Authentizität geht.
Viele Grüße

Aloys
MichaelWagner
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Re: Michel Rolland bei Edeka. Na, wer traut sich?

Beitrag von MichaelWagner »

Ich habe mich jetzt hinreißen lassen, gekauft und getrunken. Mein persönliches Fazit:

1. Zwischen dem Konsum dieses Weines und einer verkürzten oder verlängerten Lebenserwartung lässt sich kein direkter kausaler Zusammenhang nachweisen.
2. Es gibt Weine mit ähnlichen Geschmackskomponenten, bei denen das Budget-Mengenverhältnis etwas mehr Richtung Verbrauchervorteil verschoben ist.
3. Die "Profis" waren aufgrund der sexy Aufmachung so geblendet, dass der Zahlendreher mit der 87 unbemerkt durchgeflutscht ist (das ist eine ganz normale männliche Schwäche. Da muss man sich auch nicht für entschuldigen).
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
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