olifant hat geschrieben:Alas, den Sauvignon Quarz kannst du in normalen Jahren sicher an die 7-8 Jahre nach Lese ohne Probleme reifen lassen, in hervorragenden Jahren sind hingegen auch 10 Jahre und mehr kein Problem - die Aromatik wird mit der Reife komplexer, zumeist ist hier keine Eile angesagt..
Jaja, danke für den Hinweis. Auf Südtirol bin ich auch schon gespannt, aber zunächst geht es noch eine Werile mit Piemont weiter.
Gruß
Alas
wat den een sien uhl is den annern sien nachtigall
Gestern Abend im Glas gehabt. Die ursprüngliche Verkostungsnotiz für den 09er passt auch auf den 2010er. Sehr aromatischer Wein, blütig, Rosen, Litschi und Kiwi, die Nase ist geprägt vom Gewürztraminer und Sauvignon. Am Gaumen ist der Wein ausdrucksvoll, extraktreich und kühl genug getrunken ein Wein für alle Fälle, der zu fast jedem Essen passt, wenn es nicht zart und sehr fein ist. der Wein wird mit zunehmender Temperatur schnell barocker und sein Gewicht und der Alkohol kommen mehr zur Geltung. im Abgang geprägt von gelber Frucht, einer gewissen Mineralik, etwas Muskatnuss, gute Länge - 89 Punkte
brandybock hat geschrieben:
olifant hat geschrieben:... vor kurzem im Glas ...
Manna 2009 IGT, Franz Haas - Montan, Cuvée Riesling und Chardonnay, mit Anteilen Spätlese Gewürztraminer und Sauvignon, unterm Schrauber.
grünl. Strohgelb, mit beginn. goldgelb. Reflexen; weisse Blüten, Holunder, Rosen, Litschi, nussige Komponenten, etw. Petrol, ... changierende Aromenpalette; am Gaumen recht seidig-stoffiger Körper, wiederum recht changierende Aromenpalette wiederkehrender Eindrücke zur Nase, dazu noch reife gelbe Früchte, mineralische Basis, pikante Säure durch Extrakt sehr schön abgepuffert, tief und komplex; langer Abgang mit verschiedensten wechselnden Eindrücken - 17+/20
Jetzt in beginnender Trinkreife und Potential für die kommenden 3 Jahre.
Dito. Hatte den 2010er vor drei Wochen im Restaurant "Gretl am See" am Kalterer See an der Südtiroler Weinstraße zur Vorspeise im Glas. Wunderbarer, fruchtiger Wein mit einer herrlichen Aromenvielfalt.
Hofstatt 2011 Weissburgunder, KG Kurtatsch - Kurtatsch
helles-mittleres Strohgelb; in der Nase Äpfel, Birnen und Zitrusfrüchte, ein Tick Zitronenmelisse; am Gaumen klare Apfel- und Birnenfrucht, dazu zitronige Noten, gut verwoben, recht stoffig, minimaler Schmelz, mineralische Anklänge, gute straffe Säure, balanziert und harmonisch; mittellanger - langer Abgang korrespondierend zum Gaumen, minimaler Schmelz, sehr harmonisch mit angenehmer zitronig-melissiger Frische- 16,5-17/20 op
Über viele Jahre hat mitr der Hofstatt Weissburgunder der Kurtatscher Genossen, ebenso wie andere Weisse aus diesem Hause, nur wenig entsprochen. Inzwischen hat sich dies geändert. Toller Südtiroler Weissburgunder, empfehlenswert.
Die Weine der KG Kurtatsch habe ich bei unseren häufigen Südtirol-Besuchen immer links liegen lassen wegen des anderweitigen tollen Angebots. Während unseres Aufenthalts, der leider gestern endete , war der Hofstatt aber in unserem Hotel im Offenausschank glasweise zu bekommen und ich habe ihn genau wie du sehr gemocht. Die Frische ist beispielhaft.
Sehr gelungen ist aktuell auch der Cabernet Sauvignon Freienfeld, der nach dem 5-Gänger jeweils noch in unseren Gläsern landete und da mit würziger Frische auftrumpfte und trotz der Brutofenhitze nach einem zweiten Glas rief.
... und auch ein paar Weisse kamen unter die Lupe, bzw. erlagen meiner Versuchung
Zunächst nochmals der Feldmarschall von Fenner 2008, Tiefenbrunner, den ich vor einem 3/4 Jahr zuletzt im Glas hatte
helles mittleres strohgelb; blumig-fruchtig kristallklare aromatische Nase ohne jeglichen Schwulst, im Hintergrund dezant mineralisch-kalkige Anklänge, dazu eher dunkelfrucktige-gemüsige Noten, Anklänge an Petrol; am Gaumen annähernd mittlere Stoffigkeit, kristallklare subtile floral-fruchtige Aromatik (ohne eindeutige Muskateller-Typizität) - das geht eher Richtung gereifter Riesling, mit dezent mineralischen und noch minimalhefigem Hintergrund, perfekte Säurebalance, tief; langer animierender subtiler Abgang auf sauberste Frucht- 17,5/20 op
An der Qualität ändert sich primär nichts, die ist vorhanden - was mich bei einer Flasche 'unterm Schrauber' eher wunderte war, dass der Wein innerhalb knapp 9 Monaten gereift ist, als wären 2-3 Jahre dazwischen. Schrauberfehler?
Gut, 2008 in weiss sind/werden nicht so die Langstreckenläufer, aber trotzdem!
