Hallo,
vielen Dank für die vielen Tipps, kann ich gut gebrauchen, da wir am kommenden Sonntag nach Nals fahren.
Wir waren schon länger nicht mehr in Südtirol bzw. sind immer nur durchgefahren mit kleinem Stopp in Terlan zum Speck kaufen. Früher haben wir öfter Weine von der KG Andrian mitgenommen.
Ich hab mir jetzt folgendes in mein Notitzheft geschrieben, alles werd ich wahrscheinlich nicht schaffen:
KG Nals-Magreid (Punggl, Mantele, Sirmian, Galea)
KG Terlan (Winkl, Vorberg)
KG Bozen ( Lagrein, Vernatsch, Magdaler Huck am Bach, nicht Lagrein Kretzer ´11)
KG Schreckbichl (?)
Franz Haas
Weingut Pranzegg (Jakob'11 Lagrein rose)
Glögglhof (St. Magdalener, Vernatsch, Lagrein)
Tiefenbrunner Entiklar (Cuvée Anna, Grauvernatsch, Turmhof-Linie, eher kein Pinot Grigio)
Meint ihr, das passt so? Welche Weingüter soll ich machen, wenn ich nicht alle anschauen kann, weil ich auch noch wandern will?
Ich bräucht eher Weine zum Essen, mehr rote als weiße, einige dürfen auch über 10€ sein, aber die Menge würd ich gern bis zu 10€ kaufen.
Die Restauranttipps gefallen mir gut, aber hat vielleicht jemand auch Tipps für leckere aber weniger gehobenene Restaurants? Nach dem Wandern möcht ich mich nicht jeden Abend in schicke Kleidung werfen.....einmal oder zweimal schon...
Ich werd dann hinterer gerne berichten, wie es war. Das Wetter soll ja recht schön werden.
Herzlichen Dank für Eure Hilfe, ihr habt mir auf jeden Fall schon geholfen.
Kathrin
Südtirol - klein aber fein
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Re: Südtirol - klein aber fein
Hallo Kathrin,tigerluchs hat geschrieben:...
Meint ihr, das passt so? Welche Weingüter soll ich machen, wenn ich nicht alle anschauen kann, weil ich auch noch wandern will?
Ich bräucht eher Weine zum Essen, mehr rote als weiße, einige dürfen auch über 10€ sein, aber die Menge würd ich gern bis zu 10€ kaufen.
Die Restauranttipps gefallen mir gut, aber hat vielleicht jemand auch Tipps für leckere aber weniger gehobenene Restaurants? Nach dem Wandern möcht ich mich nicht jeden Abend in schicke Kleidung werfen.....einmal oder zweimal schon...
...
Kathrin
na klar passt das, aus meiner Sicht sowieso

KG Schreckbichl - klar, gehört zu den Spitzen, genauso wie KG Terlan. P.S. Die KG Andrian gehört jetzt ebenfalls zur KG Terlan - Fusion.
Franz Haas - durchprobieren im Verkostungsraum was gerade verfügbar ist. Haben inzwischen auch einen Rosé aus Pinot Nero im Programm, der recht 'lecker'

Ein Tipp: setz dich nicht unter Druck unbedingt alles abzuklappern was du dir vorgenommen hast, da verliert man den Spass

Weingüter anschauen? Dann solltest du vielleicht andere auf die Liste nehmen, nämlich solche die Kellerfüfrungen anbieten, dass tun die meisten Kleinen nämlich nicht (bzw. nur 'spontan').
Wer und wann die Kellerführungen anbietet, z.B. in den Kellereigenossenschften, oder den grossen Privatkellereien / Weingütern, dass erfährst Du vor Ort bei den örtlichen Tourismusvereinen, bzw. aus den üblichen ausliegenden Broschüren.
M.W. bieten z.B. viele der Kellereigenossenschaften 1-2 mal die Woche Kellerführungen mit Verkostungen an, teilweise auch mit Weinbergswanderung (z.B. KG Kurtatsch). Einfach vor Ort informieren - oft sind die betreffenden Broschüren in den Herbergen ausliegend.
Bei Kellereien mit Kellerführung fallen mir spontan Manincor, Kaltern, und Lageder, Margreid, und Tiefenbrunner, Entiklar, sowie Reiterer (Arunda Sekt) in Mölten, ein - Termine hierzu ebenfalls über die Tourismusvereine. Vielleicht kann man hierzu auch vorab Infos im Internet einholen.
