Chablis

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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dazino
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Re: Chablis

Beitrag von dazino »

Hoi Goce

Ich habe den Wein beim Ausverkauf in der Möwe gekauft (halbe Flaschen) und finde in sehr schwach. So knapp um 80 Punkte. Meiner Meinung nach hat der seinen Zenit bereits überschritten. Mit der Frische und Fruchtigkeit eines "Chablis" hat der gar nichts gemeinsam.

Gruss
Zuletzt geändert von dazino am Do 18. Apr 2013, 12:09, insgesamt 2-mal geändert.
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Mr. Tinte
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Re: Chablis

Beitrag von Mr. Tinte »

Ich hatte eine grosse Flasche...Wie du sagst...Schwach...Mache mit dem Rest ein Risotto am Samstag...
Auf meiner Skala wären aber 80 Punkte nur dann zu vergeben wenn "fehlerhaft"...Das ist er nicht. Halt einfach langweilig. Kann mir gut vorstellen, dass die halben noch weniger bieten.
Liebe Grüsse,

Goce
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dazino
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Re: Chablis

Beitrag von dazino »

En guete!
Ich habe den Rest meines 12er Kartons auch verkocht. :oops:
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Mr. Tinte
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Re: Chablis

Beitrag von Mr. Tinte »

dazino hat geschrieben:En guete!
Ich habe den Rest meines 12er Kartons auch verkocht. :oops:
Ich hatte sogar 20 CHF dafür bezahlt...
Liebe Grüsse,

Goce
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Budi
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Re: Chablis

Beitrag von Budi »

http://budisfoodblog.wordpress.com/2013 ... rest-2005/

Dauvissat – La Forest 2005

Hier meine VKN zum Wein, mit kleinem Vorwort... ;)
Chablis war mal der große Renner, auf jeder Karte groß vertreten und nachgefragt als gäbe es nichts anderes in der Weinwelt.

Heute sieht die Vielfalt so karg aus, wie die Kalksteinhänge, auf denen der Chardonnay wächst. Ja sicher gibt es viele kleine Häuser und auch eine jüngere Generation, die wieder eifrig daran arbeitet, den Chablis bunter zu gestalten. Doch scheint es, als ob man sich in den letzten Jahren stark auf die Côte d’Or konzentriert hat und den Norden vernachlässigt.

Zwei Namen treten aber immer wieder vor: Raveneau und Dauvissat.

Beide Häuser haben es über die Jahrzehnte geschafft, kaum an Faszination und Aufmerksamkeit einzubüßen. Wenn Weintrinker auch kaum Chablis kennen, die beiden Namen sind meistens prägnant.

Dauvissat steht für klassisch traditionellen Stil, also teilweise auch Eichenholzfässern ausgebauten Weißwein. Der 1er Cru ‘La Fôrest’ ist nicht der ganz karge, mineralische Chablis, wie zum Beispiel der Montée de Tonnere von Raveneau, sondern zeigt sich recht kraftvoll aber auch mit großer Tiefe.

Im Glas zeigt der Chablis aus 2005 ein kräftiges gelb. Etwas dezenter wirkt dann die Nase, die konzentrierte aber leichte Kalkigkeit kennzeichnet.

Die große Überraschung bringt der Wein dann am Gaumen hervor. Hier würde man blind einen Riesling vermuten, durch die Säure aber auch Fruchtpräsenz. Keinen leichten oder filigranen Riesling, sondern mehr den trockenen Stil der Koehler-Ruprecht Rieslinge. Durch die Säure getragen, besitzt der ‘La Fôrest’ aber auch eine große Länge. Erst mit etwas Luftkontakt weicht die Rieslingstilistik in den Hintergrund und übergibt der mineralisch-kalkigen Seite des Chardonnays die Bühne.

getrunken im März 2013
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octopussy
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Re: Chablis

Beitrag von octopussy »

Hallo zusammen,

diese blöde Prem-Ox Hysterie macht auch nicht vor Patrick Piuze halt. Seine Weine sollen anfällig sein. Da ich diverse einfache Chablis, 1er Crus und Grand Crus im Keller liegen habe, würde mich das betreffen. Ich habe aber beschlossen, mich nicht verrückt machen zu lassen. Ganz große Klasse ist der 2009 Chablis Terroir de Chablis, der mir mal wieder zeigt, warum ich so gerne Chardonnay aus dem Burgund (inkl. Chablis) trinke. Den Grund kann ich gar nicht so gut beschreiben. Aber dieser Wein ist wirklich toll, war aber eine Einzelflasche.