Berg Riesling 2010, Ignaz Niedrist - Girlan
helles Strohgelb; vorallem mineralische Noten, dazu weisser Pfirsich, frisch; am Gaumen recht stoffig, Aromatik ähnlich der Nase mineralisch, Frucht subtil, sofern als solche wahr zu nehem im Hintergrund, mit mehr Luft auch mehr Frucht, gute tragende Säure, sehr schön ausbalanziert, in gewisser Art auch 'rund'; mittellanger-langer recht verwobener, sich entwickelnder Abgang mit angenehmen Säurezug - 16,5/20 op
Sehr schöner Riesling aus Südtiroler Gefilden. Sehr harmonisch mit Lauch-Thunfisch-Pasta als Essensbegleiter.
KG Schreckbichl, Pinot Grigio "Puiten" 2011
In der Nase kräftig-aromatisch, frisch gepresster Apfelmost, gelbe Melonen, Birne, Lydhee. Im Geschmack die gleichen Aromen, cremig, stimmige Säure, im Abgang etwas alkoholisch (14%).
Ein kräftiger, aber recht schöner Grauburgunder, wäre die leichte Alkoholnote im Abgang nicht, wäre er noch besser. Die Säure hält den Wein zusammen, er wird dadurch nicht zu fett und breit.
das ist genau was ich an den 2011er so mag - satte Frucht und tolle Säure.
2010 ist im Vergeich sicher eleganter (und einige Weisse werden sich klasse entwickeln), aber selten machten junge Weisse einen derart hedonistischen Spass wie die 2011er.
für die, die es intressiert, einige Notizen zu in letzter Zeit getrunkenen Weinen ...
KG Tramin, Weißburgunder Moritz 2011:
In der Nase typische Weißburgundernoten, weiße Blüten, helle Früchte, apfelig, fast auch etwas schweißig. Im Mund dann Schmelz, süße, hellfruchtige Noten, weiße Blüten, relativ deutlicher Bitterton, mit Erwärmung fast so etwas wie Fleischbrühe. Eigenartig, ist nicht so mein Fall. Beeinträchtigung durch Kork kann nicht sein, da Glasverschluß.
Manincor, Moscato Giallo 2011 (trocken).:
Im Geruch pfeffrige, muskatige Noten, etwas Rosen, Aprikosen und exotische gelbe Früchte. Im Mund gelbe Frucht, leicht pfeffrig, Rosenblüten, schöne Säure, cremig.
Schönes Mundgefühl, schön zu trinken.
Erste + Neue, Kaltern, Moscato Giallo Barleit tr. 2011: Im Geruch typische Muskatellernoten, Rosenblüten, sehr intensiv und fast etwas parfümiert, Holunderblüte und zerrieben Blätter schwarzer Johannisbeeren. Im Mund relativ trocken, auch hier die zerriebenen Blätter schwarzer Johannisbeeren, nicht so parfümiert wie im Geruch. Wirkt insgesamt aber etwas karg.
Muskateller trink ich ja nicht oft, ab und zu kommt es halt vor... Bei den beiden obigen hat der Manincor ganz klar die Nase vorn. Er wirkt "süßer", cremiger, stimmiger, obwohl er das von den Werten her gar nicht sein muß, die weiß ich jetzt aber nicht auswendig. Ich nehme an, dass dies vom Ausbau im Holz kommt, die Textur wirkt dadurch ganz anders. Der Barleit von der Ersten + Neuen kommt aus dem Stahltank, hier fehlt mir etwas die bei diesen Bukettsorten nach meinem Geschmack erforderliche "Süße" bzw. Cremigkeit, Schmelz.
schade, dass der WB Moriz '11 bei dir diesen 'Fehlton' (- Fleischbrühe, hatte ich bei WB bis dato noch nicht - oder sollte dies auf radikal schnelle Alterung schliessen lassen? -) aufweist. Hatte ich bisher nicht, aber 1 oder 2 Flaschen sollte ich noch zum Abgleich haben, falls sich da was zeigt, werde ich berichten.
Goldmuskateller / Moscato Giallo - auch bei mir eine eher seltene Gattung von Wein die sich in meinen Keller nur sporadisch verirrt. So zur Zeit der Goldmuskateller 2012, Baron Widmann - Kurtatsch, dass ist aber ein Stahltank-Exemplar, mit einer schönen klaren, eleganten, teilw. fast kristallin-fragilen Frucht - sicher weniger ein Wein zum Essen, dafür ein sehr guter -gut gekühlter- Apéro.
Im Stil dem Manincor ähnlicher dürfte der Moscato Giallo von Franz Haas liegen, wird zwar auch im Stahltank ausgebaut, bleibt jedoch fast ein halbes Jahr auf der Feinhefe, und bekommt dadurch nochmals einen anderen Touch.
Was ich gestern zu einem Steckerlfisch-Makrele an Aromasorte im Glas hatte, kannte ich in dieser Ausprägung bis dato noch nicht. Cuvée Corona 2012, Ansitz Kränzlhof (Graf Pfeil) - Tscherms, eine Cuvée aus 20% Gewürztraminer und 80% Weissburgunder. Was soll ich sagen, das war wie ein Gewürztraminer, der sich annähernd leicht un beschwingt trinken liess wie ein knackiger Sauvignon Blanc.
mittleres Strohgelb mit grünl. Reflexen; in der Nase, aber im Vergleich zu reinsortigen Exemplaren fast schon zurückhaltend, Rosen, Litschi, usw., dazu im Hintergrund etwas Nuss und Heuwiese; am Gaumen stoffig ohne zu erschlagen, wiederum eine 'flüssige' Gewürztraminer-Aromatik mit Rosen und exotischen Fruchtkomponenten, im Hintergrund eine Gewisse mineralische Salzigkeit, angenehmer Schmelz, schöne harmonische Säure, angenehme Tiefe; langer Abgang korrespondierend zum Gaumen - 17/20 op