Südburgenland / Eisenberg DAC

Neusiedlersee-Hügelland, Neusiedlersee, Mittelburgenland, Südburgenland
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Gerald
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Re: Südburgenland

Beitrag von Gerald »

Wie ich vermutet habe, ist tatsächlich der Szapary betroffen.

http://kurier.at/chronik/burgenland/han ... /4.459.958

Ein Drittel von Schiefers Anteil an dieser - meiner Ansicht zusammen mit dem Saybritz - besten Lage des Eisenbergs und damit ganz Österreichs kaputt :(

Grüße,
Gerald
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weingeist
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Re: Südburgenland

Beitrag von weingeist »

Hallo,
vielleicht kann jemand von Euch oder ein Winzer dazu etwas sagen.
KURIER-Zitat von Uwe Schiefer
„Jetzt heißt’s einmal aufräumen“, sagt der Winzer. Doch zu retten wird nichts mehr sein. Er wird neu aussetzen. Bis die neuen Stöcke soweit sind, um Trauben zu ernten, wird es mindestens drei Jahre dauern.
Gut, Weinstöcke sind tiefwurzelnde Pflanzen, was ich aber nicht ganz verstehe (vielleicht bin ich da zu naiv) ist, dass man die (nicht geknickten) Weinstöcke nicht wieder neu eingraben kann (z. B. in dem man allenfalls die Wurzeln etwas kürzt, mit dem Traktor oder Bagger eine tiefer Rinne gräbt, usw.). Ist natürlich auch arbeitsaufwändig, nur hätte ich eventuell sogar heuer noch (wenn die Verwurzelung klappt) tragende Weinstöcke.
Ist mir nur so in den Sinn gekommen, da ich vor einigen Jahren glaubte, meine alte Thujenhecke erneuern zu müssen, und eigentlich Angst vor dem Herausreißen der alten Thujenstöcke hatte. Die sind allerdings komplett leicht, samt dem ganzen Wurzelballen herausgegangen und hätten jederzeit an anderer Stelle wieder eingegraben werden können.
Liebe Grüße
weingeist
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Gerald
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Re: Südburgenland

Beitrag von Gerald »

Richtig begeistern konnte mich Krutzlers Basis-Blaufränker aus 2011 nicht, kein Vergleich zu manchen früheren Jahrgängen:

Bild

Die zusammenziehenden und bitteren Noten am Gaumen machen doch einen ziemlich rustikalen Eindruck. Vielleicht braucht der Wein noch Zeit, aber gerade der Basiswein ist vom Konzept her doch für sofortige Trinkreife gedacht (steht auch auf der Webseite des Weingutes - "Trinkreife: jetzt - 2015").

Grüße,
Gerald
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Weinzelmännchen
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Re: Südburgenland

Beitrag von Weinzelmännchen »

Ich möchte mich Gerald gleich anschließen, indem ich meine VKN des identen Weines einstelle. Wie Gerald schon ausgeführt hat, ist es der Basiswein. Auf dem Etikett ist Krutzler als Abfüller vermerkt, also nicht selbst der Produzent.

Bild

Für jene. die den Unterschied in der Stilistik zwischen den BF aus dem Südburgenland und dem Rest des Burgenlandes nicht kennen, ganz kurz der prägnanteste Unterschied erklärt: Südburgenland ist "sauer", also nix für gastritsgeplagte Noma-Gäste, dafür aber mit wunderbarer Mineralität ausgestattet; der Rest des Burgenlandes ist weicher, voller und mehrheitsfähiger. Wenn ich mir so die Einträge im Südburgenland-Thread ansehe, kann ich schon ein paar Fans der säurebetonten Rotweine ausmachen ;) ;) ;) .

Diesem Einstigeswein gebe ich 84P.
MvG
(Mit vinophilen Grüssen)

Daniel
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Gerald
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Re: Südburgenland

Beitrag von Gerald »

Hallo Daniel,
Südburgenland ist "sauer"
ich würde das vielleicht noch ein bisschen differenzieren. Meiner Meinung nach gibt es bei den BF im Südburgenland zwei verschiedene Stile, einerseits den "sauren" mit meist spannender und vielschichtiger Aromatik. Für mich sind das die Weine, die besonders die Lagen am Eisenberg so gut repräsentieren.