Rotweine um die 10€ bekommst du eigentlich bei allen KGs und auch Winzern (d.h. Rotweinschwerpunkt in Südtirol ist der Bozener Bereich und der Süden).
Da du die KG Bozen und die KG Nals-Margreid auf der Liste hast, kannst du dich in den dortigen Verkaufsstellen auch durchs Sortiment probieren.
Dieses ist bei der KG Bozen durchaus reichhaltig und qualitativ hochstehend, da die Weinlinien der Kellereien Gries und St. Magdalener auch nach deren Fusion zur KG Bozen beibehalten wurden. Mein Tipp hier die Prestige-Linie und die Otto Graf Huyn - Weine (Gries) oder die Weine der Selektionslinie (ex. St. Magdalener) - einfach mal googlen.
Bei der KG Nals-Margreid sind alle Roten der Selektionslinie, z.B. Pinot Nero 'Mazzon', Cabernet 'Lafot', etc. (ca. 11€) durchaus einen Versuch wert, solls noch gehobener werden, dann die Weine aus der Baron Salvadori Linie.
Übrigends, diagonal gegenüber der KG Bozen in Gries, am Kirchplatz, liegt die Abtei Muri - gute Weine, vorallem auch der einfache Lagrein (ca. 7-8 €) und sehenswerte Kirche. Diesen Muri Lagrein bekommt man aber auch fürs gleiche Geld z.B. in manchen Poli-Markets.
Weniger gehobene Restaurants kann ich dir leider fast nur im Süden anbieten, da das Revier in dem ich mich am besten auskenne:
Pizzeria Olympia - Eppan, Pizza und einfache Gerichte, neben der Weinstrasse kurz vor Gemeindeende Richtung Kaltern)
Pizzeria Al Postillion - Branzoll, oft saisonale Pizze: Pilze, Trüffel, und Spezialitäten wie Carne Salada mit Trüffeln, ... (war lange Zeit meine Lieblingspizzeria, wenn's von meiner Herberge nicht sooo

Plattenhof Restaurant/Pizzeria - Söll, Pizza und Pasta, verschiedene Gerichte, tolles PLV - mein Pizza-Tipp 'Südtiroler' mit Speck und versch. Südtiroler Käsen
Restaurant Terzer - Kurtatsch, Pizza, Pasta, verschiedene Gerichte
... oder Frage einfach in deiner Unterkunft, im Tourismusverein (es gibt regionale Broschüren über Restaurants, etc. die dort als auch in den Herbergen ausliegen), oder bei den Winzern die du besucht nach. In aller Regel bekomm man ehrliche un verlässliche Auskünfte.
Nicht zu vergessen sind hinsichtlich dem leiblichen Wohl stets die örtlichen Buschenschänken, oft auch einige mit Abendbetrieb - wie fast stets gilt: vor Ort informieren.
Ach ja, für mich nach wie vor in kulinarischer Hinsicht eine Benchmark: das Restaurant 'Zur Rose' in Eppan, Koch und Eigentümer Herbert Hintner, Sommeliere seine Frau.
Ein ordentlicher Abend dort stellt zwar eine kleine Investition dar, im Vergleich zu ähnlich gehaltenen deutschen Stätten noch immer preiswert.
Und ja, Berichte hört man gerne.
Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
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Re: Südtirol - klein aber fein
Hallo Ralf,
herzlichen Dank auch für die weiteren Tipps.
Mit Weingütern anschauen, meinte ich eigentlich anfahren. Ich glaub zum Anschauen fehlt uns die Zeit.
Ich werd jetzt noch Echinacea schlucken, weil sich grad kleine Erkältungszeichen zeigen...und das darf nicht sein...
Viele Grüße
Kathrin
herzlichen Dank auch für die weiteren Tipps.
Mit Weingütern anschauen, meinte ich eigentlich anfahren. Ich glaub zum Anschauen fehlt uns die Zeit.
Ich werd jetzt noch Echinacea schlucken, weil sich grad kleine Erkältungszeichen zeigen...und das darf nicht sein...
Viele Grüße
Kathrin
Re: Südtirol - klein aber fein
Ralf,
wird Zeit, dass du einen Reiseführer für Südtirol herausgibst
Einfach toll, dein Fundus!
