
Heymann Löwenstein
Re: Heymann Löwenstein
Hier kochen heute morgen wohl die Emotionen ein wenig über. Ich finde , dass man einem Winzer eine Wandlungsfähigkeit bei seinen Weinen und bei seiner Haltung zum VDP zugestehen sollte, solange er keine kleinen Kinder frisst. Dennoch lese ich auch Bernds Ansichten gerne, da sie mir Einblicke in Zeiten geben, wo ich die Presse zum Thema Wein noch nicht verfolgt habe. Ich hätte mir eigentlich an dieser Stelle gewünscht, dass wir ein wenig unsere Erfahrungen zum Reifeverhalten von Löwenstein Weinen austauschen, da die Meinungen dazu anscheinend sehr unterschiedlich sind. Nun ist der Hase in eine andere Richtung gelaufen. 

- octopussy
- Beiträge: 4405
- Registriert: Do 23. Dez 2010, 10:23
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
- Wohnort: Hamburg
Re: Heymann Löwenstein
Ich bin zwar kein Moderator, aber wird das Thema Löwenstein nicht vielleicht ein bisschen zu heiß gegessen? Es wäre schade, wenn über diese Diskussion ernsthaft Streit entstünde und du - Bernd - dich verabschieden würdest. Ich würde deine Beiträge gerne auch in Zukunft lesen, selbst wenn sie moralinsauer wären
.
Markus, dein Standpunkt ist sachlich sicher richtig. Aber hätte man diesen nicht etwas weniger persönlich angreifend und agressiv rüberbringen können, gerade als Moderator dieses Forums?
Bernd, auch wenn du über R. Löwensteins Engagement beim VDP enttäuscht bist, schießt du m.E. deutlich über das Ziel hinaus. Kauf einfach seine Weine nicht, wenn sie dir zu hoch im Preis sind. Aber es sollte m.E. jedem Winzer frei stehen, ob er sich beim VDP engagieren will oder nicht. Und es sollte zusätzlich jedem Winzer auch frei stehen, im Laufe der Jahre mal seine Ansichten und seinen Stil zu wechseln. Da sehe ich überhaupt nichts Verwerfliches dran und erst recht keinen "Verrat". Mit unumstößlichen Dogmen sind Leute nur in den seltensten Fällen gut gefahren.
Ich werde die nächsten Tag auch mal wieder einen Heymann-Löwenstein Riesling öffnen, damit wir hoffentlich schnell wieder über Wein diskutieren können. Und das am liebsten alle zusammen!

Markus, dein Standpunkt ist sachlich sicher richtig. Aber hätte man diesen nicht etwas weniger persönlich angreifend und agressiv rüberbringen können, gerade als Moderator dieses Forums?
Bernd, auch wenn du über R. Löwensteins Engagement beim VDP enttäuscht bist, schießt du m.E. deutlich über das Ziel hinaus. Kauf einfach seine Weine nicht, wenn sie dir zu hoch im Preis sind. Aber es sollte m.E. jedem Winzer frei stehen, ob er sich beim VDP engagieren will oder nicht. Und es sollte zusätzlich jedem Winzer auch frei stehen, im Laufe der Jahre mal seine Ansichten und seinen Stil zu wechseln. Da sehe ich überhaupt nichts Verwerfliches dran und erst recht keinen "Verrat". Mit unumstößlichen Dogmen sind Leute nur in den seltensten Fällen gut gefahren.
Ich werde die nächsten Tag auch mal wieder einen Heymann-Löwenstein Riesling öffnen, damit wir hoffentlich schnell wieder über Wein diskutieren können. Und das am liebsten alle zusammen!
Beste Grüße, Stephan
Re: Heymann Löwenstein
Hallo Stephan,
100% d'accord!
Viele Grüße,
Björn
100% d'accord!