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Beste Grüße, Stephan
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Panamera
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Re: Chablis

Beitrag von Panamera »

Gestern Abend im Glas:

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UlliB
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Re: Chablis

Beitrag von UlliB »

So, nach der nicht gerade überzeugenden GK-Auslese von JJ Prüm gestern Abend heute gleich der nächste Flop:

Chablis 1er Cru "La Forest" 2011 (Vincent Dauvissat) 13%Vol. Ich bin mir nicht sicher, ob der zwar (noch?) nicht dominante, aber deutlich spürbare Eindruck von "altem Möbel" und Bohnerwachs sowohl in der Nase als auch im Gaumen auf suboptimales Holz oder beginnende UTA zurückzuführen ist. Ruppige Säure gibt dem ganzen Paket dann den Rest. Unerfreulich.

Vielleicht ein Flaschenfehler, vielleicht auch nicht. Der Ruf des Erzeugers ist an sich gut. Aber auf jeden Fall ist das mal wieder ein Beispiel dafür, dass gute Weinerlebnisse einfach nicht planbar sind.

Gleich gibt es einen von der Papierform gesehen ziemlich guten roten Burgunder. Ich bin schon auf alles gefasst :evil:

Gruß
Ulli
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thvins
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Re: Chablis

Beitrag von thvins »

Hallo Ulli, da hatte ich mit meinem 2005er Chablis 1er Cru Mont de Milieu von Alain Gautheron dann wohl deutlich mehr Glück.

Der hatte alles, was einen guten Chablis 1er Cru ausmacht. Spiel, Mineralik, Komplexität bei beginnender Reife, das hat sehr viel Spaß gemacht und die Note "Exzellent " erhalten, obwohl ich nichts weiter notiert habe dazu. Ich hatte Mühe, mir noch ein Glas für Heiligabend Mittag zur geräucherten Lachsforelle aufzuheben...

Allgemein bin ich aber auch von Alain Gautheron noch nie enttäuscht worden, die guten Bewertungen im Guide Hachette kann ich oft nachvollziehen und auch das PGV stimmt. Erstmals war ich in den 90ern per Rad vor Ort, dann hab ich mich gefreut, den Winzer auch auf den Salons zu treffen. Soltest du mal auf die Agenda nehmen, wenn du nach Strasbourg fährst im Februar.

Allerdings lasse ich meine 1er Crus alle mindetsens 5 Jahre liebgen, eher länger. Das lohnt sich, stelle ich immer wieder fest.

Ich wünsch dir mehr Spaß mit dem Burgunder jetzt.
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
jetzt mit richtiger Startseite...
Weinbertl
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Re: Chablis

Beitrag von Weinbertl »

hallo,

gestern im Glas: 2008 Chablis Tete d' Or, Billaud-Simon

Dieser im Holz ausgebaute Chablis zeigt in der Nase zunächst zitrische Aromen gepaart mit schöner Mineralität. Die Zitrusaromen legen sich und wandeln sich zu gelben Früchten wie Aprikose. Nase ist gut entwickelt. Am Gaumen zunächst sehr karg und schlank, auch hier wieder mineralisch. An der Luft gewinnt der Wein an Körper und Rundungen und entwickelt nun auch am Gaumen diese Aprikosenfrucht. Mit der Zeit auch ein wenig rauchig. Die Säure ist recht prägnant und strengt beim Solotrinken schon ein wenig an. Abgang von guter Länge.

Auch wenn man hier keinen überaus komplexen Chablis vorfindet, so zeigt er für sein Geld (ca. 16 EUR) doch viel Charakter und Substanz. Ich glaube dieser Wein wird durch weitere Lagerung noch mehr Harmonie entwickeln können. Zum Solotrinken ist er (noch) nicht geeignet, aber zu klassischer Fischküche kann ich mir diesen Wein bestens vorstellen.
Grüße
Robert
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