Franz Haas und KG Bozen sind bei mir auch schon vorgemerkt.
Was Pizzerien betrifft, mein bescheidener Beitrag: Schloss Enn in Montan. Die Pizzen dort sind wirklich lecker.
Grüsse
Heri
wird Zeit, dass du einen Reiseführer für Südtirol herausgibst

Franz Haas und KG Bozen sind bei mir auch schon vorgemerkt.
Was Pizzerien betrifft, mein bescheidener Beitrag: Schloss Enn in Montan. Die Pizzen dort sind wirklich lecker.
Grüsse
Heri
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Re: Südtirol - klein aber fein
Hallo,
ich bin wieder da aus dem Urlaub. Leider war das Wetter nicht so schön wie wir es aus Südtirol um die Zeit gewöhnt sind. So sind wir nur zweimal zum Wandern gekommen, die anderen Tage hat es immer wieder heftig geregnet. Die Weinbauern waren auch besorgt wg. dem nassen Wetter, in Nals/Magreid waren die Trauben reif und mussten wg. Fäulnisgefahr unbedingt runter. Lt. Martin Gojer sahen seine Trauben auch nicht mehr unversehrt aus, evtl. sind sie wässsriger.
Naja, so mussten wir halt mehr Wein probieren/kaufen...
Zuerst sind wir zum Franz Haas gefahren und haben von der Weißweincuvée Manna, vom Weißburgunder und vom Vernatsch was mitgenommen.
Anschließend ging es zum Tiefenbrunner. Die Cuvée Anna gibt es nicht mehr, der Weißburgunder wird jetzt alleine in die Flasche gebracht. Er soll auch schon Auszeichnungen bekommen haben. Wir fanden ihn sehr fein, duftiger als der vom Haas. Ebenso sind aus der Turmhof-Linie der Sauvignon und der Grauvernatsch (sehr trinkig) mitgekommen. Leider konnten wir nicht lange in dem wunderschönen Innenhof sitzen, da es zu regnen angefangen hat.
Pranzegg hat uns sehr interessiert und nach einem Rückruf durften wir am frühen Abend vorbeikommen. Die Weißweincuvée Caroline hat uns gut geschmeckt, die wird aber erst im Frühjahr auf die Flaschen gezogen. Sehr lecker der Lagrein rosé Jacob, da haben wir was mit, ebenso ein paar Probierflaschen vom Campill und Quirein, die sehr vielversprechend schmeckten und die er extra noch schnell ettikettiert hat. Ein sehr sympathischer Winzer, der noch Visionen hat und sie auch umsetzen möchte. Im Keller reift grade ein Weißburgunder den er nach Rotweinart vinifiziert hat, um noch mehr Extrakt zu gewinnen. Hört sich spannend an.
In Nals-Magreid durften der Pinot Grigio Punggl, der Sauvignon Mantele, der Pinot Blanc Sirmian und der Vernatsch Galea mit. Ebenso ein Kistchen vom samtigen Cabernet Lafot, der 15-Monate in gebrauchten Holzfässern reift.
Danke für die vielen Weinempfehlungen, es ist schon einfacher, wenn man wohin kommt und eine Ahnung hat was man probieren sollte, als blank da seht.
Ebenso danke für die Lokal-Tipps, leider waren die Pizzerien im Süden alle am Montag (grad da waren wir natürlich dort) geschlossen. Die Rose in Eppan war fest vorgemerkt, ist aber dann durch die sehr nette Reservierung vom Martin Gojer im Restaurant Kaiserkron in Bozen nichts geworden. Dort war das Essen (die besten Schlutzer) so fein und lecker, daß wir nochmals hingegangen sind.
Zweimal mussten wir auch die für uns beste Pizza beim Figl in Nals essen. Dort war der Junior-Chef auch so nett unsere selbsgefundenen Steinpilze mit frischen Bandnudeln zu veredeln.
Bei einer Wanderung am Sonnenberg bei Naturns ist der Pirchhof zur Rast sehr zu empfehlen. Hausgemachte Südtiroler Kost, einschließlich eigener Ziegenfleischgerichte und selbstgemachter Wurst.
Freu mich schon aufs Nachverkosten der Weine!
