ich glaube, dass die diskussion durch die vermischung von unterschiedlichen fragestellungen sehr kompliziert wird und wir dann häufig aneinander vorbei reden.
die eine seite ist für micht die reine sensorische assoziation von geschmackseindrücken. hier kann ich bernd beipflichten, dass ein schieferton sensorisch oft nah bei petrolnoten ist. das sagt ja erstmal nix über die entstehung dieses geschmackseindruckes im wein und seine ursache, sondern beschreibt eine sensorisch wahrgenommene geschmackseigenschaft (die noch dazu sowieso sehr subjektiv ist).
für mich persönlich sehe ich da auch oft eine assoziation, da ich schiefer mit einem oft "öligen (petroligem)" gestein verbinde und damit einen geschmacks- bzw. geruchseindruck wiedergebe. ulli hat absolut recht, diese petroligen geschmacksnoten tauchen auch oft bei rieslingen auf, die nicht von schiefergestein stammen, aber das ändert ja nichts an der wahrnehmung des eindruckes und der wiedergabe in der weinbeschreibung.
und ja, in diesem sinne kann es sicher auch sein, dass man eine schiefernote einem wein zuschreibt, der mit schieferboden niemals etwas zu tun hatte, der aber trotzdem einen damit assoziierten geschmackseindruck hinterläßt.
und in einem weiterem schritt ist es dann ebenfalls eine sehr individuelle geschichte, ob man eine derartige note als "mineralisch" empfindet oder nicht, da es zu diesem "mineralik"-begriff ja keine verbindliche definition gibt. ich persönlich sortiere diesen ton da nicht rein, bin da auf einer linie mit ulli, und empfinde eher die kargen, kühleren, manchmal kalkigen noten als "mineralisch".
die andere seite ist die ursachenanalyse, die frage nach dem "warum ?".
hier gibt es sicher eine vielzahl von ursachen für die wahrgenommenen eindrücke. inwiefern der boden dabei eine entscheidende rolle spielt, oder aber doch eher die rebsorte, der ausbau, das klima, etc., das kann ich nicht beurteilen und es scheint mir, dass dies in gänze wohl auch eines der ganz großen geheimnisse bleiben wird....

Gruß, Marko.