Viele Grüße,
Björn
--------------------------------------------
"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
-
- Beiträge: 801
- Registriert: Mi 8. Aug 2012, 14:29
- Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken
- Kontaktdaten:
Re: Heymann Löwenstein
olala, Ich denke jeder hatte in der Vergangenheit schonmal eine Auffassung über bestimmte Dinge, die er heute nicht mehr unbedingt unterschreiben würde. Und so lange es nur um ein paar Gramm Restzucker geht (was ich nicht unbedingt gleich als grundlegenden Philosophie- und Stilwechsel brandmarken würde) - so what?!?
wenns läuft, dann läufts. Aber bis es läuft, dauerts...
- Weinfreund
- Beiträge: 196
- Registriert: Mo 6. Dez 2010, 23:27
Re: Heymann Löwenstein
Hallo Bernd,
ich kann deine Gedanken weitgehend nachvollziehen ..
Meinen Erstkontakt mit HL bzw. seinen Weinen und Werbebotschaften in Flyerform hatte ich Ende der 80er.
Damals wurde staubtrocken als das einzig Wahre dargestellt, das ging bis zu einer trocken ausgebauten BA mit 16,9 %. Ich selber habe die Weine dann ein bisschen aus den Augen verloren, war aber erstaunt, als ich die 20xxer eher halbtrocken vorfand. Die Argumentation war glaube ich, dass mit natürlichen Hefen und niedrigen Kellertemperaturen der Wein eben nicht ganz durchgärt .. nun geht es scheinbar doch.
Sorry, für mich ist das Ganze trotz aller Sprachgewalt von HL und MK, oder viellleicht auch gerade deswegen schon ein wenig Schmu ..
Viele Grüße
Sascha
ich kann deine Gedanken weitgehend nachvollziehen ..
Meinen Erstkontakt mit HL bzw. seinen Weinen und Werbebotschaften in Flyerform hatte ich Ende der 80er.
Damals wurde staubtrocken als das einzig Wahre dargestellt, das ging bis zu einer trocken ausgebauten BA mit 16,9 %. Ich selber habe die Weine dann ein bisschen aus den Augen verloren, war aber erstaunt, als ich die 20xxer eher halbtrocken vorfand. Die Argumentation war glaube ich, dass mit natürlichen Hefen und niedrigen Kellertemperaturen der Wein eben nicht ganz durchgärt .. nun geht es scheinbar doch.
Sorry, für mich ist das Ganze trotz aller Sprachgewalt von HL und MK, oder viellleicht auch gerade deswegen schon ein wenig Schmu ..

Viele Grüße
Sascha
Re: Heymann Löwenstein
Hallo zusammen,
ich finde es sehr schade, dass die Diskussion in diese Richtung gelaufen ist. Ich selbst schreibe hier aktiv so gut wie nicht mit, lese aber fast täglich eure Beiträge und habe viel von allen, die sich hier aktiv beteiligen, erfahren und daraus gelernt. Und ganz besonders, wenn ein Thema auch einmal gegensätzlich behandelt wurde.
Ich erinnere mich an den Briefwechsel von Markus mit Richard Heymann-Löwenstein, in dem die beiden das Thema Terroir erörtert haben. Zugegebenermaßen habe ich nicht alles verstanden oder nachvollziehen können, aber es war eine überaus interessante Geschichte.
Und als ich letztes Jahr eine Weinreise an die Mosel geplant (und auch durchgeführt habe) hat mich Bernd mit so vielen wertvollen Tipps ausgestattet, dass die eine Woche eigentlich nicht gereicht hat. Es wäre außerordentlich traurig, wenn sich Bernd hier nicht mehr beteiligen würde und ich bitte Dich, Bernd, ganz herzlich, Deinen Entschluss noch einmal zu überdenken.
Ein Forum lebt von den vielfältigen Meinungen und Charakteren, auch eine Auseinandersetzung muss und kann es wohl hin und wieder geben. Aber bitte doch ohne Verluste!!!
Herzliche Grüße
Sabine
ich finde es sehr schade, dass die Diskussion in diese Richtung gelaufen ist. Ich selbst schreibe hier aktiv so gut wie nicht mit, lese aber fast täglich eure Beiträge und habe viel von allen, die sich hier aktiv beteiligen, erfahren und daraus gelernt. Und ganz besonders, wenn ein Thema auch einmal gegensätzlich behandelt wurde.