Liebe Grüße
Kathrin
ich bin wieder da aus dem Urlaub. Leider war das Wetter nicht so schön wie wir es aus Südtirol um die Zeit gewöhnt sind. So sind wir nur zweimal zum Wandern gekommen, die anderen Tage hat es immer wieder heftig geregnet. Die Weinbauern waren auch besorgt wg. dem nassen Wetter, in Nals/Magreid waren die Trauben reif und mussten wg. Fäulnisgefahr unbedingt runter. Lt. Martin Gojer sahen seine Trauben auch nicht mehr unversehrt aus, evtl. sind sie wässsriger.
Naja, so mussten wir halt mehr Wein probieren/kaufen...

Zuerst sind wir zum Franz Haas gefahren und haben von der Weißweincuvée Manna, vom Weißburgunder und vom Vernatsch was mitgenommen.
Anschließend ging es zum Tiefenbrunner. Die Cuvée Anna gibt es nicht mehr, der Weißburgunder wird jetzt alleine in die Flasche gebracht. Er soll auch schon Auszeichnungen bekommen haben. Wir fanden ihn sehr fein, duftiger als der vom Haas. Ebenso sind aus der Turmhof-Linie der Sauvignon und der Grauvernatsch (sehr trinkig) mitgekommen. Leider konnten wir nicht lange in dem wunderschönen Innenhof sitzen, da es zu regnen angefangen hat.
Pranzegg hat uns sehr interessiert und nach einem Rückruf durften wir am frühen Abend vorbeikommen. Die Weißweincuvée Caroline hat uns gut geschmeckt, die wird aber erst im Frühjahr auf die Flaschen gezogen. Sehr lecker der Lagrein rosé Jacob, da haben wir was mit, ebenso ein paar Probierflaschen vom Campill und Quirein, die sehr vielversprechend schmeckten und die er extra noch schnell ettikettiert hat. Ein sehr sympathischer Winzer, der noch Visionen hat und sie auch umsetzen möchte. Im Keller reift grade ein Weißburgunder den er nach Rotweinart vinifiziert hat, um noch mehr Extrakt zu gewinnen. Hört sich spannend an.
In Nals-Magreid durften der Pinot Grigio Punggl, der Sauvignon Mantele, der Pinot Blanc Sirmian und der Vernatsch Galea mit. Ebenso ein Kistchen vom samtigen Cabernet Lafot, der 15-Monate in gebrauchten Holzfässern reift.
Danke für die vielen Weinempfehlungen, es ist schon einfacher, wenn man wohin kommt und eine Ahnung hat was man probieren sollte, als blank da seht.
Ebenso danke für die Lokal-Tipps, leider waren die Pizzerien im Süden alle am Montag (grad da waren wir natürlich dort) geschlossen. Die Rose in Eppan war fest vorgemerkt, ist aber dann durch die sehr nette Reservierung vom Martin Gojer im Restaurant Kaiserkron in Bozen nichts geworden. Dort war das Essen (die besten Schlutzer) so fein und lecker, daß wir nochmals hingegangen sind.
Zweimal mussten wir auch die für uns beste Pizza beim Figl in Nals essen. Dort war der Junior-Chef auch so nett unsere selbsgefundenen Steinpilze mit frischen Bandnudeln zu veredeln.
Bei einer Wanderung am Sonnenberg bei Naturns ist der Pirchhof zur Rast sehr zu empfehlen. Hausgemachte Südtiroler Kost, einschließlich eigener Ziegenfleischgerichte und selbstgemachter Wurst.
Freu mich schon aufs Nachverkosten der Weine!
Liebe Grüße
Kathrin
Re: Südtirol - klein aber fein
Hallo Kathrin,
freut mich, dass dir Südtirol trotz des anscheinend miserablen Wetters viel Spass bereitet hat. - Und natürlich auch, dass dir die Tipps wohl zugesagt haben.
P.S. der 'Anna' vom Tiefenbrunner ist bereits seit letztem Jahr ein 'sortenreiner' Weissburgunder, hat der Qualität des Weins gegenüber der früheren Cuvée mit Pinot Grigio defacto nicht geschadet - vielleicht sogar des Gegenteil
freut mich, dass dir Südtirol trotz des anscheinend miserablen Wetters viel Spass bereitet hat. - Und natürlich auch, dass dir die Tipps wohl zugesagt haben.
