Bordeaux 2010

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Jochen R.
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von Jochen R. »

Heute zum grausamen VfB-Spiel :evil: einen sehr guten Cambon la Pelouse 2010
in Glas:
Fast schwarz mit violetten Reflexen. Nase: Wunderbare Cabernet-Aromatik:
Brombeeren & Cassis, Kirschen, dahinter etwas Minze. Nach kurzer Zeit gesellen
sich florale Noten und feiner Tabak sowie Gewürze dazu.
Mittlerer Körper, sehr würzig, dunkelfruchtig (v. a. Kirschen), kernige Tannine
(anfangs merkliches bitterl), frische Säure, mittellanger Abgang (der mit der Zeit
immer länger wird).

Viele Grüße,
Jochen
"Viele haben eine Meinung, aber keine Ahnung." (Franz Müntefering)
Bottlebinder
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von Bottlebinder »

harti hat geschrieben:Hallo Mathias,

leider habe ich nur die Bewertungen vor Abfüllung der Weine aus dem Netz gefischt. Hier seine grobe Klassifikation:

26 vins exceptionnels notés de 96 à 100 ou de 18,25 à 20
...
118 vins excellents notés de 90 à 95 ou de 16 à 18
...
Hallo Hartmut,

herzlichen Dank für die prompte Antwort. Diese Bewertungen kannte ich bereits und habe wegen dieser Moulin Haut Laroque nachgekauft. Ich hatte aber aktuell bei Live-Ex über aktuelle Nachbewertungen gelesen unter

http://www.blog.liv-ex.com/2013/02/trul ... -2010.html

Ich hatte gehofft, dass jemand die neuen Daten für die weiteren Weine auch schon kennt.
Grüße
Mathias
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innauen
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von innauen »

Hallo,

so jetzt gibt es noch die versprochenen Notizen vom "Arme-Leute-Mövenpick" in Ostberlin. Der teuerste 2010er am Tisch war der Batailley.

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und als Höhepunkt:

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Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
alfredmeinrad
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von alfredmeinrad »

Guten Morgen zusammen

Gestern Abend meinen ersten 2010 im Glas, Chateaux Cantenac Brown. Ich kann die Begeisterung von Gerstl verstehen. Sah denn Wein auf dem gleichen Niveau. Wirklich toller Bordeaux.

http://www.gerstl.ch/de/shop/produkte/r ... -4951.html
Gruss Fredi

Isch gad all wede schöö, e Fläschli ufztue!!
duhart09
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von duhart09 »

Gestern abend im Frankfurter Karstadt (Lebensmittelabteilung Perfetto):
"Bordeaux-Gourmet-Abend 2013"

Zu einem wirklich schönen Vier-Gang-Menü gab es diverse Bordeaux-Weine, wobei der klare Schwerpunkt auf 2010ern lag. Von diesen wurden Le Boscq, Grand Corbin-Despagne, Lynch-Moussas, Beauregard, du Tertre und Leo Barton zum Essen genossen. Habe zwar keine Notizen gemacht, aber für mich bleibt festzuhalten, dass die Weine nach meinem Eindruck jetzt in ihrer Fruchtphase weitaus weniger zugänglich, charmant und aromatisch sind als es die 2009er oder die 2005er waren. Im gegenteil wirkten die meisten auf mich eher etwas schroff. Lynch-Moussas und vor allem Leo Barton (mit Abstand natürlich der teuerste Tropfen) zeigten struktur und liessen Komplexität wenigstens erahnen. Der du Tertre gefiel mir in der jetzigen Form von den Weinen am besten, mit ordentlich Schwenken kamen Fruchtsüße und Margaux-Aromatik durch. Weiß auch nicht, ob sämtliche Weine doppelt dekantiert worden waren (meine das zumindest beim du Tertre beobachtet zu haben) oder nicht.

Ähnliche Veranstaltungen gibt es hier öfter mal und ich war bei meinen bisherigen Besuchen immer vom Engagement und vom Charme der Mitarbeiter angetan (und auch vom Essen). Zumal das Ganze sehr fair bepreist ist. Wermutstropfen: da immer um 20 Uhr Schluß sein muß, geht das Ganze schon um 17.30 Uhr los, unter der Woche für Berufstätige teilweise eben schwierig. Dennoch ein dicker Dank an das Team um Peter Willner!
Uli
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Trapattoni
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von Trapattoni »

Hallo zusammen,
einen Tag nach der UGCB-Verkostung im Rahmen der Prowein muss ich sagen:
Der Jahrgang 2010 ist schon sehr, sehr beeindruckend. Große Klasse in der Breite. Als Appelation für mich auch dieses Jahr Margaux ganz vorne dabei. Rauzan-Ségla etwas überbewertet, aber Brane Cantenac z.B. ist an Eleganz kaum zu übertreffen.
Natürlich auch Saint Julien wieder mit vorne und Leoville Barton war für mich der Sieger dieser Verkostung - normalerweise ein Gut, dem ich eher kritisch gegenüberstehe.
Aber auch das rechte Ufer konnte überzeugen. Clinet an dem Tag für mich 2. Sieger gefolgt von Pape Clement. Graves und Pessac-Leognan mit Licht und Schatten.
Insgesamt sah ich mit wenigen Ausnahmen fast alle präsentierten Weine zwischen 90 und 95 Punkten. Etwas kleinere Werte wie Franc Mayne oder Petit Village vom rechten Ufer machen großen Spaß und vom linken Ufer wie La Lagune sehr großen Spaß.
Ein wenig enttäuscht war ich persönlich von den Pauillacs. Ausgesprochen gelungen fand ich hier allerdings Haut-Bages Liberal.
Die nächsten beiden Unionsverkostungen werden wohl etwas schwächer besucht werden. ;)
Grüße
Dieter
Zuletzt geändert von Trapattoni am Mi 27. Mär 2013, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
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harti
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von harti »

Hallo Dieter,

vielen Dank für die Zusammenfassung. Irgendwelche Kauftips?