Ich erinnere mich an den Briefwechsel von Markus mit Richard Heymann-Löwenstein, in dem die beiden das Thema Terroir erörtert haben. Zugegebenermaßen habe ich nicht alles verstanden oder nachvollziehen können, aber es war eine überaus interessante Geschichte.
Und als ich letztes Jahr eine Weinreise an die Mosel geplant (und auch durchgeführt habe) hat mich Bernd mit so vielen wertvollen Tipps ausgestattet, dass die eine Woche eigentlich nicht gereicht hat. Es wäre außerordentlich traurig, wenn sich Bernd hier nicht mehr beteiligen würde und ich bitte Dich, Bernd, ganz herzlich, Deinen Entschluss noch einmal zu überdenken.
Ein Forum lebt von den vielfältigen Meinungen und Charakteren, auch eine Auseinandersetzung muss und kann es wohl hin und wieder geben. Aber bitte doch ohne Verluste!!!
Herzliche Grüße
Sabine
Re: Heymann Löwenstein
Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen!Sabine hat geschrieben: Es wäre außerordentlich traurig, wenn sich Bernd hier nicht mehr beteiligen würde und ich bitte Dich, Bernd, ganz herzlich, Deinen Entschluss noch einmal zu überdenken.
Beste Grüße
Gaston
Gaston
- Oberpfälzer
- Beiträge: 1312
- Registriert: Mi 3. Nov 2010, 19:07
- Wohnort: Deutschland
Re: Heymann Löwenstein
Schliesse mich gerne an. Kenne Bernd nun seit etwa 10 Jahren per Forum und habe auch ein gemeinsames WE an der Mosel mit ihm verbracht.Gaston hat geschrieben:Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen!Sabine hat geschrieben: Es wäre außerordentlich traurig, wenn sich Bernd hier nicht mehr beteiligen würde und ich bitte Dich, Bernd, ganz herzlich, Deinen Entschluss noch einmal zu überdenken.
@Bernd, Stay calm - setzt ja auch schöne Keile, die zu Reaktionen einladen, von wegen "Verrat" und so. Come on Bernd.
HL ändert seine Stilistik! So what? Das haben "jüngst" auch andere namhafte Winzer getan. Denke nur an Van Volxem und Kühn. Wenn damit die Weine noch besser werden, ist es mir mehr als recht. Die barocke Stilistik habe auch ich gelegentlich gemocht aber nicht auf Dauer.
Und wer nicht besser wird, fällt zurück. Ich ändere auch hin und wieder meine Meinung. Wo wäre ich, wenn ich dies nicht täte? Ich würde immer noch Teroldego aus dem Supermarkt schlürfen.

Servus
Wolfgang
Wolfgang
Re: Heymann Löwenstein
+1Gaston hat geschrieben:Dem kann ich mich nur voll und ganz anschließen!Sabine hat geschrieben: Es wäre außerordentlich traurig, wenn sich Bernd hier nicht mehr beteiligen würde und ich bitte Dich, Bernd, ganz herzlich, Deinen Entschluss noch einmal zu überdenken.
@ Markus: Das kann man auch per PN schreiben!
Viele Grüße
Aloys
Aloys
-
- Beiträge: 7162
- Registriert: Sa 11. Dez 2010, 23:55
- Kontaktdaten:
Re: Heymann Löwenstein
Um den Grund meines Ärgers noch mal kurz zu verdeutlichen:
Mit dem Weingut Heymann-Löwenstein habe ich mich früher ziemlich intensiv auseinandergesetzt. Ich habe viele Löwenstein-Rieslinge gekauft, das Weingut besucht, einen kurzen Schriftwechsel mit Reinhard Löwenstein geführt und die mediale Berichterstattung über den Betrieb aufmerksam verfolgt. In der schon angesprochenen Fernsehreihe "Lebenslininien", in der Reinhard Löwenstein auch selber ausführlich zu Wort kam, wurde das Bild eines querdenkenden Idealisten gezeichnet, eines Menschen, der nicht unbedingt die etablierten Strukturen bevorzugt(e) (den für Löwensteins damaliges Image exemplarischen Film habe ich auf VHS mitgeschnitten, so dass ich ihn bei Bedarf auch verschicken oder vorführen könnte).