P.S. der 'Anna' vom Tiefenbrunner ist bereits seit letztem Jahr ein 'sortenreiner' Weissburgunder, hat der Qualität des Weins gegenüber der früheren Cuvée mit Pinot Grigio defacto nicht geschadet - vielleicht sogar des Gegenteil

Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
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Re: Südtirol - klein aber fein
Ich habe nur auf der Fahrt in Richtung Veneto und dann Friaul einmal bei Manincor haltgemacht, um zu sehen, ob ich die Weine auch so gut sehe wie Herr Hofschuster. Der Betrieb ist wirklich professionell organisiert und spontan besuchbar; es gibt feste Öffnungszeiten, alles ist offen im Ausschank und die Angestellten freundlich Der Verkostungsraum ist offenbar auch stets gut besucht. Probiert habe ich:
Kalterersee Keil 2011, erstklassiger gehobener Vernatsch,
Blauburgunder Mason 2010, sicher sehr guter Wein, aber mir persönlich zu holzbetont,
Sophie 2011, Chardonnay der Spitzenklasse, wohl kaum ähnlich gut wie der 10er bewertet wird, für mich sehr gutes PLV,
Lieben Aich 2010, ein Monument, das sicher noch einige Jahre bis zur Bestform braucht; dafür sind auch die verlangten 30+ Euro in Ordnung. Besonders wenn man sieht, was vergleichbare Qualitäten woanders kosten.
Kalterersee Keil 2011, erstklassiger gehobener Vernatsch,
Blauburgunder Mason 2010, sicher sehr guter Wein, aber mir persönlich zu holzbetont,
Sophie 2011, Chardonnay der Spitzenklasse, wohl kaum ähnlich gut wie der 10er bewertet wird, für mich sehr gutes PLV,
Lieben Aich 2010, ein Monument, das sicher noch einige Jahre bis zur Bestform braucht; dafür sind auch die verlangten 30+ Euro in Ordnung. Besonders wenn man sieht, was vergleichbare Qualitäten woanders kosten.
Re: Südtirol - klein aber fein
Anfang des Monats waren wir für 10 Tage in Südtirol - mehr zum Wandern als wegen des Weins, und wir hatten viel Glück mit dem Wetter: eher spätsommerlich als herbstlich, was in den zwei Wochen vorher ganz anders ausgesehen haben muss (mehr oder weniger Dauerregen). Um den 10. Oktober war die Lese weitgehend abgeschlossen; im Unterland hing nur noch etwas Cabernet, Merlot und Lagrein sowie ein wenig Traminer, vermutlich für edelsüße Auslesen. Die Erntemengen sollen wegen der Hitze im Sommer deutlich niedriger ausgefallen sein als normal; die Qualität insbesondere der roten Trauben wurde aber sehr gelobt (und was noch hing, sah tatsächlich durchweg sehr gut aus).
Wein gab es natürlich auch, wobei ich nicht systematisch verkostet habe. Besucht wurde wie üblich Tiefenbrunner - mehr wegen der genialen "Jausenstation" als wegen der Weine, außerdem die KG Kaltern, die KG Girlan und ersmals auch die KG Kurtatsch - letztere wegen einer VKN weiter oben.
Tiefenbrunner: sehr schön der 2011er Grauvernatsch "Turmhof", extrem trinkig. Gut gefallen hat mir auch der 3-Gläser-Weißburgunder "Anna" 2011, bei dem es gelungen ist, trotz ganz erheblicher Konzentration und Würze den Eindruck von Mastigkeit oder Schwere zu vermeiden. Etwas weniger gefallen haben mir der Lagrein "Turmhof" 2011 (der 10er war schon aus) - ganz auf der Fruchtseite gebaut, zwar dicht, aber etwas eindimensional; und der Gewürztraminer "Turmhof" 2011 - dick und träge. Da gab es hier schon besseres.
KG Kaltern: nichts verkostet, sondern nur ein paar Flaschen Kalterersee "Pfarrhof" abgegriffen, den gab's am Tag zuvor in einer Pizzeria. Ich kennen den Wein über viele Jahre hinweg; das ist beständig einer meiner Vernatsch-Favoriten mit feiner Frucht und schöner Dichte.
KG Girlan: nur Weiße verkostet. Alles extrem sauber und sehr sortentypisch, besonders gefällt mir, dass es offensichtlich immer besser gelingt, trotz hoher Alkoholgehalte den Weinen ihre Frische zu bewahren. Beeindruckend der Sauvignon blanc "Flora".
