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- Registriert: Mi 4. Dez 2013, 09:15
Permakultur bedeutet übersetzt permanent Agrikultur, also nachhaltige Landwirtschaft. Dabei geht es weniger um die Frage nach Bio oder Nicht-Bio, sondern um die Frage wie Landwirtschaft in einem kontinuierlichen Kreislauf gehalten werden kann.
Die Grundsätze der Permakultur kommen von Graham Bell, der sich wissenschaftlich mit dem Thema auseinander gesetzt hat und auch dazu publiziert hat.
Ein aktueller und starker Kämpfer für die Permakultur ist Sepp Holzer, der auch Tiere für seine landwirtschaftliche Bewirtschaftung einsetzt. Dabei denkt er weniger an den Einsatz von Pferden als Zugpferde, oder an Kühe als Mistlieferanten, sondern ganz konkret an Tiere, die von sich aus arbeiten, an Ort und Stelle. So z.B. der Einsatz von Mangalitza Wollschweinen, die den Boden pflügen oder von Schafen im Weinberg, die verantwortlich sind für die Boden- und Böschungspflege.
Konkret stellt sich die Permakultur die Frage, wer macht die Arbeit? Die Frage wird leichtfertig und schnell mit "Wir" oder "Ich" beantwortet. Dabei ist das so nicht korrekt, denn die meiste Arbeit wird heute doch wohl von Maschinen und von chemischen Mitteln verrichtet.
Graham Bell fordert in seinem Buch folgende Reihenfolge der Arbeit nicht aus den Augen zu verlieren: 1. sollte die Natur arbeiten, 2. der Mensch mit seinen Händen, 3. der Mensch mit leichten Werkzeugen, 4. der Mensch mit Maschinen und erst an fünfter Stelle sollte der Mensch die Chemie für sich arbeiten lassen.
Setzt man nun Tiere ein, kann man die Arbeit, z.B. von Herbiziden wieder der Natur übertragen was ein gigantischer Gewinn für die Nachhaltigkeit ist.
So überlege ich mir schon seit längerer Zeit, wie man den Weinberg gestalten kann, damit Tiere die Arbeit übernehmen können. Dabei ist der Zugewinn den ich heute schon habe nicht zu übersehen. Meine Arbeit verlagert sich von der Arbeit mit Maschinen auf die Arbeit mit Tieren, was eine enorme Bereicherung des Alltags darstellt. Sicher trägt der Mensch dann mehr Verantwortung, doch ist auch hier klassisch einfach wieder der Familienbetrieb gefragt und unter Familie verstehe ich dann auch die Wahlfamilie, bestehend aus Freunden, bezahlten Helfern und Rentnern, wovon diese Gesellschaft ja bekannermaßen mehr als genug hat und die gerne mit Lebendigem arbeiten, weil sie das oft von früher her noch kennen.
Überhaupt ist es erst eineinhalb Generationen her, dass wir meinen Maschinen seien die besseren Menschen in Puncto landwirtschaftlicher Arbeit.
Wer weiteres über meinen Ansatz der Permakultur im Weinberg erfahren will kann uns im Internet finden. Aktuell läuft auch eine Kampagne auf http://www.startnext.de/permakultur-wein
Wer hier ohne tieferes Wissen Einzelpunkte wegdiskutieren mag oder mit Argumentationskeulen wie "ja lohnt sich das" kommen will, dem sei gesagt, Arbeit ist Leben und wer als Winzer nicht für seine Arbeit lebt sollte gleich aufhören, Kraftfahrer werden, denn das ist er in aller Regel bereits. Wein ist ein Kulturgut und keine Supermarkt-Spagetthis für 0,29 € !
Herzliche Grüße
Ronald Linder
Weingut Winzerhof Linder
Endingen am Kaiserstuhl
Die Grundsätze der Permakultur kommen von Graham Bell, der sich wissenschaftlich mit dem Thema auseinander gesetzt hat und auch dazu publiziert hat.
Ein aktueller und starker Kämpfer für die Permakultur ist Sepp Holzer, der auch Tiere für seine landwirtschaftliche Bewirtschaftung einsetzt. Dabei denkt er weniger an den Einsatz von Pferden als Zugpferde, oder an Kühe als Mistlieferanten, sondern ganz konkret an Tiere, die von sich aus arbeiten, an Ort und Stelle. So z.B. der Einsatz von Mangalitza Wollschweinen, die den Boden pflügen oder von Schafen im Weinberg, die verantwortlich sind für die Boden- und Böschungspflege.
Konkret stellt sich die Permakultur die Frage, wer macht die Arbeit? Die Frage wird leichtfertig und schnell mit "Wir" oder "Ich" beantwortet. Dabei ist das so nicht korrekt, denn die meiste Arbeit wird heute doch wohl von Maschinen und von chemischen Mitteln verrichtet.
Graham Bell fordert in seinem Buch folgende Reihenfolge der Arbeit nicht aus den Augen zu verlieren: 1. sollte die Natur arbeiten, 2. der Mensch mit seinen Händen, 3. der Mensch mit leichten Werkzeugen, 4. der Mensch mit Maschinen und erst an fünfter Stelle sollte der Mensch die Chemie für sich arbeiten lassen.
Setzt man nun Tiere ein, kann man die Arbeit, z.B. von Herbiziden wieder der Natur übertragen was ein gigantischer Gewinn für die Nachhaltigkeit ist.
So überlege ich mir schon seit längerer Zeit, wie man den Weinberg gestalten kann, damit Tiere die Arbeit übernehmen können. Dabei ist der Zugewinn den ich heute schon habe nicht zu übersehen. Meine Arbeit verlagert sich von der Arbeit mit Maschinen auf die Arbeit mit Tieren, was eine enorme Bereicherung des Alltags darstellt. Sicher trägt der Mensch dann mehr Verantwortung, doch ist auch hier klassisch einfach wieder der Familienbetrieb gefragt und unter Familie verstehe ich dann auch die Wahlfamilie, bestehend aus Freunden, bezahlten Helfern und Rentnern, wovon diese Gesellschaft ja bekannermaßen mehr als genug hat und die gerne mit Lebendigem arbeiten, weil sie das oft von früher her noch kennen.
Überhaupt ist es erst eineinhalb Generationen her, dass wir meinen Maschinen seien die besseren Menschen in Puncto landwirtschaftlicher Arbeit.
Wer weiteres über meinen Ansatz der Permakultur im Weinberg erfahren will kann uns im Internet finden. Aktuell läuft auch eine Kampagne auf http://www.startnext.de/permakultur-wein
Wer hier ohne tieferes Wissen Einzelpunkte wegdiskutieren mag oder mit Argumentationskeulen wie "ja lohnt sich das" kommen will, dem sei gesagt, Arbeit ist Leben und wer als Winzer nicht für seine Arbeit lebt sollte gleich aufhören, Kraftfahrer werden, denn das ist er in aller Regel bereits. Wein ist ein Kulturgut und keine Supermarkt-Spagetthis für 0,29 € !
Herzliche Grüße
Ronald Linder
Weingut Winzerhof Linder
Endingen am Kaiserstuhl