Selten fand ich einen CC-Artikel so lesenswert (und das liegt nicht nur an der für dieses Medium wohltuend unaufgeregten Diktion). Ob mit dem häßlichen Weinforum wir gemeint sind, will ich mal dahin gestellt sein lassen. Auch ob es der originäre Sinn und Aufgabe eines Weinforums ist, die Grundlagenarbeit zu leisten.
Meiner bescheidenen Meinung nach kommt vieles zusammen, warum der Prophet (sprich Wein) im eigenen Lande (sprich Deutschland) nichts oder wenig gilt.
1. die alte Leier, Wein hat keine Tradition und keine Reputation als Kulturgut, Weingenuss gilt als elitäres Vergnügen einer kleinen blasierten Gruppe Besserverdienender
1a. Deutschland ist ein Biertrinkerland (vielleicht klagen französische Bierbrauer ähnlich mit Blick nach Deutschland

2. die Unmenge an Bezeichnungen, Klassifizierungen, Lagen, Ordenundehrenzeichen sind für einen Verbraucher absolut verwirrend
3. Winzer werden in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, selbst die beiden in dem Artikel genannten nicht
4. deutscher Wein ist nicht sexy, jedenfalls nicht für mindestens 95% der deutschen Weintrinker, das gewisse Etwas meinen sie nur bei ausländischen Weinen zu finden
5. und nicht zuletzt die leidige Preisfrage, Wein gilt den besagten 95% als zu teuer
oder?
lieben Gruß
susa