es ging weiter zu einem der nächsten höhepunkte der priorat-reise - dem mittagessen im kultrestaurant
"la cooperativa" in porrera. das restaurant ist wie gemacht für einen weinfreak. die hauptdeko des ladens besteht aus ausgetrunkenen prioratflaschen - da ist wirklich alles dabei was rang und namen hat, farbenfroh aussieht oder sonst etwas hergibt. hinten in der ecke steht eine clos erasmus flasche, dort ein clos mogador und dort ein l'ermita - der "hochadel" des priorats also. da spürt man gleich, in diesem laden wurde schon viel spass gehabt...
wir bestellen ein leckeres drei-gänge-menue, dann gings es nur noch um den wein dazu. und jetzt kams, da schlägt torsten doch einen meiner lieblingsweine vor, den
nit de nin, und der war auch gar nicht so teuer - fast schon billiger als beim händler in deutschland (bzw. deutlich billiger!). da war die wahl schnell gemacht - der kellner und inhaber kam dann zwar und wollte eine kleine weinberatung machen, aber als torsten in angrinste und sagte wir wüssten schon sagte der kellner gleich: "na bestimmt einen nit de nin" und verdrehte lachend die augen

(muss torsten hier wohl schon öfter geordert haben).
das essen war dann auch sehr lecker (unten sieht man die tageskarte - kann man auch vergrössern) - herrlich, in diesem stimmungsvollen ambiente. der wein war erwartungsgemäss weltklasse. es war ein nit de nin 2011. grandiose prioratnacht im glas - voller eleganz, licorella schiefer und power. feminin, würzig, herrlich. sah ihn so bei 96p. die leere flasche steht jetzt vor mir denn ich habe sie mir als deko mit nach hause genommen; ein bisschen möchte man ja auch zu hause ein la cooperative ambiente haben

.
überhaupt dieser nit de nin - immer wieder bin ich von diesem wein begeistert. gerne hätte ich die winzerin hinter diesem wein, esther nin, auch kennengelernt auf der reise aber es liess sich nicht einrichten. das wäre dann der nächste kultbetrieb gewesen, den wir besucht hätten. übrigens, wenn ich die story von torsten richtig verstanden habe ist die geschichte hinter diesem wein die, dass esther bei einem anderen weingut gearbeitet hat und dann ihr "eigenes ding" machen wollte und dann immer abends nach feierabend an ihrem eigenen wein gearbeitet hat - darum heisst der nit de nin - nit heisst nacht auf katalanisch (also die nacht der esther nin). und so dürfte sich auch der mond auf dem etikett erklären lassen. und dann schmeckt der wein auch wie eine rabenschwarze, geheimnisvolle nacht - gigantisch!
ach war das eine herrliche mittagsrast...sowohl vom restaurant und essen her als auch vom wein! hier bin ich mensch, hier...