Grüße

Hartmut
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Trapattoni
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von Trapattoni »

harti hat geschrieben:Hallo Dieter,

vielen Dank für die Zusammenfassung. Irgendwelche Kauftips?

Grüße

Hartmut
Hallo Harti,
hab dich vermisst. :( Ich glaube, wer seinen Geschmack und seinen Kontostand kennt, kann bei 2010 keinen Fehler machen. Aber für Tipps würde ich mich an KDD wenden, Der hat die Preise und kennt das PGV besser als ich. Wir haben auch viele kleine Weine auf der Messe verkostet. Z. B. der 2. Wein von Angludet ist 2010 ebenfalls sehr interessant und der 2. von Palmer sowieso. Ich hatte den Eindruck, dass die Fachleute von den Gütern sich selbst auch insgesamt mehr auf die Zweitweine konzentrieren.
Grüße
Dieter
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duhart09
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von duhart09 »

Am Ostersamstag gab es bei uns zu einer - von meiner Frau wieder phantastisch zubereiteten Rinderlende in Rotweinsauce - zwei Lynch Bages' aus der Demi. Neben dem klassischeren Lynch Bages 2006 (siehe 2006er Thread) auch

Echo de Lynch Bages 2010:
Im Ggs. zum vorgenannten Wein haben wir uns hier nicht für's Dekantieren entschieden. Erster Eindruck, frisch im Glas: ebenfalls eine für einen so jungen Wein sehr zurückhaltende Nase. Am Gaumen viel Fruchtsüße, überraschend massiv, wenig Lynch Bages-typisch und ziemlich zu. Aber: wir haben ein Chamäleon im Glas! Innerhalb von ein paar Minuten ändert sich das Aromenspiel in der Nase. "Zigarre" behauptet meine Frau, ich entdecke eher etwas Süßliches, Pumpernickel, wenig später Werthers Echte und dann Cabernet-Aroma. Macht ja verdammt neugierig auf seine Evolution und auf den Erstwein. Wieviel Punkte? Keine Ahnung...

Also ich werde aus den paar 2010ern, die ich bisher probiert habe (bisher alles eher Cru Bourgeois-Liga), wirklich nicht so recht schlau.

Beide Weine im jetzigen Zustand definitiv lieber zum Essen als solo. Die Rinderlende ist platt, wir sind es auch - "möchtest Du jetzt lieber Käse oder Nüsse?" werde ich von meiner Lieben gefragt und bin sehr, sehr glücklich.

Österliche Grüße
Uli
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Jochen R.
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Re: Bordeaux 2010

Beitrag von Jochen R. »

duhart09 hat geschrieben:...aber für mich bleibt festzuhalten, dass die Weine nach meinem Eindruck jetzt in ihrer Fruchtphase weitaus weniger zugänglich, charmant und aromatisch sind als es die 2009er oder die 2005er waren. Im gegenteil wirkten die meisten auf mich eher etwas schroff. ...
Nach meiner inzwischen 6. Begegnung mit einem 2010er BDX drängt sich mir dieser Eindruck
mittlerweile auch auf; wenngleich ich heute feststellen muss, dass ich selten (wenn überhaupt ?)
so viele unterschiedliche Geschmackseindrücke bei einem Jungwein feststellen konnte, wie in den
letzten beiden Tagen mit Belgrave 2010:

Tief dunkles Weinrot (fast schwarz mit violetten Reflexen), schmale Kirchenfenster. Wunderbare
(anfangs mittelkräftige) „Cabernet-Nase“: Dunkle Früchte (v. a. Heidelbeeren), florale Noten und
Kaffee sowie Tabak und Gewürze. Dahinter etwas Minze und ein Hauch Fleischbrühe. Intensität lässt
mit der Zeit nach.
Mittlerer bis voller Körper, anfangs leichtes bitterl, dunkle Früchte (v. a. Heidelbeeren & Brombeeren)
ohne Ende, Gewürze und später auch florale Noten, trotz einer Ladung Tannine trinkig mit schöner Säure
& Adstringenz, sogar leicht cremig, ewig langer Abgang.

2. Tag: Nase intensiver als am Vortag: Viel Heidelbeeren (dazu auch Brombeeren und ein paar Gummibärchen),
dahinter florale/erdige Noten und ein Hauch Tabak sowie etwas Minze. Druckvoll mit floralen Noten,
dunklen Früchten & Gewürzen, schöner Abstringenz und einem langen Abgang. Harmonischer als am Vortag.
Hervorragend :!:

Viele Grüße,
Jochen
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