Österreich 2013

[dyingromeo]

Hallo Gerald,

das ist leider nicht ganz richtig!
Deutschland ist der mit Abstand wichtigste Exportmarkt für Ösi-Wein!!! Es werden jährlich ca. 45.000.000 Liter nach D exportiert (von roundabout 65.000.000l Export)
Danach kommt dann erstmal gaaanz lange nix!
Ich glaube wichtig sind noch die Schweiz, Finnland und die USA (ca. 1,7 Mio Liter )

Wenn Deutschland hustet ist Österreich krank
Absätze sollen hierzulande von 2010 auf heute (angeblich!?! es gibt hierzu -vielleicht aus gutem Grund- keine offiziellen Zahlen einzusehen!) fast zweistellig gesunken sein...

Vielleicht hat jemand ja fundiertere Zahlen wie die Meinen???

[Gerald]

Hallo Christian,

ich kann auch nur auf die Zahlen der ÖWM zurückgreifen, z.B. hier:

http://www.oesterreichwein.at/news-medi ... t-1993/43/

("Download Export akutelle Zahlen Juni 2013" für das PDF anklicken).

Sieht für mich ad hoc nicht so schlimm aus, ganz im Gegenteil. Es fällt aber auf, dass der Exporterlös pro Liter nach Deutschland weitaus niedriger als in allen anderen aufgeführten Exportmärkten ist. Gerade daher sind Rückgänge in D daher vermutlich unvermeidlich. Dafür gibt es bei vielen anderen Märkten sehr erhebliche prozentuelle Zuwächse.

Natürlich kann man die Daten der ÖWM - die von der Statistik Austria stammen - hinterfragen und (wie seinerzeit Scheuermann & Supp) wortreich für manipuliert verteufeln, da sie mit der deutschen Importstatistik nicht übereinstimmen. Das kommt aber - soweit ich das verstanden habe - einfach von andere Kriterien für die Länderzuordnung.

Grüße,
Gerald

[dyingromeo]

Hallo Gerald,

die Zahlen kenne ich ja auch...und sie belegen ja meine vorgelegten Zahlen.
Es ist eine ganz einfache Rechnung, Beispiel: Deutschland - 10% = - 4.500.000 Liter!
Das ist immer noch mehr wie irgendein anderes Land auf der Welt insgesamt bezieht. Selbst wenn alle anderen Exportländer 10% Plus machen würden, bliebe immer noch eine Differenz von 2,5 Mio Litern

Es bleibt so...Österreich ist enorm abhängig vom deutschen Markt!
Da die Deutschen aber mittlerweile (weil schlicht stark besser geworden) noch stärker auf dt. Wein zurückgreifen, bleibt Österreich auf der Strecke...sie sind in ihrer Stilistik den Deutschen am Ähnlichsten und damit auch am Vergleichbarsten!

[Gerald]

Hallo Christian,

ich würde aus der Statistik herauslesen, dass über die letzten Jahre die nach D exportierte Menge (in Liter) stark zurückgegangen ist, die Umsätze aber leicht gestiegen sind - und in den anderen Märkten sogar sehr deutlich. Den 1,49-Euro-Veltliner im Discounter wird es eben immer seltener geben, ist meiner Meinung nach kein Nachteil. Ich nehme aber an, dass Ähnliches auch für deutsche Weine (Inlandskonsum) gilt, oder?

Gesamternte 2012 war übrigens laut Statistik Austria ca. 215 Mio. Liter, die 35 Mio., die nach D gehen, relativieren sich damit doch ein bisschen (auch wenn vom Gesamtexport mengenmäßig ca. 70%).

Grüße,
Gerald

[dyingromeo]

Hallo Gerald,

nach Deutschland wurden 2010 laut ÖWM eine Menge von 45 Mio Litern(!!!) exportiert!
Die Zahlen 2011 und 2012 sind ausschlaggebend.
Und ein gesunkener Absatz in Verbindung mit gesteigertem Umsatz ist auf den ersten Blick (!) zunächst immer eine positive Bilanz, da besserer Deckungsbeitrag und höherwertig verkauft wurde.
Bei genauerem Betrachten entpuppt sich das aber oft schnell als negative Tendenz, bezieht man die Preissteigerung mit ein.
Die Folgen von Preissteigerungen zeichnen sich oft erst nach 2-3 Jahren im Markt ab.