KG Kurtatsch: der Kalterersee hat dieses Jahr den Vernatsch-Cup gewonnen. Ich frage mich ein wenig, warum. Der Wein ist gefällig, etwas süßlich, mit milden Bonbonnoten - unfallfrei trinkbar, aber völlig belanglos. Da gibt es deutlich besseres. Aber einerlei, eigentlich gekommen war ich wegen zwei anderen Weinen:
Beide Weine kosten ab KG 21,80 Euro und haben damit ein gutes PLV. Von echter Größe sind sie allerdings doch ein Stück weit entfernt. Wie so häufig in Südtirol im Premiumbereich, handelt es sich um sehr gut bis perfekt gearbeitete Rebsortenweine, denen aber echte Individualität und damit der "letzte Kick" fehlt, der einen ausgezeichneten Wein von einem großen Wein unterscheidet. Vielleicht darf man so etwas von einer Genossenschaft aber auch nicht erwarten.
Ach ja, einen Wein sollte ich noch erwähnen: Pinot nero "Linticlarus" 2008 (Tiefenbrunner). Eigentlich sollte es den 2009er geben, der war aber schon aus, und so gab es aus der Reserve noch ein paar Flaschen 2008er. Kein Blockbuster, sondern ein feiner, schon etwas gereifter Burgunder mit einer absolut faszinierenden Nase, neben Pinot-typischer Frucht gab es hier auch deutliche Noten von Waldboden und Unterholz, vielschichtig und tief. Und hier habe ich dann tatsächlich etwas gefunden, was ich bei südtiroler Weinen doch nicht so häufig finde: der Wein berührt.
Gruß
Ulli
Wein gab es natürlich auch, wobei ich nicht systematisch verkostet habe. Besucht wurde wie üblich Tiefenbrunner - mehr wegen der genialen "Jausenstation" als wegen der Weine, außerdem die KG Kaltern, die KG Girlan und ersmals auch die KG Kurtatsch - letztere wegen einer VKN weiter oben.
Tiefenbrunner: sehr schön der 2011er Grauvernatsch "Turmhof", extrem trinkig. Gut gefallen hat mir auch der 3-Gläser-Weißburgunder "Anna" 2011, bei dem es gelungen ist, trotz ganz erheblicher Konzentration und Würze den Eindruck von Mastigkeit oder Schwere zu vermeiden. Etwas weniger gefallen haben mir der Lagrein "Turmhof" 2011 (der 10er war schon aus) - ganz auf der Fruchtseite gebaut, zwar dicht, aber etwas eindimensional; und der Gewürztraminer "Turmhof" 2011 - dick und träge. Da gab es hier schon besseres.
KG Kaltern: nichts verkostet, sondern nur ein paar Flaschen Kalterersee "Pfarrhof" abgegriffen, den gab's am Tag zuvor in einer Pizzeria. Ich kennen den Wein über viele Jahre hinweg; das ist beständig einer meiner Vernatsch-Favoriten mit feiner Frucht und schöner Dichte.
KG Girlan: nur Weiße verkostet. Alles extrem sauber und sehr sortentypisch, besonders gefällt mir, dass es offensichtlich immer besser gelingt, trotz hoher Alkoholgehalte den Weinen ihre Frische zu bewahren. Beeindruckend der Sauvignon blanc "Flora".
KG Kurtatsch: der Kalterersee hat dieses Jahr den Vernatsch-Cup gewonnen. Ich frage mich ein wenig, warum. Der Wein ist gefällig, etwas süßlich, mit milden Bonbonnoten - unfallfrei trinkbar, aber völlig belanglos. Da gibt es deutlich besseres. Aber einerlei, eigentlich gekommen war ich wegen zwei anderen Weinen:
Von beiden Weinen habe ich mir eine Flasche gekauft und über jeweils einen Abend verfolgt. In der Tat, das sind sehr schöne Weine. Für mich ist der Merlot eindeutig der bessere von beiden: trotz 14,5% Vol. ist es hier gelungen, jeglichen Eindruck von Überreife zu vermeiden; stattdessen spielt der Wein auf der für die Rebsorte durchaus möglichen kühlen Seite, leichte Minzetöne, frische dunkle Früchte, das Holz sehr gut eingebunden. 91-92 UP. Der Cabernet ist deutlich unruhiger, sehr typische Cassis-Noten, sicher mit einiger Zukunft, aber doch einfacher gestrickt als der Merlot. 88-89 UP.olifant hat geschrieben: Zwei Hammerteile der Merlot Brenntal 2009 und der Cabernet Sauvignon Freienfeld 2009, dicht - würzig - immense Aromenkonzentration - moderner (perfekter) Barriqueeinsatz, gilt für beide. Der Merlot im Moment betörend umwerfend (18/20 op), der Cabernet mit m.M. grosser Perspektive (17,5++/20 op).