Dann werden oft aber auch eher säurearme, konzentrierte Weine produziert, wo vor allem Noten von Bitterschokolade und dunkle Beeren dominieren. Mich persönlich sprechen diese nicht wirklich an, es gibt aber bestimmt auch Liebhaber dieser Stilistik. Interessanterweise haben manche Weingüter beide Stile im Programm, z.B. Wachter-Wiesler mit dem Steinweg (Typ 1, siehe oben) und dem Pfarrweingarten (Typ 2 unten). Die interne Wertigkeit dürfte im Weingut auch klar sein, denn der Steinweg kostet ca. das 3-fache vom Pfarrweingarten. ;)

Grüße,
Gerald

P.S.
der Rest des Burgenlandes ist weicher, voller und mehrheitsfähiger
da würde ich den Leithaberg ausnehmen, denn da gibt es auch viele Weine in der "säuerlichen" Stilistik. Hängt also vermutlich weniger von Boden und Klima ab, sondern von der Vorstellung des Winzers, wie sich diese am besten im Wein ausdrücken lassen ...
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Weinzelmännchen
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Re: Südburgenland

Beitrag von Weinzelmännchen »

Gerald,
du hast ja mit deiner differenzierenden Aussage volkommen recht. Mir ging es aber um eine bewußt plakative Aussage für Leute, die mit burgenländischem BF noch kaum Kontakt hatten. Meine Aussage war viel mehr wie die Überschrift aus der Bild-Zeitung gedacht :oops: :oops: :oops: .
MvG
(Mit vinophilen Grüssen)

Daniel
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Gerald
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Re: Südburgenland

Beitrag von Gerald »

Meine Aussage war viel mehr wie die Überschrift aus der Bild-Zeitung gedacht
Oops, ich hoffe du hast dich nicht beim Käpt'n anwerben lassen ;) Der hat übrigens unser bescheidenes Forum in seinem aktuellen Artikel wieder einmal lobend erwähnt
Deutsche Weinforen, selbst die beherztesten, schreiben immer noch über Wein, als stehe die Analyse vor dem Saufgenuss. Nicht, dass dies schlecht wäre, denn nirgendwo wird so klar und ehrlich über Wein verhandelt, wie in Deutschland. Aber in keinem Weinforum wird der Genuss greifbar gemacht. Schon gar nicht im größten Weinforum, das so schrecklich hässlich ist.
Na ja, mit der alles überstrahlenden und international Maßstäbe setzenden optischen Gestaltung von CC kann man natürlich leicht spotten :D

Grüße,
Gerald
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austria_traveller
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Re: Südburgenland

Beitrag von austria_traveller »

Gerald hat geschrieben:Schon gar nicht im größten Weinforum, das so schrecklich hässlich ist.
Muss mich das interessieren was der MK denkt :?: :roll:
Beste Grüße
Gerhard aus Wien
m_arcon
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Re: Südburgenland

Beitrag von m_arcon »

Gestern hatte ich u.a meinen ersten Österreichischen Rotwein im Glas und war mehr als positiv überrascht.
Nachdem ich so viel Gutes über Uwe Schiefer gelesen hatte musste ich die Probe starten.

Uwe Schiefer "Blaufränkisch" 2011
(ehemals "Eisenberg")

Noten von Kirsche, Heidelbeere, etwas Leder und wilde Kräuter in der Nase.
Am Gaumen frisch & sauber und mit einer beachtlichen Eleganz ausgestattet. Wieder Kirsche, rote Johannisbeere und etwas Salz am Ende. Außerdem fahr ich persönlich total auf dieses süß-saure Säurespiel ab das dieser Wein mit sich bringt. Meinen Mittrinkern mal mehr mal weniger.

Schiefer liefert für mich hier einen unglaublich leckeren Stoff zu diesem Preis ab, der hervoragend zum Essen passt. Mir kommt spontan Lamm oder Wild in den Sinn. Für mich 92 Punkte.


Cheers
Marc
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austrianredwineblog
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Re: Südburgenland

Beitrag von austrianredwineblog »

Die letzten Tage im Glas: Wachter Wiesler BF Bela-Joska 2011 (ab Hof € 8,5)

Habe gestern den neuen Jahrgang Bela-Joska probiert, der mich wie schon Jg 2010 absolut überzeugt hat.
In der Nase durchaus zugänglich fruchtbetont (ich würde sagen eher eine 'kühle' und dunkle Beerenaromatik) und auch Anklänge der Eisenberg-Würze. Auch der von mir geliebte Hauch Pfeffer (2011 aufgrund des wärmeren Jahrgangs meiner Erinnerung nach im Vergleich zu 2010 etwas weniger stark ausgeprägt) ist wieder zu spüren. Beeren und Würze auch Gaumen unterstützt durch ausreichend Säure - grandios!
Eisenberg Fans sollten diesen Wein aus meiner Sicht jedenfalls probieren...ähnlich begeistert hat mich nur der Einsteiger BF von Uwe Schiefer in letzter Zeit (dieser kostet aber auch einige Euro mehr).

Bin gespannt ob noch jemand eine Meinung zu diesem Wein hat!

LG, Sebastian
Ich freue mich über Euren Besuch bei meinem Austrian Red Wine Blog!

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