Meine vorliegenden Zahlen sind aus dem Jahr 2010 und in Deutschland hat es ordentlich gebrummt! Da war soweit auch noch alles in Butter....interessant wäre zu sehen wie die Zahlen für 2011 und 2012 bzw. das 1. Halbjahr 2013 aussehen

[sorgenbrecher]

irgendwo hatten wir das hier schon einmal, hier der beitrag von scheuermann mit zitierten zahlen des statistischen bundesamtes: http://drinktank.blogg.de/2012/05/25/im ... sterreich/

[dyingromeo]

Hallo Marko,

danke für den Link.
Fakt scheint, dass es seit Scheuermanns Bericht aus 2012 weiter bergab gegangen ist!

[Gerald]

Hallo Christian,

Und ein gesunkener Absatz in Verbindung mit gesteigertem Umsatz ist auf den ersten Blick (!) zunächst immer eine positive Bilanz, da besserer Deckungsbeitrag und höherwertig verkauft wurde.
Bei genauerem Betrachten entpuppt sich das aber oft schnell als negative Tendenz, bezieht man die Preissteigerung mit ein.
Die Folgen von Preissteigerungen zeichnen sich oft erst nach 2-3 Jahren im Markt ab.

das verstehe ich nicht ganz, denn soweit mir bekannt ist, ist z.B. der LEH beim Auslisten wegen nicht mehr passender Preise sehr schnell. Das dauert nicht Jahre ...

Aber letztendlich ist das Entscheidende der inländische Markt, wie man ja auch am Vergleich exportierte Menge zur Gesamtproduktion sehen kann. Derzeit sind österreichische Weine ja nach wie vor sehr gut angestellt. Im LEH bei Weißwein vielleicht 80%, sogar bei Rotwein ungefähr die Hälfte (subjektiv geschätzt). Wenn sich da etwas zum Negativen ändert (z.B. österreichische Weine nicht mehr "in" sind), dann schaut es tatsächlich traurig aus. Aber ein paar Prozent weniger in Deutschland sind sicherlich unerfreulich, hat aber wesentlich geringere Auswirkungen als Änderungen im Heimmarkt.

Grüße,
Gerald

[dyingromeo]

Hallo Gerald,

auch wenn ich Dich enttäuschen muss, aber so stellen sich die Dinge einfach aktuell nicht dar!
Österreichischer Wein hat im Inland sicher eine enorme Bedeutung, aber was man hört, so sind die Absätze auch dort Rückläufig...der Österreicher trinkt wohl einfach weniger Wein wie vor ein paar Jahren. Gleiches Phänomen kann man ja auch in Italien, Spanien und Frankreich sehen. Deutschland ist dagegen sehr konstant im pro-Kopf-Verbrauch.

Reguliert sich der Deutsche Markt nicht, steuert Österreich auf ein echtes Problem zu....teilweise bzw. sogar größtenteils getragen von übertriebenen Preiserhöhungen der letzten Jahre!
Das scheint Fakt und ist nicht wegzudiskutieren.

Es scheint ja nicht nur Deutschland zu schwächeln...nein auch die Schweiz hat offensichtlich "weniger" Interesse an Ösi-Wein und ist kräftig rückläufig
Skandinavien dagegen eher expansiv, allerdings ist dort der Preis noch sensibler wie hierzulande.
(habe ich nur gehört, aber keine Zahlen vorliegen!)

Ich glaube das Problem ist seriös, es wird aber versucht weitestgehend den Mantel des Schweigens darüber zu breiten.

[Gerald]

Hallo Christian,

tut mir leid, ich kann das einfach nicht nachvollziehen. Die inländische Verbrauchsstatistik zeigt auch keinen signifikanten Rückgang:

http://www.statistik.at/web_de/statisti ... 22333.html

Und dass ein paar Prozent mehr oder weniger, die nach Deutschland gehen, gleich über das Schicksal der österreichischen Weinwirtschaft entscheiden, halte ich aufgrund der vergleichsweise geringen Exportquote für etwas übertrieben.

Grüße,
Gerald