Beide Weine kosten ab KG 21,80 Euro und haben damit ein gutes PLV. Von echter Größe sind sie allerdings doch ein Stück weit entfernt. Wie so häufig in Südtirol im Premiumbereich, handelt es sich um sehr gut bis perfekt gearbeitete Rebsortenweine, denen aber echte Individualität und damit der "letzte Kick" fehlt, der einen ausgezeichneten Wein von einem großen Wein unterscheidet. Vielleicht darf man so etwas von einer Genossenschaft aber auch nicht erwarten.
Ach ja, einen Wein sollte ich noch erwähnen: Pinot nero "Linticlarus" 2008 (Tiefenbrunner). Eigentlich sollte es den 2009er geben, der war aber schon aus, und so gab es aus der Reserve noch ein paar Flaschen 2008er. Kein Blockbuster, sondern ein feiner, schon etwas gereifter Burgunder mit einer absolut faszinierenden Nase, neben Pinot-typischer Frucht gab es hier auch deutliche Noten von Waldboden und Unterholz, vielschichtig und tief. Und hier habe ich dann tatsächlich etwas gefunden, was ich bei südtiroler Weinen doch nicht so häufig finde: der Wein berührt.
Gruß
Ulli
Re: Südtirol - klein aber fein
Hier herrscht dieses Jahr wohl Einigkeit in puncto Tiefenbrunner. Wirklich schöne Weine der Grauvernatsch 'Turmhof' und der Weissburgunder 'Anna'.UlliB hat geschrieben:...
Tiefenbrunner: sehr schön der 2011er Grauvernatsch "Turmhof", extrem trinkig. Gut gefallen hat mir auch der 3-Gläser-Weißburgunder "Anna" 2011, bei dem es gelungen ist, trotz ganz erheblicher Konzentration und Würze den Eindruck von Mastigkeit oder Schwere zu vermeiden. Etwas weniger gefallen haben mir der Lagrein "Turmhof" 2011 (der 10er war schon aus) - ganz auf der Fruchtseite gebaut, zwar dicht, aber etwas eindimensional; und der Gewürztraminer "Turmhof" 2011 - dick und träge. Da gab es hier schon besseres.
Da sollte ich einfach mal wieder hin, ich habe das Gefühl, dass hier in den letzten Jahren den Weinen die frühere Biederkeit ausgetrieben wurde - vorallem bei den Weissen.UlliB hat geschrieben: KG Girlan: nur Weiße verkostet. Alles extrem sauber und sehr sortentypisch, besonders gefällt mir, dass es offensichtlich immer besser gelingt, trotz hoher Alkoholgehalte den Weinen ihre Frische zu bewahren. Beeindruckend der Sauvignon blanc "Flora".
Warum der 'Kalterersee' die Trophy gewonnen hat - wer weis? Für mich der bessere Vernatsch dieser Genossen i.d.R. der Grauvernatsch.UlliB hat geschrieben: KG Kurtatsch: der Kalterersee hat dieses Jahr den Vernatsch-Cup gewonnen. Ich frage mich ein wenig, warum. Der Wein ist gefällig, etwas süßlich, mit milden Bonbonnoten - unfallfrei trinkbar, aber völlig belanglos. Da gibt es deutlich besseres.