Dieser Reinhard Löwenstein übernimmt dann irgendwann mehr oder minder weitreichende Aufgaben für einen Verband, der in meinen Augen die Inkarnation eines weitgehend verkrusteten Weinestablishments darstellt. Und darin sehe ich eine größere Diskrepanz zu Löwensteins früheren Vorstellungen und Idealen.
Meine Sicht auf den Winzer und den VDP ist selbstredend eine subjektive, die beileibe nicht jeder teilen muss.
Aber wenn dann ein Moderator kommt und mir erklärt, ich möge doch die Klappe halten, denn wir befänden uns in einem Weinforum und nicht in einem Weltanschauungsblog - dann fühle ich mich ganz fatal an vergangene Zeiten erinnert. An ein Forum, in welchem es von oben auch immer wieder ordentlich eins auf den Mund gab, wenn man Gedanken äußerte, die dem Chef nicht gefällig waren. Dieses Forum habe ich irgendwann (leider viel zu spät) aus guten Gründen verlassen.
Und dementsprechend ist mir auch hier erst einmal die Lust zum weiteren Mitschreiben vergangen. Wir befinden uns bei "das weinforum" nun mal, wie mir ja deutlich gesagt wurde, nicht in einem Weltanschauungsblog - aber dann reicht mir die Datenbank auch aus, um direkt weinbezogene Notizen zu veröffentlichen.
Viele Grüße
Bernd
Mit dem Weingut Heymann-Löwenstein habe ich mich früher ziemlich intensiv auseinandergesetzt. Ich habe viele Löwenstein-Rieslinge gekauft, das Weingut besucht, einen kurzen Schriftwechsel mit Reinhard Löwenstein geführt und die mediale Berichterstattung über den Betrieb aufmerksam verfolgt. In der schon angesprochenen Fernsehreihe "Lebenslininien", in der Reinhard Löwenstein auch selber ausführlich zu Wort kam, wurde das Bild eines querdenkenden Idealisten gezeichnet, eines Menschen, der nicht unbedingt die etablierten Strukturen bevorzugt(e) (den für Löwensteins damaliges Image exemplarischen Film habe ich auf VHS mitgeschnitten, so dass ich ihn bei Bedarf auch verschicken oder vorführen könnte).
Dieser Reinhard Löwenstein übernimmt dann irgendwann mehr oder minder weitreichende Aufgaben für einen Verband, der in meinen Augen die Inkarnation eines weitgehend verkrusteten Weinestablishments darstellt. Und darin sehe ich eine größere Diskrepanz zu Löwensteins früheren Vorstellungen und Idealen.
Meine Sicht auf den Winzer und den VDP ist selbstredend eine subjektive, die beileibe nicht jeder teilen muss.
Aber wenn dann ein Moderator kommt und mir erklärt, ich möge doch die Klappe halten, denn wir befänden uns in einem Weinforum und nicht in einem Weltanschauungsblog - dann fühle ich mich ganz fatal an vergangene Zeiten erinnert. An ein Forum, in welchem es von oben auch immer wieder ordentlich eins auf den Mund gab, wenn man Gedanken äußerte, die dem Chef nicht gefällig waren. Dieses Forum habe ich irgendwann (leider viel zu spät) aus guten Gründen verlassen.
Und dementsprechend ist mir auch hier erst einmal die Lust zum weiteren Mitschreiben vergangen. Wir befinden uns bei "das weinforum" nun mal, wie mir ja deutlich gesagt wurde, nicht in einem Weltanschauungsblog - aber dann reicht mir die Datenbank auch aus, um direkt weinbezogene Notizen zu veröffentlichen.
Viele Grüße
Bernd