Meine Einschätzung war sicher auch von den anderen im Vergleich getrunkenen Weinen - hier hat sich für meinen Geschmack der Merlot deutlich abgehoben - sicher ist dass noch kein Bordeaux GCC, sondern ein Rebsortenwein, beeinflusst. Aber auch in dieser Hinsicht sehe ich den Wein auch im grösseren Zusammenhang als hervorragend (wenn nicht mehr) - wo dann die 'wahre Grösse' beginnt ... auf jeden Fall hat mich der Wein bei der Verkostung irgendwie überrascht und auch 'berührt'.UlliB hat geschrieben:Aber einerlei, eigentlich gekommen war ich wegen zwei anderen Weinen:Von beiden Weinen habe ich mir eine Flasche gekauft und über jeweils einen Abend verfolgt. In der Tat, das sind sehr schöne Weine. Für mich ist der Merlot eindeutig der bessere von beiden: trotz 14,5% Vol. ist es hier gelungen, jeglichen Eindruck von Überreife zu vermeiden; stattdessen spielt der Wein auf der für die Rebsorte durchaus möglichen kühlen Seite, leichte Minzetöne, frische dunkle Früchte, das Holz sehr gut eingebunden. 91-92 UP. Der Cabernet ist deutlich unruhiger, sehr typische Cassis-Noten, sicher mit einiger Zukunft, aber doch einfacher gestrickt als der Merlot. 88-89 UP.olifant hat geschrieben: Zwei Hammerteile der Merlot Brenntal 2009 und der Cabernet Sauvignon Freienfeld 2009, dicht - würzig - immense Aromenkonzentration - moderner (perfekter) Barriqueeinsatz, gilt für beide. Der Merlot im Moment betörend umwerfend (18/20 op), der Cabernet mit m.M. grosser Perspektive (17,5++/20 op).
Beide Weine kosten ab KG 21,80 Euro und haben damit ein gutes PLV. Von echter Größe sind sie allerdings doch ein Stück weit entfernt. Wie so häufig in Südtirol im Premiumbereich, handelt es sich um sehr gut bis perfekt gearbeitete Rebsortenweine, denen aber echte Individualität und damit der "letzte Kick" fehlt, der einen ausgezeichneten Wein von einem großen Wein unterscheidet. Vielleicht darf man so etwas von einer Genossenschaft aber auch nicht erwarten.
Dass ist schön zu hören - denn Weine die mich berühren gibt es auch für mich nicht jeden Tag. Mich hat eigentlich der 2008 Pinot Nero Jahrgang im allg. recht gut gefallen. Ich denke es lohnt sich da auch mal andere Weine zu versuchen.UlliB hat geschrieben: Ach ja, einen Wein sollte ich noch erwähnen: Pinot nero "Linticlarus" 2008 (Tiefenbrunner). Eigentlich sollte es den 2009er geben, der war aber schon aus, und so gab es aus der Reserve noch ein paar Flaschen 2008er. Kein Blockbuster, sondern ein feiner, schon etwas gereifter Burgunder mit einer absolut faszinierenden Nase, neben Pinot-typischer Frucht gab es hier auch deutliche Noten von Waldboden und Unterholz, vielschichtig und tief. Und hier habe ich dann tatsächlich etwas gefunden, was ich bei südtiroler Weinen doch nicht so häufig finde: der Wein berührt...
Bist du so ein guter Tiefenbrunnerkunde, dass du Flaschen aus der Reserve bekommst

Grüsse
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Ralf
Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
Re: Südtirol - klein aber fein
olifant hat geschrieben:Bist du so ein guter Tiefenbrunnerkunde, dass du Flaschen aus der Reserve bekommst

Ne, den gab es schon "offiziell"; auch in der Jausenstation, wo ich ihn probiert habe. Nachdem aus der Linticlarus-Serie sowohl der Lagrein als auch der Chardonnay schon aus waren und nur noch der sehr teure Gewürztraminer verfügbar war, hat man wohl gesehen, ob man nicht doch noch etwas aus dem Premiumsortiment verfügbar machen kann.
Ich würde mich übrigens nicht als großen Tiefenbrunner-Fan bezeichnen - Hauptgrund für meine regelmäßigen Besuche dort ist wie schon weiter oben gesagt die Möglichkeit zum gepflegten "Abhängen" im Garten. Dabei gibt es immer wieder gute Weine zu verkosten; was mich hier etwas irritiert, ist die völlige Inkonsistenz von Jahr zu Jahr: mal ist der Gewürztraminer top, im Folgejahr dann aber gar nicht, dafür passt es da wieder beim Lagrein, der im Vorjahr irrelevant war, und so weiter - so eine Art "önologische Wundertüte". Aber vielleicht macht gerade das die Besuche so anregend: was ist denn dieses Jahr gut gelungen?
Gruß
Ulli